Gladbeck. Das Restaurant „Willms“ ist ein Besonderes: Es gehört zur Luxus-Wohnanlage für Senioren. Das erwartet Gäste von außerhalb.

Deutsche Küche, modern interpretiert – dieses Konzept fährt das Restaurant „Willms“ unweit der Gladbecker Innenstadt. Die deutsche Küche ist vielen älteren Menschen vertraut, und so kam auch direkt von den Bewohnerinnen und Bewohnern der Senioren-Wohnanlage Schönes Leben an der Wilhelmstraße der Wunsch nach den bekannten Speisen. Schließlich gehört das Restaurant zu der Luxus-Wohnanlage, ist aber ausdrücklich auch für Externe geöffnet. „Zu der traditionellen deutschen Küche brauchten wir ein bisschen Wow, wir möchten es ein bisschen ausgefallen halten“, sagt Silke Eickhoff, Resident Managerin. Und so gibt es auch schon ein paar Gerichte, die auf keinen Fall auf der Speisenkarte fehlen dürfen.

„Es sind vor allem die Klassiker, die gerne gegessen werden“, sagt Eickhoff. Schnitzel, Rinderbäckchen, Rouladen oder auch der Ruhrgebiets-Klassiker Kochfisch in Senfsoße – das sind hier die absoluten Renner. „Bei Desserts ist es nicht ganz so traditionell, da darf es gerne auch Tiramisu sein.“

Klassiker in Tapas-Form kommen bei den Gästen besonders gut an

Eine beliebte Besonderheit im Restaurant: „Häppchen und Heiterkeit“, Klassiker in Tapas-Form, jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat ab 17.30 Uhr. Da gibt es dann Nordsee-Bruschetta, Mini-Burger und ab Februar beispielsweise Mini-Kohlrouladen. Das zeigt auch: Die Karte im „Willms“ wechselt immer mal wieder. Und orientiert sich an den Jahreszeiten. „Bei uns gibt es Kohlgerichte, wenn Kohlzeit ist“, so Eickhoff.

Vorstellung des Restaurants
Der Eingangsbereich des Restaurants „Willms“ in Gladbeck, das zur Seniorenresidenz Schönes Leben gehört. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Wert legt das Küchenteam auch auf eine kleine Karte. „Wir überlegen uns, was die Menschen begeistern könnte.“ Und dann werden natürlich auch immer mal wieder die Wünsche der Bewohner umgesetzt, wenn diese mit einem bestimmten Lieblingsgericht auf die Köche zugehen.

Einige schreckt die Anbindung ans Wohn-Konzept für Senioren ab

Doch wie sieht es überhaupt mit Gästen von außerhalb aus? Schreckt es einige Menschen ab, in das an die Einrichtung angedockte Lokal zu kommen? „Tatsächlich schreckt es viele ab, weil sie denken, dass sie ins Altenheim gehen. Aber wir sind weit weg von Altenheim. Wir können zwar auch Pflege, bieten aber vor allem ein exklusives Service-Wohnen“, sagt Helen Bardtenschlager, Pressesprecherin der Unternehmensgruppe Schönes Leben.

Natürlich würden im Restaurant auch Menschen mit Rollatoren gesehen, aber: „In der Innenstadt doch auch. Das gehört zum Leben einfach dazu“, so Bardtenschlager.

Neuer Schwung fürs Frühstücks-Angebot seit Schließung des Rathauscafés

Eine Öffnung nach außen, und damit auch eine Mischung des Publikums, liegt Eickhoff am Herzen. „Wir wollen ja auch, dass unsere Bewohner mit der Außenwelt in Kontakt kommen“, sagt sie. Im á la Carte-Bereich könnte die Nachfrage noch durchaus größer sein, so die Betreiber. „Aber da gibt es ja auch einige Konkurrenz in der Umgebung“, so Bardtenschlager.

Besser sehe es beim Frühstücksangebot aus, das seit der Schließung des Rathauscafés Schwarte noch einmal deutlich Schwung bekommen habe. „Das ist richtig eingeschlagen“, so Eickhoff. Auch Vereine nutzten das Angebot und einfach diejenigen, die in schöner Umgebung frühstücken wollten und „nicht einfach beim Bäcker“. Apropos schöne Umgebung: Das Ambiente im „Willms“ ist schlicht und modern. Auf den Tischen stehen Vasen mit frischen Blumen, vorherrschende Farben in dem Lokal sind Gold und Türkis.

Vorstellung des Restaurants
Auf den Tischen im Restaurant „Willms“ stehen Vasen mit frischen Blumen. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Zum Angebot im „Willms“ gehört auch ein Mittagstisch, immer mit drei Hauptgerichten zur Auswahl, entweder als Fleisch-, vegetarische oder Salat-Variante. Dazu gibt es entweder eine Vorspeise oder ein Dessert und so viel Wasser wie gewünscht. „Externe zahlen für unseren Mittagstisch 15 Euro“, so Bardtenschlager.

Daher hat das Restaurant „Willms“ seinen Namen

Eine Frage bleibt noch zum Schluss: Was hat es eigentlich mit dem Namen „Willms“ auf sich? Die Erklärung finden Gäste auch in der Speisenkarte. „Die Namensgeschichte unseres Restaurants geht auf das Gladbecker Urgestein Wilhelm Borgsmüller zurück, der unweit der Kötter bis 1972 hier lebte, wo nun unser Haus zu finden ist“, heißt es dort. Um ihn zu ehren, bekam auch die Wilhelmstraße ihren Namen.

Und: Da Wilhelm Borgsmüller, der auch Großonkel Willm genannt worden sei, „bereits liebevoller Gastgeber war und ein Lebensmittelgeschäft betrieb, möchten wir mit seinem Namen weiter den Gedanken eines Dienstleisters mit Herz und Gastfreundschaft leben.“

Startschwierigkeiten für Restaurant und Wohn-Angebote

Ab und gebe es schon eine Verwechslung mit dem Lokal Bauer Wilms in Wittringen. „Aber inzwischen haben wir uns so weit etabliert und es hat sich herumgesprochen, dass wir mit zwei ,LL‘ geschrieben werden“, so Eickhoff. Sie habe aber durchaus festgestellt, dass die Menschen das Haus erst einmal beäugen mussten. „Das ist typisch Gladbeck, alles, was neu ist, wird erst beschnuppert“, so Silke Eickhoff, die selbst Gladbeckerin ist.

„Wir haben lange eine zurückhaltende Haltung in Gladbeck gesehen, sowohl was die Gastro als auch das Wohnen angeht. Das geht woanders schneller“, sagt auch Helen Bardtenschlager, Pressesprecherin von Schönes Leben. Die Gruppe betreibt deutschlandweit noch vier weitere Häuser. Inzwischen aber würden die Menschen in Gladbeck das Angebot kennen und viele Gäste, die das Restaurant besuchen, kämen auch gerne wieder.

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