Hattingen. Das Seniorenforum kritisiert den Umzug des Seniorenbüros an die obere Heggerstraße in Hattingen scharf. Auch andere sollen steile Wege gehen.
Das Seniorenforum Hattingen kritisiert den geplanten Umzug des städtischen Seniorenbüros an die obere Heggerstraße scharf. „Die Fußgängerzone ist im gesamten Bereich nicht einfach zu erkraxeln. Und das wird immer schwieriger, je weiter man hinaufgehen muss. Der Standort ist keine gute Idee“, sagt Kornelia Wendt.
Die Sprecherin des Seniorenforums befürchtet, dass die Anlaufstelle für die älteren Bürgerinnen und Bürger der Stadt an der oberen Heggerstraße noch weniger angenommen wird als jetzt an der Hüttenstraße.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Auch interessant
Die geringe Besucherfrequenz im Verwaltungsgebäude Hüttenstraße 43 ist einer der Gründe für den geplanten Umzug. Der andere: Es wird eng dort. Wegen Personalaufstockungen in den Sachgebieten Wohnen, Asyl- und Flüchtlingsangelegenheiten sowie Grundsicherung entsteht erweiterter Raumbedarf im Fachbereich Soziales und Wohnen. Fünf Mitarbeiterinnen sind dazugekommen, in diesen Wochen werden zwei weitere erwartet.
Die obere Heggerstraße ist auch mit dem Bus schlecht zu erreichen
Bei der Suche nach möglichen Auslagerungen von Sachgebieten hat die Gebäudewirtschaft der Stadt das Seniorenbüro ausgemacht. Dort sind keine Leistungsbearbeitungen nötig, die an eine bestimmte Software gekoppelt sind. „Auch finden Seniorinnen und Senioren nur selten den Weg zur Hüttenstraße 43“, stellt Ulrich Möller fest. Der Chef der Gebäudewirtschaft erhofft sich von einem Umzug in die Innenstadt daher auch eine intensivere Wahrnehmung des Beratungsangebots.
Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel
„Die obere Heggerstraße ist ja auch mit dem Bus schlecht zu erreichen“, hält Kornelia Wendt dagegen. Zwar gebe es an der Blankensteiner Straße eine Haltestelle. „Aber der ÖPNV ist ja nicht sehr nutzerfreundlich getaktet. Der Standort ist einfach schlecht.“
Entsprechend wenig hält die Sprecherin des Seniorenforums von Plänen für eine andere Verlegung einer städtischen Dienststelle. Im März hat die SPD vorgeschlagen, das Bürgerbüro von der Bahnhofstraße in die obere Heggerstraße zu verlagern. Der Standortwechsel ist Teil des Konzepts „Hattingen 2035“, das sich die SPD-Ratsfraktion für die Verwaltungsstandorte ausgedacht hat. Das Standesamt soll demnach ins Rathaus am Rathausplatz wechseln.
Bereinigung des „Flickenteppichs“
Dickster Brocken im Umzugspaket der Sozialdemokraten: Der Umbau des zum Teil denkmalgeschützten Gebäudes Werksstraße 40 in einen dezentralen Verwaltungsstandort ohne viel Publikumsverkehr. Zur Bereinigung des „Flickenteppichs“ der kommunalen Verwaltungsgebäude an 14 Standorten im Stadtgebiet hat die SPD alle 137 kommunalen Immobilien unter die Lupe genommen.
>>> Lesen Sie auch:
- Porsche- und VW-Fans in Hattingen: Die Fotos vom Classic Day
- Badewannenrennen in Sprockhövel: Die Fotos und die Sieger
- Ärger in Hattingen: Zwei-Klassen-System im Radgeschäft
- Das ist beim Treckertreffen in Sprockhövel los – die Fotos
- „Spaziergänger“ & Wildwuchs – das ärgert Bürger in Hattingen
„Seniorenbüro oder Bürgerbüro: Die obere Heggerstraße ist für ältere Hattingerinnen und Hattinger einfach nur mit viel Mühe zu erreichen. Der Weg ist zu steil“, fasst Kornelia Wendt ihre Kritik zusammen. Im Fall des Bürgerbüros ist sie schon froh, dass Termine nicht nur online, sondern auch telefonisch vereinbart werden können. Seit dem 1. Mai sind Anmeldungen dort zwingend erforderlich. Den spontanen Besuch von „Laufkundschaft“ hat die Stadt ausgeschlossen.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns
Auch interessant
Was die Verwaltungsspitze offenbar nicht ausschließt: eine gemeinsame Zukunft von Seniorenbüro und Bürgerbüro. „Die einzelnen Standorte werden Bestandteil eines Gesamtkonzeptes sein, dass im Moment politisch diskutiert wird“, teilt Stadtsprecherin Susanne Wegemann auf Anfrage der WAZ mit. „Eine Vorlage oder Beschluss dazu oder gar eine Zeitschiene zur Umsetzung gibt es daher noch nicht.“