Gladbeck. Das Rote Kreuz Gladbeck will Armen eine Freude machen und ruft zu Päckchen-Spenden auf. Die Unterstützung der Gemeinschaft ist gefragt.
Weihnachten, das Fest mit Glanz und Gloria. So das Idealbild. In der Realität sieht‘s jedoch in manchen Familien ganz anders aus. Aber es gibt einen Lichtstreif im Dunkel, ausgesendet vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Gladbeck. Alle Hilfsbereiten können dabei selbst zum Hoffnungsschimmer für ihre Mitmenschen werden. Und das ohne enormen Aufwand, einfach mit etwas Fantasie per Päckchen.
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Unter dem Tannenbaum türmen sich Geschenke, eingewickelt in hübsches Papier. Auf den Teller und ins Glas kommen im Kreise der Familie ausgesuchte Leckereien – also alles Friede, Freude, Eierkuchen? Mitnichten überall.
Das DRK und viele Menschen in Gladbeck helfen Bedürftigen
Armut und Einschränkung statt Harmonie pur. Und das ausgerechnet an Weihnachten. Da heißt es oft: Den Cent x-mal rumdrehen, bevor er den eigenen Geldbeutel verlässt. Geschenke? Daran wagen so manche Bedürftige gar keinen Gedanken zu verschwenden. Wie gut, dass das DRK Gladbeck an die Armen in der Gesellschaft denkt – und mit ihm viele, viele Spendenwillige in der Stadt.
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Im vorigen Jahr, so der Gladbecker DRK-Chef Wilhelm Walter, „konnten wir 1630 Bedürftige versorgen“. 800 Päckchen stellten Menschen zusammen, die Bedürftigen eine Freude zum Fest machen wollten. „Für viele Tafelkundinnen und Tafelkunden war das Geschenk wahrscheinlich das einzige zu Weihnachten“, schätzt Wilhelm Walter.
Anno 2022 ging das DRK, das einen mobilen Tafel-Laden betreibt, mit der Päckchen-Aktion im Advent an den Start, es handelt sich nunmehr also um die dritte Auflage. Unterschiede zwischen der Premiere und der aktuellen Situation liegen für Wilhelm Walter auf der Hand. Er berichtet: „Wir haben heutzutage mehr Bedürftige als damals, derzeit versorgen wir ungefähr 2000 Menschen.“
„Wir haben heutzutage mehr Bedürftige als damals, derzeit versorgen wir ungefähr 2000 Menschen“
Und noch etwas hat sich verschlechtert: die finanzielle Lage. Der DRK-Experte erklärt: „2023 sind die Spenden noch ganz gut geflossen.“ In diesem Jahr hingegen „haben wir kein Geld mehr aus dem Stärkungspakt bekommen“. Von einer sechsstelligen Summe auf null, das muss das Rote Kreuz erst einmal verkraften.
Zumal die Hilfsorganisation in Gladbeck auch mit eigenen zusammengestellten Päckchen die gespendete Menge aufgestockt hat. „Wir haben außerdem Wertkarten als Geschenk gekauft“, erzählt Wilhelm Walter.
Verständlich, dass sich das Gladbecker DRK-Team über eine möglichst große Unterstützung aus der Bevölkerung freuen würde. Haltbare Lebensmittel, Kaffee, Kakao, Nudeln und vieles mehr können Spendenwillige in ihr Präsent stecken. Süßigkeiten, Spielzeug, Kleidung: Alles ist möglich. Pardon, fast alles: „Alkohol bitte auf gar keinen Fall.“
Mitarbeit und Spenden
Angesichts der steigenden Armut wirbt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Gladbeck um ehrenamtliche Kräfte, die sich für den Tafelladen engagieren. Wer Interesse hat, wird gebeten, sich unter 02043/48460 zu melden.
Das DRK Gladbeck hat ein spezielles Angebot ins Leben gerufen: für Tafel-Paten, die gezielt den Laden auf Rädern finanziell unterstützen wollen. „Sie bekommen eine Paten-Urkunde und einen jährlichen Bericht, was mit ihrem Geld geschieht“, erklärt Chef Wilhelm Walter. Das Angebot grenzt ab von der allgemeinen Arbeit des Gladbecker DRK.
Wer für die Tafel spenden möchte, kann das auf diesem Wege tun: Stadtsparkasse Gladbeck, IBAN DE95424500400071033625, BIC WELADED1GLA. Wilhelm Walter: „Wir stellen Spendenbescheinigungen aus.“
Wer bedürftigen Mitmenschen ein Weihnachtspäckchen schenken möchte, kann über die Adressaten entscheiden: Mann, Frau, Kind, Familie. „Es wäre schön, wenn ein Zettel mit einem Weihnachtsgruß beigefügt würde“, meint Wilhelm Walter.
Päckchen können beim DRK Gladbeck oder an den Tafel-Stationen abgegeben werden
Ab sofort können die Geschenkpäckchen beim DRK Gladbeck an der Europastraße 26 rund um die Uhr abgegeben werden. „Und an allen Stationen des Tafelwagens“, ergänzt Wilhelm Walter. Dies sind, immer von 14 bis 16 Uhr: montags der Braucker Markt an der Münsterländer Straße; dienstags in Rentfort die Enfieldstraße/Gustav-Stresemann-Straße; mittwochs der Marktplatz in der Stadtmitte und donnerstags der Markt in Zweckel an der Tunnelstraße.
Zehn bis 15 Freiwillige haben im vorigen Jahr die Päckchen an die Bedürftigen verteilt. Eine lange Warteschlange bildete sich auf dem Marktplatz in der Stadtmitte. Der Gladbecker DRK-Chef kündigt an: „Die Ausgabe wird diesmal am 18. Dezember sein.“ Ebenfalls auf dem Marktplatz Mitte.
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Apropos: Freiwillige. Viele helfende Hände zur Unterstützung sind, neben Geldspenden, bei den Rotkreuzlern in Gladbeck immer willkommen, um gegen die steigende Armut anzukämpfen. Der DRK-Chef: „Wir brauchen Ehrenamtliche, vor allem Kraftfahrer.“
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