Gladbeck. Die ersten Wohnungen der Gladbecker Seniorenwohnanlage „Schönes Leben“ werden bezogen. Die Mieter erzählen, was sie besonders begeistert.
- In der neuen Seniorenwohnanlage „Schönes Leben“ in Gladbeck gibt es 84 Wohnungen mit gehobenem Wohnstandard – das Interesse ist groß.
- Einige Interessenten reisten für eine Apartmentbesichtigung auch aus anderen Städten an.
- Viele Senioren wollen in die Anlage ziehen, um sich nicht mehr so einsam zu fühlen.
„Wir wollen dem Thema Vereinsamung entgegentreten“ sagte Kilian Muth zu Motivation und Zielsetzung seines Teams. In seiner Funktion als Chef der Seniorenwohnanlage „Schönes Leben“ an der Wilhelmstraße in Gladbeck hatte er zum großen Eröffnungsfest geladen und schon bald herrschte teilweise drangvolle Enge auf dem Gelände und vor allem bei den stündlich stattfindenden Hausführungen.
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Großes Interesse bei den Menschen – nicht nur aus Gladbeck - wie bei einem Ehepaar aus Wuppertal, das extra angereist war, um sich vor Ort über die Möglichkeiten des gehobenen Wohnens zu informieren. „Wir haben hier Freunde in der Nähe, die uns auf das heutige Angebot aufmerksam gemacht haben. Und vielleicht wäre es für uns ja schön, sie in unserer Nähe zu wissen“, erklärten beide, bevor sie sich einem weiteren Gang durch das Haus anschlossen.
Insgesamt 84 Wohnungen an der Wilhelmstraße in Gladbeck
Zu besichtigen gab es an diesem Tag von den insgesamt 84 Wohnungen die kleinere Variante eines Apartments mit knapp 40 Quadratmetern zu einem Mietpreis von 1.525 Euro inklusive der Nebenkosten. In den Häusern, die sich Villa I und Villa II nennen, konnten auch die Angebote bis zu 100 Quadratmetern (drei Zimmer) zu einer entsprechend höheren Miete begutachtet werden.
In ein solches Apartment zieht am Montag die Alt-Rentforterin Anne Wunsch (79). Heute ist sie als Gast geladen und hat schon Bekanntschaft mit zwei ebenfalls interessierten älteren Damen geschlossen. „Vereinsamung“ ist auch für Anne Wunsch ein Stichwort. Die Friseurmeisterin, die von sich sagt, sie habe ein Helfersyndrom, drohte nach dem Tod ihres Mannes vor vier Jahren an der Einsamkeit „zu zerbrechen“, wie sie sagt.
Gladbeckerin fällt es schwer ihr Haus in Rentfort zu verlassen
Es falle ihr sehr schwer, ihr Haus in Rentfort zu verlassen, aber aus gesundheitlichen Gründen müsse das wohl sein: „Ich habe es meiner Tochter zu verdanken, dass ich nun hier so schön wohnen werde.“ Sie habe viel weinen müssen, sagt Anne Wunsch im Rückblick, „aber jetzt lerne ich wieder, nach vorn zu schauen und hoffe auf ein schönes Miteinander.“
Diese Hoffnung ist berechtigt, denn die Menschen, die hier leben, haben durch den freundlichen Außenbereich, das angeschlossene Restaurant, den Clubraum und die Fitness-Abteilung genug Gelegenheiten, Gleichgesinnte kennenzulernen. Darüber hinaus sollen auch Kulturveranstaltungen im Haus stattfinden. Das Eröffnungsfest machte den Anfang mit dem Auftritt von Dale Tracy aus dem Hamburger Musical Erfolg „Das Phantom der Oper“.
Besucher zeigen sich begeistert von dem Gladbecker Wohnkomplex
Die Anlage wirkt durch die bodenlangen Fenster der Apartments hell und freundlich, wobei man die Wahl zwischen Balkon oder Terrasse hat. Ziemlich begeistert zeigt sich Helene Lange bei der Besichtigung: „Ich möchte mich kleiner setzen“, erzählt sie, „aber mit dem Schritt ins Seniorenheim habe ich mich bisher schwergetan. Hier würde vieles für mich passen“, meint die 82-jährige ehemalige Lehrerin.
„Weiß ich denn, wenn ich hier einziehe, ob ich nicht doch noch dement werde?“ fragt sie sich allerdings, nachdem David Belz, Sales Manager bei „Schönes Leben“, erklärt hat, dass Tagespflege und Ambulanter Pflegedienst zwar bis Pflegestufe 5 ausgelegt seien, Demenz jedoch nicht behandelt werden könne. Allerdings gebe es in einem solchen Fall Kooperationen mit anderen Häusern. Für eine entsprechende Situation, sollte sie eintreten, sei Sorge getragen, heißt es.