Gelsenkirchen. Mehmet Aydin hat sich in der zurückliegenden Zweitliga-Saison auf Schalke etabliert. Von Kapitän Danny Latza gibt es viel Lob.
Die Sehnsucht nach Emporkömmlingen aus der eigenen Jugend ist auf Schalke 04 extrem groß. Das hat in Gelsenkirchen schon fast Tradition. Wehmütig geht der Blick vieler Schalker immer mal wieder in die Ferne, wo Eigengewächse wie Manuel Neuer (FC Bayern München), Joel Matip (FC Liverpool) oder Thilo Kehrer und Julian Draxler (beide Paris Saint-Germain) inzwischen jedes Jahr Titel gewinnen.
Einen Titel hat Schalke in der vergangenen Saison nur in der 2. Bundesliga geholt – und große Stars, die aus der Knappenschmiede kommen, finden sich derzeit auch nicht im Profi-Kader. Doch ein paar Talente haben den S04-Fans in den vergangenen Monaten wieder Spaß gemacht. U21-Nationalspieler Malick Thiaw (20) ist schon seit dem Vorjahr eine feste Größe bei den Profis. Erfreulich: Zuletzt haben sich auch Kerim Calhanoglu (19) und Mehmet Aydin (20) in den Vordergrund gespielt.
Verletzung bremste Mehmet Aydin auf Schalke aus
Nach guter Sommer-Vorbereitung kam Aydin in der Hinrunde regelmäßig zum Einsatz und erarbeitet sich zwischenzeitlich sogar einen Stammplatz als rechter Schienenspieler im 3-5-2-System – bis ihn eine schwere Oberschenkelverletzung ausbremste. 18-mal spielte er in der Aufstiegssaison und krönte sie mit einem Scherenschlag-Volley-Tor gegen Ingolstadt (hier geht's zum Video). „Karate-Memo“, fällt Schalkes Kapitän Danny Latza deshalb sofort ein, als ihn die WAZ auf Aydin anspricht. „Memo ist einer, der immer Gas gibt, in jedem Training, in jedem Spiel. Mit seinem tollen Tor im Hinspiel gegen Ingolstadt hat er sich selbst belohnt. Das wird er mit Sicherheit nie vergessen“, lobt der Routinier.
Und auch für den jungen Linksverteidiger Kerim Calhanoglu hat Latza nur lobende Worte parat. Weil der Deutsch-Türke da war, als er gebraucht wurde: In der Endphase der Saison, als Thomas Ouwejan verletzt einige Wochen fehlte.
Obwohl Calhanoglu bis März kaum Spielpraxis sammeln konnte, hat er „sofort performt“, als er in die S04-Startelf gerutscht war, wie Latza es beschreibt. „Mit gerade mal 19 Jahren einen Spieler wie Thomas zu ersetzen, ist schwer, aber Kero hat es super gemacht.“ Siebenmal durfte der 19-Jährige auf Links starten – und er hat dabei überzeugt: mit tollen Flanken und seiner Einsatzbereitschaft. Darauf dürfen sich die Schalker auch in der kommenden Bundesliga-Saison freuen.
Dieser Text ist Teil der Schalke-Serie "Aufstiegsklasse von 2022", in der diese Redaktion jeden Spieler des Aufstiegskaders zusammen mit Kapitän Danny Latza vorstellt.