Gladbeck. Der Nikolausmarkt in Gladbeck sei nicht wirtschaftlich, sagt Mit-Veranstalter Joachim Pawlenka. Was das für die Zukunft der Veranstaltung heißt.
Erstmals fand der Nikolausmarkt vor dem Gladbecker Rathaus in diesem Jahr an vier Wochenenden statt. Verantwortlich für den Markt ist die Stadt Gladbeck, gemeinsam mit Joachim Pawlenka. Beide, Stadt und Unternehmer, zeigten sich in einer ersten Bilanz zufrieden mit dem Markt. Er sei nun zum dritten Mal an dem Markt beteiligt gewesen und er habe sich kontinuierlich weiterentwickelt, so Pawlenka.
Auch die Rückmeldungen, die er von Besuchern und Händlern bekommen habe, seien positiv gewesen. „Es waren wirklich viele Händler vor Ort, dadurch, dass wir die Hütten abwechselnd besetzt haben, konnten wir auch viel präsentieren“, sagt Pawlenka. Die Stadt hat zudem zahlreiche Vereine und Verbände akquiriert, die den Nikomausmarkt ebenfalls als Bühne nutzen konnten, um sich vorzustellen, um Dinge anzubieten und um so auch Geld für ihren Verein einzunehmen.
Gladbecker Nikolausmarkt bot ein vielfältiges Programm
Diese Vielfalt hebt auch Christiane Schmidt, Kommunikationschefin der Stad, im Gespräch mit der Lokalredaktion hervor. Die Hütten seien immer gut gefüllt gewesen und auch die Resonanz der Vereine sei gut gewesen, freut sich Christiane Schmidt. Wobei einige der Wochenenden auch unter schlechtem Wetter gelitten hätten. Und trotzdem habe man immer wieder Highlights im Programm setzen können – auf dem Markt, oder eben auch am Rande, etwa durch die Kunstschmiede im Rathaus.
Doch habe es immer wieder Höhepunkte im Programm gegeben. Dazu zählte etwa der Auftakt mit dem Zimtsternfest, ebenso die Lichterfahrt der Landwirte mit ihren Treckern. Das zeige eben auch, dass es immer wieder Gladbeckerinnen und Gladbecker gebe, die bereit seien, sich einzubringen, sagt Joachim Pawlenka. Ein solches Netzwerk sei unabdingbar.
Stadt Gladbeck und Mit-Veranstalter wollen gemeinsam Resümee ziehen
Doch wie geht es mit dem Nikolausmarkt 2025 weiter? Beide Parteien, Stadt und Joachim Pawlenka haben da noch Redebedarf, wollen sich austauschen, gemeinsam Resümee ziehen und überlegen, wie es weitergeht. Es gehe darum zu entscheiden, wie und ob man den Markt weiter entwickeln wolle, so Pawlenka.
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Er selbst hadert mit dieser Frage, kann noch nicht beantworten, ob er weitermachen möchte, einerseits wolle er, doch es gilt eben auch: „Auf der anderen Seite ist der Markt so nicht wirtschaftlich.“ Gleichzeitig stecke aber auch von seiner Seite aus viel Herzblut in dieser Veranstaltung. Klingt ein wenig, als streiten hier noch Kopf und Bauch miteinander. Er könne nun einmal nicht jedes Jahr Geld dazu schießen, da sei eben die Frage, wie lange man so etwas machen könnte. „Die Antwort auf diese Frage habe ich noch nicht gefunden. Da brauche ich sicher auch jetzt erst einmal etwas Abstand.“
„Auf der anderen Seite ist der Markt so nicht wirtschaftlich“
Vor diesem Hintergrund erklärt der Gladbecker auch eine Anzeige, die er in einer Facebook-Gruppe für Schausteller veröffentlicht hat. Dort bietet er die Buden des Gladbecker Nikolausmarktes an. 14 bis 18 Weihnachtsmarkthütten, zwei Jahre alt, insgesamt maximal 20 Tage im Einsatz, so preist er sie an. Verkauft habe er die Hütten jedoch nicht, stellt Pawlenka klar. Zunächst einmal sei es ihm darum gegangen herauszufinden, ob es dafür einen Markt gebe.
Aber auch hier verweist der Unternehmer auf wirtschaftliche Überlegungen. Einen Großteil des Jahres sind die Hütten ungenutzt eingelagert. Das kostet Platz, und am Ende muss auch ein Lager bezahlt werden. Er brauche die Fläche aber auch für Material für die Geschäftsbereiche, mit denen er Geld verdiene, macht er klar. Dennoch, ein Verkauf der Hütten sei nicht die Priorität. Vielmehr habe er nun eine Lagerfläche im Auge und hoffe, dass in den nächsten Monaten realisieren zu können.
Ziel ist es, Menschen nach Gladbeck zu holen, sie zu unterhalten
Denn die Tendenz sei eben auch, dass die Freude das Negative überwiege, diese Feststellung ist Pawlenka wichtig. Er hofft, den Markt künftig noch auf weitere Schultern verteilen zu können. Die Stadt allein, aber auch ein Veranstalter allein, könnten das nicht bewerkstelligen, so seine Überzeugung. Er würde sich freuen, wenn weitere Gladbecker sich beteiligen und auch ihre Netzwerke mit einbringen würden.
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Ein Schwerpunkt könnte die weihnachtliche Atmosphäre sein, die er gern weiter ausbauen würde. Hier wäre es aus seiner Sicht schön, wenn sich auch der Einzelhandel beteilige und vielleicht auch in dem ein oder anderen Schaufenster wieder mehr Weihnachten Einzug halten würde, um die Weihnachtsatmosphäre stärker aufleben zu lassen. Aber dazu brauche es eben genügend Mitstreiter.
So ließen sich sicher auch weitere Highlights für den Nikolausmarkt entwickeln, und es könne womöglich gelingen, ihn auch für Besucher aus angrenzenden Städten attraktiv zu machen. Denn es sei auch jetzt schon gelungen, Frequenz, also Besucherinnen und Besucher in die Innenstadt zu holen. Das sei zumindest die Rückmeldung, die er seitens der Werbegemeinschaft erhalten habe. „Und das ist es ja, was wir erreichen wollen. Wir wollen Menschen in die Stadt holen und unterhalten.“
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