Gladbeck. In Gladbeck wird noch bis Ende September der neue Jugendrat gewählt. Politik, Freizeit, Freundschaft – das erleben Jugendliche in dem Gremium.

Mitentscheiden, vernetzen, Spaß haben – der Jugendrat bietet jungen Menschen aus Gladbeck vielfältige Möglichkeiten, ihre Freizeit und ihre Heimatstadt zu gestalten. Seit Montag können sich in Schulen und Freizeiteinrichtungen Jugendliche als Kandidaten aufstellen und wählen lassen. Bei den Mitgliedern des aktuellen Jugendrats sowie beim neuen städtischen Jugendbeauftragten Mathias Lazinski herrscht jetzt schon Vorfreude auf die erste gemeinsame Ratssitzung Ende Oktober.

„Die Beteiligung der Jugendlichen wird im Jugendrat großgeschrieben“, stellt Lazinski direkt klar. Die Mitglieder des Rats sind in allen Ausschüssen vertreten und besitzen ein Mitsprache- sowie Entscheidungsrecht in der städtischen Politik. „Der Rat ist ein in Gladbeck gewolltes und gewähltes Gremium, und das schon seit 20 Jahren“, hebt Lazinski den Wert des Gremiums hervor.

Gladbecker Jugendrat ist ein fester Bestandteil in der Lokalpolitik

Dass diese Worte nicht nur leere Floskeln sind, können Lia (15), Junes (15) und Henri (16) bestätigen. Die drei Jugendlichen sind bereits seit mehreren Jahren im Jugendrat aktiv. „Man fühlt sich hier respektiert und ernst genommen“, sagt Lia zu der Tätigkeit im Rat. Junes und Henri nicken zustimmend, auch sie haben die Erfahrung gemacht, dass ihre Wünsche und Ideen hier im Rathaus Gehör finden.

Der Jugendrat kommt viermal im Jahr zu einer Sitzung zusammen. Außerdem treffen sich jeden Dienstag und Donnerstag zwischen 15 Uhr und 17 Uhr Arbeitsgruppen im Jugend-Café „3Eck“. Hierzu sind auch Nicht-Mitglieder des Rats herzlich eingeladen, sagt Lazinski. Es werden für die Jugendlichen wichtige Themen besprochen, Projekte geplant oder auch einfach gemeinsam die Zeit verbracht.

Jugendliche setzen sich für Anliegen ihrer Altergenossen ein

Die Inhalte aus den Arbeitsgruppen werden von den Jugendrats-Mitgliedern in die städtischen Ausschüsse getragen. Vor allem werden Themen diskutiert, mit denen sich die Kinder und Jugendlichen befassen oder „was in den Nachrichten läuft“, wie Henri sagt, der schon seit sechs Jahren im Jugendrat sitzt. Vor einigen Jahren hätten sie viel über Corona oder die US-Wahl 2020 gesprochen, berichtet er. Auch wie man Fake-News erkenne und davon wegkomme, sei behandelt worden. „Wir sind im Jugendrat immer am Puls der Zeit“, bekräftigt Lazinski.

Jugendratswahl: Das sagen der Jugendbeauftragte und Mitglieder des Rats im alten Rathaus in Gladbeck
In allen Gladbecker Schulen und Jugendeinrichtungen kann der Jugendrat gewählt werden. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Engagiert hat sich der Rat zuletzt etwa in der Stadtgestaltung, berichtet Henri weiter. Hintergrund sei, dass sich die Jugendlichen in den Tunnels der Stadt sicherer fühlen wollten. Daher setzte sich der Jugendrat dafür ein, mehr Licht in den Tunnels zu installieren oder Musik abzuspielen. Ein weiteres Thema sei Cybermobbing gewesen, sagt Lia. Junes erzählt, dass die Ergebnisse aus dem Jugendrat häufig in den Schülervertretungen der Gladbecker Schulen verkündet werden. Denn viele der Jugendrats-Mitglieder sind – genauso wie die drei Teenager – auch in den Schulen vernetzt.

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Für viele Jugendliche ist der Rat längst Bestandteil ihrer Freizeit

Darüber hinaus ist der Jugendrat für viele Kinder und Jugendliche schon längst ein fester Bestandteil ihrer Freizeit geworden. „Man trifft hier auf Gleichgesinnte“, sagt Henri. Hier sei es einfach, neue Kontakte zu knüpfen. Auch Lia und Junes haben diese Erfahrung gemacht, beide sind in einer gemeinsamen Freundesgruppe, die sich auch außerhalb des Jugendrats trifft. Als öffentliches Freizeitangebot bietet der Jugendrat zudem Veranstaltungen oder Partys wie die „JU-Motion“ an. Teile der Einnahmen aus den Partys wurden in der Vergangenheit an soziale Einrichtungen gespendet. „Eine Win-win-Situation“, findet Junes.

Die Jugendrat-Wahl läuft noch bis zum 27. September, gewählt wird in allen weiterführenden Schulen und städtischen wie freien Jugendeinrichtungen in Gladbeck. An der Wahl teilnehmen können alle Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 21 Jahren, einmal gewählte Mitglieder bleiben bis zum 21. Lebensjahr im Gremium. Die Teilnahme an den Veranstaltungen des Rats ist gern gesehen, prinzipiell aber freiwillig.

Die konstituierende Sitzung des neuen Jugendrats ist für den 30. Oktober angesetzt. Lazinski und die bestehenden Ratsmitglieder freuen sich bereits jetzt auf den Auftakt und hoffen, dass so viele Jugendliche wie möglich daran teilnehmen werden.

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