Gladbeck. Das Assad-Regime in Syrien ist beendet. Wie viele syrische Menschen leben in Gladbeck, sind vor Gewalt und Krieg geflohen? Wie viele arbeiten?
Syrien ist im Umbruch: Nach dem Sturz des Assad-Regimes wird auch die Frage diskutiert, wie viele Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, zurück in ihre Heimat kehren könnten. Doch wie viele Menschen aus Syrien leben überhaupt in Gladbeck, wie ist ihr Status, und wie viele von ihnen haben einen Job?
Aktuell, Stand 1. November 2024, leben 2138 Syrerinnen und Syrer in Gladbeck, 1151 sind männlich, 987 sind weiblich. Insgesamt sind 15.351 Menschen ausländischer Herkunft registriert. Diese Zahlen nennt die Stadtverwaltung auf Anfrage.
Seit 2015 ist die Zahl der Syrer in Gladbeck stetig gewachsen
Seit 2015, dem Jahr, in dem viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen, ist die Zahl der Syrer in Gladbeck stetig gewachsen. Lebten im Jahr 2015 noch 457 Menschen aus Syrien in der Stadt, waren es 2016 bereits rund doppelt so viele: 998. Zum Stichtag 31.12.2023 war der Höchststand mit 2284 Syrern erreicht. Wie sich die Zahlen über die Jahre zwischen 2015 und 2024 entwickelt haben, ist auch der Grafik zu entnehmen.
Es gibt nur eine Staatsangehörigkeit in Gladbeck, die häufiger vertreten ist als Menschen aus Syrien: Die Gruppe der türkischen Staatsangehörigen ist die größte Gruppe (4725 Menschen). Auf Platz zwei kommen dann bereits syrische Staatsangehörige, an dritter Stelle Menschen aus Bulgarien (975), so die Stadtverwaltung in ihrer Antwort.
Zahl der eingebürgerten Menschen aus Syrien 2024 stark gestiegen
Doch welchen Aufenthaltsstatus haben die Syrer in Gladbeck überhaupt? „Die meisten Personen haben einen Aufenthaltstitel aufgrund einer Entscheidung aus dem Asylverfahren (1768). 333 Personen haben einen Aufenthaltstitel aus anderen Gründen, zum Beispiel zum Familiennachzug. 98 Personen sind im Besitz einer Niederlassungserlaubnis, berichtet die Stadt Gladbeck weiter. Dabei handelt es sich um die stärkste Form der Aufenthaltstitel, da sie unbefristet gilt. Insgesamt 2030 in Gladbeck lebende syrische Staatsangehörige sind nach dem Jahr 2015 ins Bundesgebiet eingereist.
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Immer mehr syrische Menschen in Gladbeck sind eingebürgert. Vor allem in diesem Jahr ist diese Zahl extrem gestiegen. Das liegt an einem neuen Gesetz, das die Einbürgerung erleichtert. Insgesamt 207 Syrer sind allein in diesem Jahr eingebürgert worden. Zudem gibt es 262 Anträge, über die noch nicht entschieden ist. Im vergangenen Jahr gab es 162 Einbürgerungen und 47 Anträge, die noch nicht entschieden wurden. 2022 waren es 40 vollzogene Einbürgerungen, drei noch nicht entschiedene Anträge und 2021 insgesamt 26 Einbürgerungen und noch zwei unentschiedene Anträge.
So viele syrische Menschen in Gladbeck beziehen Bürgergeld
Auch in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit „Erwerbsfähige Leistungsberechtigte insgesamt und im Kontext von Fluchtmigration“ lässt sich ein Blick auf die syrische Community werfen. Demnach sind im Berichtsmonat Juli 2024 für Gladbeck insgesamt 907 erwerbsfähige Leistungsberechtigte aufgeführt. „Darunter 776 im Kontext ,Flucht aus Syrien‘“, so die Stadtverwaltung. Diese erhalten Leistungen nach SGB II, also Bürgergeld.
Die Stadtverwaltung weist aber darauf hin: Sofern syrische Flüchtlinge inzwischen eine deutsche Staatsangehörigkeit haben, werden sie in dieser Statistik nicht mitgezählt. Einige Syrer in Gladbeck beziehen weitere Sozialleistungen: 39 Personen beziehen Sozialhilfe, 32 Personen beziehen Leistungen aus dem Asylbewerberleistungsgesetz, dazu zählen Grundleistungen etwa bei Krankheit oder Schwangerschaft.
Bleibt die Frage, wie viele Syrer überhaupt erwerbsfähig sind? 1252 Personen sind zwischen 18 und 65 Jahre alt und könnten vom Alter her dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, so die Antwort der Stadtverwaltung.
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