NRW ist Stauland Nummer Eins. Warum fahren trotzdem so viele im Ruhrgebiet Auto und weichen nicht auf den ÖPNV aus? Das sind Ihre Antworten.
Eine Form individueller Freiheit
Ich fahre noch Auto, weil es für mich, 76 Jahre, 80 % schwer- und gehbehindert, eine wichtige Form individueller Freiheit geworden ist. Fahrrad oder ÖPNV kann ich nicht einsetzen. Alfons Fiedler, Mülheim
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Verbindungen sind miserabel
Im Gegensatz zum genial organisierten Nahverkehr z.B. in München oder Berlin sind die Verbindungen zwischen den Städten UND den verschiedenen Verkehrsmitteln hier derart miserabel, dass ich zu meiner Praxis in Duisburg-Beeck an die zwei Stunden für eine einfache Fahrt brauchen würde - zumal im letzten Jahr unser Viertel dort aus Spargründen komplett abgeschnitten wurde, so dass die Endstrecke jetzt ein Fußmarsch ist (wahrscheinlich aber noch schneller, als mit dem letzten Umsteigen). Außerdem bin ich als Hausärztin auf das Auto angewiesen: Hausbesuche mit dem Fahrrad (schon probiert) kosten einfach zu viel Zeit - auch mein Tag hat nur 24 Stunden. Alexandra Kucharski, Essen
Stunden in den Bahnen sitzen, ist mir zu lange
Ich würde aufgrund des ganzen Staus sehr gerne weniger Auto fahren!! Ich könnte auch kostenlos Bahn fahren mit meinem Studententicket… WENN ich nicht zu meiner Arbeit von Oberhausen nach Duisburg (nur 20 km) mit dem Auto ohne Stau 20 Minuten fahren würde und mit der Bahn von Tür zu Tür 1,5 Stunden brauchen würde und dreimal umsteigen müsste. Und das auch nur, wenn dann mal ausnahmsweise alles pünktlich kommt. Genauso ist das, wenn ich zu meinem Freund nach Duisburg (nur 13 km) mit dem Auto nur 15 Minuten brauche, und mit der Bahn eine Stunde und 20 Minuten!! Abgesehen davon, dass die Züge auch sehr oft einfach mal nicht kommen oder viel Verspätung haben - 1,5 Stunden, also 3 Stunden pro Arbeitstag in Bahnen zu sitzen, das ist mir dann doch zu lange. Ich rege mich zwar immer wieder darüber auf, so lange im Stau zu stehen - aber solange die Verbindungen so schlecht sind, habe ich wohl einfach keine Wahl. Leonie Weymann, 25, Oberhausen
Ich nenne das Lebensqualität
Ich fahre mit dem Auto, weil ich zur Arbeit fahren muss. Meine Dienststelle befindet sich in Hagen, und das sind ca. 60 km. Mit dem Auto brauche ich ca. 35-40 min und mit dem ÖPNV von Gelsenkirchen zur Dienststelle zwischen 90-120 min. Ich nenne das Lebensqualität. Martin Zielony, 56, Gelsenkirchen
Ich bin für das Einkaufen darauf angewiesen
Obwohl ich am nördlichen Rand der Bochumer Innenstadt wohne, bin ich für meine Lebensmittelversorgung auf einen Pkw angewiesen. Im fußläufigen Umfeld hat sich das Angebot an Lebensmittelgeschäften durch multikulturellen Wandel derart verändert, dass das Warenangebot nicht mehr meinem gutbürgerlichen, europäischen Ernährungsbedürfnissen entspricht. Ich fahre also mit meinem Kleinwagen zu Discountern und Lebensmittelhändlern. Gut, ich könnte auch versuchen, meine Einkäufe mit dem ÖPNV zu erledigen, aber wer will den ganzen Kram schleppen? Ein schwerbehinderter Rentner oder eine Rentnerin wohl kaum. Das Auto bringt mich von A nach B wann ich will, ich brauche keine Fahrpläne studieren und muss mich nicht um Sitzplätze streiten. Ich stehe lieber im Stau auf der Autobahn, als in einem überfüllten, liegengebliebenen Zug der deutschen Bahn zu sitzen, dessen Klimaanlage ausgefallen ist. Das Auto macht mich unabhängig! Heinz-Jürgen Hüffer, Bochum
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Keine Abstimmung bei den ÖPNV-Anbietern
Selbst mit Stau bin ich mit dem Auto schneller als mit dem ÖPNV. Leider gibt es keine Abstimmung der Verbindungen der verschiedenen Anbieter des ÖPNV, z.B. wenn ich zwischen Bogestra und Vestische wechseln muss. Vor allem abends oder am Wochenende werden die Zeitabstände auch viel zu groß. Wenn ich als Beispiel mit dem Nachtexpress am Buerer Rathaus ankomme und eine halbe Stunde warten muss, bis ich in den nächsten Nachtexpress umsteigen kann, welcher in meine Richtung fährt, dann ist das Ganze für mich nicht mehr interessant. Oder als Beispiel: Die S9 von GE-Buer fährt nach Essen einmal in der Stunde (wenn überhaupt), da ist man dann einfach zu unflexibel. Das Ruhrgebiet sollte städteübergreifend den ÖPNV anbieten und verbessern. Heike M., Gelsenkirchen-Buer
Verkehr in NRW: Mit dem Auto flexibler
Mein Auto steht immer bereit
Das Auto ist bequem und komfortabel, mehr als alles andere. Ich bin mit meinem Auto immer am schnellsten am Ziel. Man kann mit dem Auto am besten und am einfachsten Sachgut (den Einkauf, Getränkekisten) transportieren. Mein Auto steht mir auch immer jederzeit, bei Tag und Nacht, sofort zur Verfügung. Brauche nur darin einzusteigen und kann sofort losfahren. Ich will mein Auto (Opel Corsa ecoflex, 11 Jahre alt) nicht missen. Zu Fuß, Fahrrad oder ÖPNV lehne ich ab. Sind mir zu mühsam und zu anstrengend oder zu unbequem. Nicht komfortabel genug.“ Ulrich Hübner-Füser, 55, Bottrop
Bus und Bahn meiden wir wegen negativer Berichterstattung
Wir wohnen in Gelsenkirchen-Rotthausen. Ich fahre Auto, weil wir Facharzttermine in der Innenstadt von Gelsenkirchen haben, einkaufen und wöchentliche Termine vom Schwimmverein Delphin in Gelsenkirchen- Schalke oder Gelsenkirchen-Buer haben. Den ÖPNV meiden wir als alte Menschen wegen der negativen Berichterstattung (körperliche Belästigung,Taschendiebstahl, Messerstecherei im Bahnhofsbereich). Friedhelm (82) und Inge (80) Naroska, Gelsenkirchen
Deutschlandticket in NRW:
ÖPNV ist tarifpolitisch im Mittelalter verankert
Das heilige römische Reich deutscher ÖPNV, Distrikt Ruhrgebiet, ist tarifpolitisch im Mittelalter verankert, zu teuer und zu schlecht. Für das Ruhrgebiet gibt es sechs Tarifzonen. Ein Monatsabo nur für Bochum kostet 83,43 €. Will man über die Stadtgrenze, werden 116,58 € im Abo fällig. Die S-Bahn zeichnet sich durch Ausfälle oder Verspätungen aus. Pünktlich ans Ziel zu kommen ist ein Glücksspiel. Die Bahnsteige sind schmutzig, die Regenunterstände vom Vandalismus geprägt. Nie habe ich eine Bahnaufsicht gesehen, die Verstöße (z. B. Rauchverbot) geahndet hätte. Das 49€-Ticket ist für Gelegenheitsfahrer zu teuer und, da eine Mitnahme von Fahrrädern und einer weiteren Person am Wochenende nicht erlaubt sind, zu unflexibel. Die vielen einzelnen Verkehrsbetriebe dienen in erster Linie der Politik für lukrative Posten der Parteigänger. Wer vom ÖPNV wieder zum Auto wechselt (wie es drei frustrierte Kollegen von mir taten) spricht von viel gewonnener Lebensqualität. Man bräuchte viel Entschlossenheit, Phantasie, Kreativität und Durchsetzungsvermögen, um den ÖPNV zu einer Alternative zum Auto zu entwickeln. Leider ist bei den Verantwortlichen hiervon nicht viel vorhanden. Roland Moser, 67, Bochum
Ständig fallen Bahnen aus
Die Verkehrsanbindung zu meiner Arbeitsstelle nach Herne-Crange ist mit dem ÖPNV kaum zu erreichen. Ich wäre ca. 1,5 Std mit 3 Mal umsteigen unterwegs. Auch ist es gerade in den Ferien durch bedingte Bauarbeiten der Ruhrbahn, gerade im Norden Essens mit den SEV schlimmer mit dem ÖPNV unterwegs zu sein. Meine Frau hat das 49-€-Ticket, kann es aber nur bedingt nutzen. Ständig fallen Bahnen aus, dann steht sie in GE abends an der Haltestelle und man muss sie mit dem Auto abholen. Darum nutze ich täglich das Auto und kann trotz der unbegreiflich hohen Spritpreise nicht drauf verzichten. Sebastian Reif
Im Auto vor Angriffen geschützt
Ich fahre hier noch Auto weil: 1) Im Auto fühle ich mich geschützter vor z.B. Messerattacken und anderen Angriffen. 2) Im Auto fühle ich mich geschützter vor z.B. Messerattacken und anderen Angriffen. 3) Siehe meine Antworten unter 1) und 2). Gregor Buschniak, 53, Duisburg
Nicht mal eine 10-Minuten-Taktung für die U 79
Ja, ich würde sofort auf die Öffentlichen umsteigen, wenn die denn oft und regelmäßig fahren würden. Mir ist schon klar, dass wir uns nicht mit den U-Bahn-Systemen in London, Paris oder New York vergleichen können. Duisburg als Einzelstadt sowieso nicht. Hier ist man nicht mal in der Lage, die U79 auf eine 10-Minuten-Taktung umzustellen. Aber das Ruhrgebiet insgesamt hat doch diesen Anspruch. Die Verantwortlichen sollten in die Pötte kommen, schon für die nächsten Generationen. Hans Schmitz, Duisburg
Im Auto ist es angenehm und sicher
Wenn man die täglichen Polizeiberichte liest, muss man sich nicht wundern, dass der ÖPNV keine Alternative zum Auto ist. Oder glaubt die Politik, dass man sich freiwillig in die Gefahr von Übergriffen, Raub, Prügeleien oder sonstigen Angriffen begibt? Selbst am helllichten Tag werden von Jugendlichen bis hin zu Senioren Menschen überfallen und bedroht. Im privaten Auto kommt man dazu in angenehmer, sicherer Atmosphäre und dazu in meist der Hälfte der Zeit zum Zielort. Für meinen Weg zur Arbeit benötige ich mit dem Auto rund 35 Minuten - mit den ÖPNV mindestens 1:20h - wenn alles gut geht. Dazu bin ich flexibel bei Einkäufen oder eventuellen Geschäftsterminen. Bus und Bahn sind und werden keine Alternative sein, auch wenn die Politik uns das gerne weismachen will. Mir macht Autofahren seit 36 Jahren auch weiterhin einfach Spaß. Christoph Maischak, Gelsenkirchen
+++ DVG rüstet Bus und Bahn mit Kameras aus, um Kriminalität zu bekämpfen +++
Doppelte Zeit mit dem ÖPNV
Zum einen wären wir per ÖPNV mehr als die doppelte Zeit (dann ca. 2 Stunden pro Weg) zu unseren Arbeitsplätzen unterwegs - bei Vollzeitjobs und Familie ist uns die „gewonnene“ Zeit sehr wichtig. Zum anderen fahren wir mit dem Auto in den Urlaub, weil auch hier das Bahnfahren keine echte Alternative ist - wir sind im Urlaub Selbstversorger und sehr aktiv, und das zugehörige Material könnten wir mit der Bahn kaum mitnehmen...Dafür verzichten wir in unserer Freizeit weitestgehend auf das Auto und erledigen das Meiste mit dem Rad...Tanja Stricker, 51, Bottrop
Viel schneller mit dem Auto
Weil ich für die Fahrt zur Arbeit von Bottrop nach Recklinghausen mit dem ÖPNV (wenn alles gut geht!) 1 Stunde 15 Minuten benötige, während ich mit dem Auto in 25 Minuten da bin. Und die Kombination Fahrrad/Bahn scheitert schon an barrierefreien Zugängen. Darum, und nur darum fahre ich noch mit dem Auto. Anna Pawella, Bottrop
Deutlich bessere Lebensqualität
Ich würde sofort und liebend gerne für 49€ im Monat zur Arbeit fahren, zumal Ich schon um die 60€ fürs Parken ausgeben darf, zuzüglich Spritkosten. Aber da ich in Oberhausen im Krankenhaus arbeite und Wechseldienst habe, ist es für mich mehr als umständlich und zeitaufwendig. Ich wäre mit den Öffis mindestens 2 Std unterwegs, wenn sie denn mal pünktlich wären, müsste morgens noch eher aufstehen, wenn ich um 5.45 Uhr auf der Arbeit sein muss. Vom Spätdienst gar nicht erst zu reden, und was in Gelsenkirchen abends los ist, da möchte man nicht im Bahnhof aussteigen, auf die Straßenbahn warten, um nach Hause zu fahren. Mit dem Auto fahre Ich auf der A2 25km und bin in 20 min da. Und wenn ich mal im Stau stehe, bin ich trotzdem in einem besseren Zeitplan als mit den Öffis. Ich habe dadurch mehr Zeit für meine Familie, und meine Lebensqualität ist auch deutlich besser. Kerstin Albuschat-Gemein, Gelsenkirchen
Barrierefreiheit in Bus und Bahn
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Verbindungen sind nicht gut
Bin früher immer von Bochum-Dahlhausen nach Mülheim mit dem Zug gefahren ca. 30 Min. Nach dem Umzug meiner Firma nach Düsseldorf ist es kaum möglich, da die Verbindungen einfach nicht gut sind. Fahrzeiten pro Tag wären min. 3 1/2 Std. Also fahre ich leider mit dem Auto. Ferdinand Hallmann, Bochum
Auto lässt sich schwer komplett ersetzen
Wir konnten glücklicherweise das Autofahren aufgrund von Homeoffice deutlich reduzieren. Für Erledigungen und Hobbys wird zum größten Teil das Rad benutzt; für weitere Strecken das e-bike. Dennoch lässt sich schwer das Auto komplett ersetzen; wir haben z. B, kein Schuhgeschäft mehr im Ort und der Nachbarstadt. Da ist der „ schnelle Griff“ zum Auto hin und wieder die einfachste Alternative. Im Urlaub geht es jetzt mit dem Rad von Travemünde nach Stralsund. Bettina Malz-Thomas, 56, Heiligenhaus
ÖPNV auf Verschleiß gefahren
Warum fahren Sie hier noch Auto? Weil unser ÖPNV von der Politik vernachlässigt und auf Verschleiß gefahren wurde. Mit dieser desolaten Infrastruktur (Schienenwege, Bahnhöfe usw.) und Personalmangel wird es schwer vom Auto umzusteigen. In NRW wurden Autobahnen sechsspurig ausgebaut. Die S-Bahnen fahren teilweise eingleisig (z.B. Bottrop HBF - E. Dellwig oder E. Steele -Überruhr). Solange die Politik nach dem Motto handelt: Es gibt viel zu tun, lassen wir`s liegen, wird sich in nächster Zeit nicht viel ändern. H. Brückner, 74, Gladbeck
In ländlicher Gegend zum Auto gezwungen
Wir schwimmen, am liebsten in 50-Meter-Bahnen, essen vorwiegend Fisch. Das alleine zwingt uns, ins Auto zu steigen. Der Schwimmsport ist in Duisburg nicht nennenswert vorhanden. Der lokale minimalistische Supermarkt ist ungeeignet für unsere Bedürfnisse. Der ÖPNV in unserer ländlichen Gegend bietet uns keine Möglichkeiten für Sport, Nahrungsmittel- und medizinische Versorgung. Victor Resch, 73, Duisburg
15 Minuten mit dem Auto, 90 mit dem ÖPNV
Zu meiner 11 km von zu Hause entfernten Arbeitsstelle benötige ich ca. 15 Minuten mit dem Auto, ca. 30 Minuten mit dem e-bike, mit dem normalen Rad ca. 40 Minuten und mit dem ÖPNV ca. 90 Minuten. Noch Fragen? Die Wege, welche ich so im Freizeitbereich machen möchte, sind teils noch krasser. Für mich sind die Optionen 1-3 je nach Wetterlage und was sonst noch so ansteht echte Alternativen, der ÖPNV leider nicht. Ellen Langer, Recklinghausen
ÖPNV in NRW: Liste der Störungen ist lang
ÖPNV noch viel schlechter
Ich fahre sehr ungern Auto: Zu voll, schlechte Straßenzustände, Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Warum ich es trotzdem tue? Der noch viel schlechtere Zustand des ÖPNV und hier insbesondere der Bahn lässt mir oft im Grunde kaum eine Wahl. Die Liste der Störungen im Bahnverkehr am letzten Wochenende umfasste nahezu alle Regional- und S-Bahnen. Dazu Verspätungen im Fernverkehr von bis zu 180 Minuten plus Komplettausfälle. Ich besitze zwar ein 49-Euro-Ticket und nutze es, so oft es irgend geht, aber wenn es darauf ankommt, bleiben nur das eigene Auto oder ein Mietwagen/Taxi. Uwe Bogumil, 65, Bochum
Man MUSS ein Auto haben
Wir wohnen in Moers-Vennikel. Mein Sohn (29) muss zur Arbeit nach Düsseldorf über die A57. Wenn er zur Frühschicht muss, FÄHRT KEIN BUS! Ich habe vor kurzem kurzzeitig in Recklinghausen studiert. Ich hätte AM VORTAG anreisen müssen, um an der ersten Vorlesung teilnehmen zu können. Um dennoch den ÖPNV nutzen zu können, MUSS man ein Auto haben, um z.B. zum Bahnhof nach Duisburg-Rumeln zu fahren. Dort steht das Auto dann den ganzen Tag, und man zahlt auch noch Parkgebühr. Und ein Parkplatz muss auch noch frei sein! Man kann das Auto also nicht gänzlich abschaffen. In der Zeit, die man benötigt zum Bahnhof zu fahren, zu parken, Luft zu haben, um den Zug nicht zu verpassen…kann man auch im Stau stehen. Dieses Problem gilt vermutlich für alle kleineren Ortschaften. Man kommt schlicht nicht rechtzeitig weg bzw. an… Gerlinde Gerlach, 62, Moers
Der ÖPNV ist eine Katastrophe
Wir als Familie haben nur ein Auto. Das heißt, wir fahren auch viel Fahrrad und ÖPNV. Und es ist einfach nur nervig. Der ÖPNV ist eine Katastrophe. Er ist unpünktlich, ungünstig von den Strecken, und ich brauche für alles doppelt oder dreifach so lange wie mit dem Auto. Zudem ist das Publikum im ÖPNV bzw. an den Bahnhöfen sehr gewöhnungsbedürftig und nicht ungefährlich. Da helfen auch 49€ nicht. Zudem: Wir zahlen 116€ für ein Ticket2000. Würden wir unsere Strecken mit dem 49€Ticket fahren, müssten wir (zwei Personen plus Radmitnahme ) 160€ zahlen. Kati Romeike
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Fehlende Flexibilität der Bahn
Meine beruflichen Gründe, weiterhin mit dem Auto zu fahren sind: fehlende Flexibilität, lange Taktzeiten, Zugausfälle, Verspätungen und fehlende Anschlüsse. Als Angestellter bei einer Baufirma kommt es schon mal vor, morgens um 8 Uhr einen Termin in Krefeld zu haben und mittags um 13 Uhr in Witten zu sein. Das mit den Öffentlichen zu schaffen, ist fast unmöglich. Dazu kommt die Degradierung des Bahnhofs in Marl-Sinsen. Seit hier der RE 2 nicht mehr hält, werden die „schnelleren“ Fernzüge und auch der RE 2 vor gelassen, und der Regionalverkehr kommt eine Viertelstunde später. Meistens. Mein letzter Versuch mit dem Zug nach Düsseldorf zu fahren, dauerte über 2 Stunden und war der Klassiker bei der Bahn und war genau dem zuvor beschriebenen Umstand zu verdanken. Ausbau der Öffentlichen mit einer Linienführung und Taktzeiten wie in einer richtigen Metropole werde ich in meinem aktiven Berufsleben nicht mehr erleben. Thomas Nowakowski, 63, Marl
Ältere Bürger werden ausgegrenzt
Ich komme aus Essen-Horst und wohne sogar direkt an der S-Bahn Haltestelle Horst. Leider wird der öffentliche Nahverkehr nicht erweitert, sondern gekürzt, obwohl ein neues Wohngebiet auf dem alten Altwert-Gelände direkt an der S-Bahn-Linie 3 entstanden ist. Im Juni 2018 wurde unsere Buslinie 167 eingestellt. Durch großen Einsatz von engagierten Anwohnern und Inhaberin eines Friseurgeschäfts wurde nach einigen Wochen an den drei Markttagen in Essen-Steele ein Kleinbus eingesetzt, für vier Fahrten am Vormittag. Fast gleichzeitig wurde der Takt der S-Bahn von 20 Minuten auf 30 Minuten geändert. Seit Wochen verkehrt die S-Bahn nur noch einmal in der Stunde, und selbst dann schafft die Bahn es nicht, pünktlich zu sein. Es ist einfach deprimierend mit anzusehen, dass die älteren Bürger so ausgegrenzt und abgehängt werden, da viele nicht in der Lage sind, ca. 1,2 km zur nächsten Bushaltestelle zu laufen. Ich bin froh, dass ich noch gesunde Beine, ein Auto oder ein Fahrrad zur Verfügung habe, um mich fortzubewegen. H. Schulz, 57, Essen
Es dauert doppelt so lange mit dem Nahverkehr
Zunächst einmal: bei mir steht das Auto als Fortbewegungsmittel grundsätzlich erst an dritter Stelle; bevorzugt nutze ich Rad und Nahverkehr, um zum Ziel zu kommen. Trotzdem bleiben rund 10.000 km pro Jahr, die ich - trotz Staus - mit dem PKW zurücklege. Sei es, um größere Mengen Einkauf oder andere Dinge zu transportieren, die sich nur mit dem Auto bewältigen lassen. In den meisten Fällen aber ist der Nahverkehr keine Alternative, da es (im Idealfall) mindestens doppelt so lange dauert, von A nach B zu kommen (+ dem Risiko von Verspätungen und Ausfällen, die inzwischen Normalität sind. Als Pendler habe ich z.B. für 55 km Arbeitsweg beim letzten Versuch 3:40 Std. hin und zurück gebraucht und danach mein Deutschlandticket gekündigt). Oder ich käme zwar zum Ziel, aber nicht wieder zurück, da der Nahverkehr nach 22 Uhr kaum noch fährt. Alfred Stahl, Gelsenkirchen
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Ausfallzeiten sind einfach katastrophal
Mein Sohn – aus Überzeugung ohne Führerschein – fährt jeden Morgen mit der RB43 von Buer-Süd nach Herne. Wenn sie denn fährt! Die Ausfallzeiten sind einfach katastrophal, mal wird gestreikt, dann gibt es „technische Probleme“ und dann wieder gar keine Infos, warum die Bahn ausfällt. Dann muss Mutter einspringen und den Sohnemann per Auto zur Arbeit fahren. Zum Glück liegt sein Arbeitsweg mehr oder weniger auf meinem eigenen Weg zur Arbeit, der übrigens auch nicht mit den Öffis zu bewältigen ist. Für eine Strecke von knapp 8 km brauche ich mit dem Auto max. 17 Minuten von Haustür zu Haustür. Mit den Öffis 1,5 Stunden, was nicht wirklich eine Alternative ist. Susanne Frank, Gladbeck
Mag mir vom Staat nichts vorschreiben lassen
Wozu brauche ich noch mein Auto? Meine Fachärzte praktizieren im Randbezirk von Essen - meine schweren Wäschekörbe und Einkäufe kann ich nur so transportieren - meine „Sportplätze“ sind weiter entfernt - für familiäre Besuche im Süden der Republik. Ich bin fast 80 Jahre alt und man kann nicht von mir verlangen, den schlecht getakteten, mit Entfernungen bis zum eigentlichen Ziel vorhandenen ÖPNV zu benutzen. Außerdem mag ich mir vom Staat nicht - weder moralisch, noch per Einflussnahme - vorschreiben lassen, wie ich mich zu verhalten habe. Christina Schulz
Man verzweifelt innerhalb weniger Tage
Wer es versucht hat, mit dem ÖPNV pünktlich und zuverlässig den Arbeitsort zu erreichen, verzweifelt innerhalb weniger Tage. Egal ob Bahn, Bus oder Straßenbahn, die Unpünktlichkeit, Fahrzeugausfälle und Streckensperrungen erfordern hohe Toleranz. Auch von Chefs, da selbst Zeitpuffer von 30 bis 45 Minuten selten ausreichen. Jetzt als Rentner im Rollstuhl, der auf barrierefreie Zugänge angewiesen ist, bleibt es ein Lotteriespiel, eine geeignete Verbindung zu bekommen. Einige Fahrzeugführer nehmen z.B. elektrische Rollstühle nicht mit. Vollkommene Willkür, der man ausgesetzt ist. Deshalb fahre ich seit 50 Jahren mit dem Auto und zahle dafür viel Geld. Allerdings weiß ich dafür auch, ich komme -meistens trotz Stau - schneller und zuverlässiger an mein Ziel. In Berlin oder München nutze ich den ÖPNV gerne. Da klappt es auch nicht immer, aber bedeutend besser. Die haben aber auch nicht mehr als fünf Unternehmen für vier Millionen Einwohner, die viel Geld für Vorstände und Ränkespiele verschlingen, den Kunden aber im Regen stehen lassen. Hans Weckmüller, Essen
Schrecklich, wenn immer wieder Bahnen ausfallen
Wenn ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahre, und das tue ich immer wieder mal, wir teilen uns zu zweit ein Auto, muss ich viel früher los und brauche oft statt 15 Minuten 30 oder viel mehr. Mein Dienst beginnt oft um 7:30 Uhr, mit dem Auto brauche ich maximal 10 Min, mit dem Rad 20 Min. Fahre ich mit dem Bus, muss ich um 6:30 Uhr aus dem Haus, also 1 Stunde. Und wenn ich Pech habe, fällt der Bus aus, und ich komme zu spät, das passiert einer Kollegin immer wieder, die den gleichen Weg hat. Auch im privaten Bereich empfinde ich es als schrecklich, wenn immer wieder Bahnen ausfallen. Entweder fahre ich früher los und warte dann vor Ort oder ich komme zu spät, das ist unhöflich. Das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfinde ich als zeitraubend und belastend, dennoch nutze ich sie immer wieder, denn ich möchte nicht immer das Auto nutzen. Lidia Bevilacqua, 59 Duisburg
Schaffe es nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Ich schaffe es einfach nicht, je einen Kasten Cola, Wasser, Saft und meine Lebensmitteleinkäufe sowie den Besuch bei meinem 90-jährigen Schwiegervater so zu organisieren, dass ich dafür öffentliche Verkehrsmittel nutzen könnte. Wolfgang Strehlau, 65, Moers
Mein Auto steht immer bereit
Das Auto ist bequem und komfortabel, mehr als alles andere. Ich bin mit meinem Auto immer am schnellsten am Ziel. Man kann mit dem Auto am besten und am einfachsten Sachgut (den Einkauf, Getränkekisten) transportieren. Mein Auto steht mir auch immer jederzeit, bei Tag und Nacht, sofort zur Verfügung. Brauche nur darin einzusteigen und kann sofort losfahren. Ich will mein Auto (Opel Corsa ecoflex, 11 Jahre alt) nicht missen. Zu Fuß, Fahrrad oder ÖPNV lehne ich ab. Sind mir zu mühsam und zu anstrengend oder zu unbequem. Nicht komfortabel genug. Ulrich Hübner-Füser, 55, Bottrop
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Man ist aufs Auto angewiesen
Bei den heutigen katastrophalen Zugverbindungen im Nah- und Fernverkehr ist man ja auf das Auto angewiesen. Ständig fallen Züge aus oder haben erhebliche Verspätungen. Man weiß nie im Voraus, ob und wann man von A nach B kommt. Teilweise wird man nicht einmal über einen Zugausfall oder eine Verspätung informiert. Fällt ein Zug aus, wird teils auf einen Folgenden verwiesen, der kommt aber bereits schon überfüllt an, sodass man gar keine Chance hat, diesen Zug zu nutzen. Ist es einem gelungen, in so eine Ersatz-Verbindung einzusteigen, bekommt diese plötzlich wegen Bauarbeiten oder voraus fahrender Züge weitere Verspätung. Kann man durch derartige Mängel überhaupt nicht mehr weg kommen, wird man auf die Nutzung eines Taxis verwiesen. Es ist ja auch so leicht, ein Taxi zu bekommen, wenn hunderte von Reisenden diese Beförderungsmöglichkeit nutzen müssen. Ich selbst habe die Zugfahrten teilweise frei, aber unter den chaotischen Zuständen, die heute bei der Bahn herrschen, benutze ich lieber trotz der erheblich hohen Spritpreise mein Auto. Wenn ich auch leider mal (nicht immer) im Stau stehen muss, so komme ich doch an mein Ziel und muss mich nicht in überfüllte Züge quetschen von denen ich nicht einmal weiß, ob sie mich auch an mein Ziel bringen. Margit Pfeifer, 78, Duisburg
Fühle mich abends nicht sicher im Nahverkehr
Ich arbeite ca. drei Tage in der Woche in Düsseldorf und wohne in Bochum. Da die Zugfahrt morgens um 8:30 Uhr genauso lange dauert wie mit dem Auto wegen morgendlichem Stau, fahre ich oft mit dem 49-Euro- Ticket. Da ich auch noch einen Öko-Zuschuss von 15 Euro von meinem Arbeitgeber bekomme, lohnt sich das für mich finanziell sehr. Denn in Düsseldorf muss ich auch noch einen Parkplatz bezahlen. Trotzdem kann ich nicht ganz aufs Auto verzichten, da die Bahn immer wieder streikt oder es Baustellen gibt, und die Züge umgeleitet werden oder ganz ausfallen. Und ich dann drei Stunden mit diversen Umsteigen zu meinem Arbeitsplatz brauchen würde oder gar nicht ankäme. Ich hatte es schon öfters, dass ich mit dem Auto zum Park&Ride-Parkplatz nach Wattenscheid gefahren bin und der Zug ist ausgefallen. Wenn ich dann kein Auto hätte, wie sollte ich dann zur Arbeit kommen? Und auch wenn ich Spätdienst habe, fühle ich mich nicht sicher abends im öffentlichen Nahverkehr und benutze lieber mein Auto. Ich könnte mir gut vorstellen ganz aufs Auto zu verzichten, allein wegen des Umweltaspekts. Christina Wagener, 48, Bochum
Ziemlich abgehängt vom ÖPNV
Sie fragen: „Warum fahren Sie hier noch Auto?“ Witzig: In der gleichen Zeitung geht es in der Glosse ums 1,5-stündige Warten auf einen Bus und absolut mangelhafte Information über das Ausfallen einzelner Fahrten und das in der DVG-App völlige Fehlen einer Info über vorübergehend geschlossene U79-Bahnhöfe. Darüber hinaus gibt es noch einen Artikel über Park&Ride-Parkplätze im Duisburger Süden, in dem u.a. berichtet wird, dass Autos kostenfrei parken und die Boxen für Räder ca. 90€/Jahr kosten (sofern überhaupt Boxenvorhanden sind). Zudem sind einige Duisburger Stadtteile - wie z.B. Ungelsheim - ziemlich abgehängt vom ÖPNV. Nach Umstellung der Routen brauche ich nicht mehr nur ca. 15 Minuten zu den nächstliegenden Nahversorgern, sondern eine volle Stunde. Und der Bus fährt nur alle 30 Minuten. Außerdem brauche ich mit dem Auto 20-25 min zur Arbeit in den Duisburger Norden, mit den Öffis wären es 1 Stunde 10 Minuten (wenn alles glatt läuft!). Um also die Frage zu beantworten: SELBSTVERSTÄNDLICH fahre ich hier noch Auto! Sabine Bogaletzki, 60, Duisburg
Habe anderthalb Jahre Zeit gespart mit dem Auto
Ich fahre seit über 50 Jahren Auto. Nach jahrelanger Bemühung kleiner ideologisch beschränkter Gruppen, die Bevölkerung vom Radfahren oder Busfahren zu überzeugen, sollte man doch endlich zu der Erkenntnis gelangen, dass dies nicht funktioniert. Die überwiegende Mehrheit der Bürger hat seit langem de facto entschieden. Die Fahrten zur Arbeit, 46 Jahre lang, waren mit dem Auto 30 bis 40 Minuten kürzer als mit Bus und Bahn. Und heute als Pensionär benötige ich samstags, um meine Brötchen mit dem Auto zu holen, 15 Minuten, zu Fuß oder mit dem Bus wären es 30 bis 40 Minuten. Zu meinem Lieblingsbäcker in Stoppenberg müsste ich sogar umsteigen. Wer gerade in dieser Zeit bei 35 Grad Einkäufe tätigt und leicht fragile und verderbliche Ware transportieren muss, der wird feststellen, dass sich diese Waren wesentlich einfacher im Kofferraum eines Autos transportieren lassen, als in Tüten und Taschen mit Bus und Bahn. Rückwirkend betrachtet habe ich ca. 12.000 Freistunden (1 ½ Jahre) an Freizeit durch die Nutzung des Autos eingespart, die ich ansonsten, durch das Laufen zur Haltestelle, warten oder durch die längeren Fahrzeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln vertrödelt hätte. Peter Konieczny, 71, Essen
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Die Bahn ist unzuverlässig
Die Bahn ist unzuverlässig. Selbst bei unserer Pauschalreise mit Bahnticket haben wir eine Taxe zum Flughafen genommen. Trotz Business-Class und VIP Lounge waren wir bei fünf Flugstunden nach insgesamt zehn Stunden im Hotel. Mit unserem Auto fahren wir trotz Stau stressfreier, können Pausen einlegen, wann und wie es uns gefällt. Zur Nordsee oder in die Berge benötigen wir auch so manches Mal acht Stunden, aber da wir uns grundsätzlich alle zwei Stunden beim Fahren abwechseln, sind wir nie erschöpft, wenn wir im Hotel ankommen. Wir haben noch zwei Reisen in 2023 geplant und werden mit dem Auto unterwegs sein. Und Tempolimit bestimmen wir doch selber. Trotz Doppelturbo, den nutzen wir nur kurzzeitig, um zu überholen und die Strecke wieder frei zu machen, oder beim zügigen Auffahren auf die Autobahn, kommen wir mit 120 bis 130 km/h stressfrei ans Ziel. Hannelore und Wolf-Dieter Mai
Das Auto brauche ich für die Gartenabfälle
Ich bin seit letztem Jahr im Ruhestand. Das Auto wird nur noch wenig genutzt. Ich fahre viel mit dem Rad. Geht schneller und ist gesünder. Das Auto brauche ich für die Gartenabfälle...das ist dann immer voll. Meine gebrechliche Mutter wird transportiert und ab und zu Familie 80 Kilometer entfernt besucht. Dafür würde die Bahn zu viel Zeit kosten. Detlev Scholl, 62, Duisburg
Der Umwelt zuliebe verzichte ich
Hallo, ich fahre seit einem Jahr nur noch E-Bike und habe mein Auto verkauft. Es ist eine hohe Herausforderung, jeden Tag bei Wind und Wetter zu fahren. Viel schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass der Rheinische Esel (und viele andere Bahntrassen auch) immer noch nicht asphaltiert ist (sind) und man im Winter immer durch Schlammpfützen fährt (und auch dann so aussieht) und im Sommer einer Staublawine entgegen fährt. Ich tue mir das trotzdem an, da die Baustellen und Staus für mich unerträglich sind und der Umwelt zuliebe. Ich kann daher gut verstehen, dass Fahrrad fahren zur Arbeit, allein aus diesen Gründen, für viele keine Alternative darstellt. Da das Radwegenetz im Ruhrgebiet schon immer eine Katastrophe war, macht es als Alternative nicht besser. Ich fahre jeden Tag von Witten nach Dortmund Hörde (12,5 km bzw. 17 km mit dem Auto). Oliver Schoop, 55, Witten
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Der innere Schweinehund findet die Bequemlichkeit im Auto toll
In der Regel fahre ich Auto, weil ich muss, nicht weil ich will! Die Alternativen machen es einem oft unmöglich, auf das Auto zu verzichten z.B. durch fehlende Radwege oder wenn diese dann doch mal vorhanden sind, wird man darauf leider dennoch von anderen Autofahrern gefährdet. Mein Weg zur Arbeit dauert mit dem Auto: 15 Minuten mit dem E-Bike: 30 Minuten, ÖPNV: 1h15 Minuten mit nicht sicherstellbarer Fahrradmitnahme in Bus/Bahn. Und bei vier Grad und Nieselregen gibt es leider oft Auseinandersetzungen mit dem inneren Schweinehund, der die Bequemlichkeit im Auto toll findet. A. Bredy
Ich fahre gerne Auto
Auto fahre ich deshalb, weil ich gerne Auto fahre. Ja, auch auf den Autobahnen in NRW. Oft auch wegen des Minijobs, den ich habe. Andererseits kann ich mit dem Auto genau dort hinfahren, wo ich hin möchte. Das geht leider mit dem 49-Euro-Ticket nicht. Da kommt man ja nicht unbedingt bis an sein genaues Ziel. Zum anderen ist mir das auch zu teuer. Ich finde so viel Stau gibt es gar nicht. Ich glaube auch, dass es besser gehen würde, wenn wir nicht so viel Dauerbaustellen hätten. Auf der A1 die Brücke in Schwelm, ich glaube diese Baustelle existiert schon 30 Jahre oder so. Warum gibt es da nicht mal ein Ende? Uwe Wörhoff, 67, Hattingen
Es sprengt jeden erträglichen Rahmen
Ich lebe in Schwerte-Ergste und arbeite in Bergkamen. Eine Strecke dauert mit Fußmarsch, Zugfahrt nach Dortmund, Busfahrt nach Bergkamen und Aufenthalten zwischen 1,5 und 2,5 Stunden, das sind im Schnitt 4 Stunden täglich und sprengt bei mir jeden erträglichen Rahmen. Zur Zeit wären öffentliche Verkehrsmittel ohnehin kein Thema, da ständig Züge ausfallen. Sigrid Gundel, 64, Schwerte