Gladbeck. Gladbeck hat einen neuen Kinder- und Jugendbeauftragten. Mathias Lazinski soll sich als „Lobbyist“ der Jugendlichen um ihre Anliegen kümmern.

Für Matthias Lazinski schließt sich ein Kreis. Als neuer Kinder- und Jugendbeauftragter der Stadt Gladbeck ist er in Zukunft für den Einbezug der Interessen junger Menschen in die städtische Politik verantwortlich. Außerdem wird der 37-Jährige als Geschäftsführer des Jugendrats agieren. Schon vor rund 20 Jahren, als der Jugendrat gerade erst gegründet wurde, engagierte sich Lazinski als Vertreter der Jugendlichen. Damalige Jugendbeauftragte: die Gladbecker Bürgermeisterin Bettina Weist.

Lazinski wurde nun als erster männlicher Jugendbeauftragter im Gladbecker Rathaus offiziell vorgestellt. Schon im Juli hatte er die Stelle angetreten, die zuletzt von Sarah Kimmeskamp ausgeübt wurde, zuletzt aber nicht fest besetzt war. Der gebürtige Gladbecker Lazinski war vor seinem Amtsantritt sechs Jahre lang im benachbarten Bottrop tätig, ebenfalls in der Arbeit mit Jugendlichen. Unter anderem gründete der studierte Sozialarbeiter dort erfolgreich das Jugendparlament. Und auch während seines Studiums in Düsseldorf arbeitete er in Freizeittreffs und Jugendeinrichtungen in seiner Heimatstadt.

Gladbeck soll lebenswert bleiben, indem Jugend miteinbezogen wird

„Ich bin froh, wieder hier zu sein“, sagt Lazinski zu seiner beruflichen Rückkehr nach Gladbeck. „Ich mag die Stadt, ich bin gerne hier“, fügt er hinzu. Nun werde er sich dafür einsetzen, dass die Stadt lebenswert bleibt und sich auch jüngere Gladbeckerinnen und Gladbecker entscheiden, hier weiterhin wohnen zu wollen. So sei es schließlich bei Lazinski gewesen, schließlich habe er als Jugendlicher ebenfalls stark von städtischen Projekten profitieren können, wie er verrät.

„Die Beteiligung an der Stadtplanung ist für die Jugend eine große Chance“

Mathias Lazinski
Kinder- und Jugendbeauftragter der Stadt Gladbeck

Als Kinder- und Jugendbeauftragter agiert Lazinski als Bindeglied zwischen den Gladbecker Jugendlichen und der Stadt. Zentral hierbei: der Jugendrat. In diesem von der Gladbecker Jugend gewählten Gremium werden Themen diskutiert, die Kinder und Jugendliche betreffen und von Arbeitsgruppen (AG) herausgearbeitet wurden. An den Treffen der AG können alle jungen Menschen aus Gladbeck teilnehmen, egal ob Mitglied im Jugendrat oder nicht. Die dort besprochenen Themen werden über den Jugendrat bis in die städtischen Ausschüsse getragen, in denen auch Vertreter des Rates sitzen. Die Beteiligung sei eine große Chance für die Jugendlichen, meint Lazinski.

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Lazinski möchte bewusst Dialog mit Kindern und Jugendlichen suchen

Auch auf gesellschaftlicher Ebene will der Sozialarbeiter zusammen mit der Gladbecker Jugend die Zukunft gestalten. „Ich möchte das gemeinsame Miteinander in der Stadt verbessern“, sagt er. Unter dem Motto „Demokratie leben“ setzt sich Lazinski dafür ein, näher zusammenzurücken und Diskussionen zu fördern. So sollen Jugendliche erreicht werden, die sich häufig nicht abgeholt fühlen.

Zudem soll der Jugend die Attraktivität der Stadt vermittelt werden. „Die Gladbecker Innenstadt hat viel zu bieten und ist auf einem guten Weg“, ist sich Lazinski sicher. Doch man dürfe sich hierauf nicht ausruhen, sondern müsse die Arbeit fortführen. Dazu gehöre auch, weiter den Dialog mit den Kindern und Jugendlichen zu suchen.

Jugendbeauftragter bietet auch Führungen durch das Rathaus an

Bürgermeisterin Bettina Weist ist die Arbeit mit der Gladbecker Jugend wichtig. „Der Jugendbeauftragte ist Lobbyist für alle Kinder und Jugendlichen“, sagt sie. Wo Bedarf sei, solle sich Lazinski daher für die Interessen der Jugendlichen einsetzen. Die Möglichkeiten dafür seien in Gladbeck gegeben, ist sich Weist sicher. „Wir haben hier gute ‚Gelingbedingungen‘“, so die Bürgermeisterin. Das bedeutet: Lazinski besetzt als Jugendbeauftragter eine volle Stelle und kümmert sich hauptamtlich um die Anliegen der Kinder und Jugendlichen. Zudem kann er auf ein eigenes finanzielles Budget zurückgreifen, um etwa Projekte umzusetzen. Außerdem gebe es von Seiten der Stadt großen politischen Rückhalt, stellt Bettina Weist klar. Das alles soll laut der Bürgermeisterin, neben Lazinskis fachlicher Expertise und seiner guten Vernetzung in Gladbeck, bei der Zusammenarbeit mit der Jugend helfen.

Gelbe Fußspuren im Gladbecker Rathaus weisen den Weg zum Büro des Kinder- und Jugendbeauftragten
Gelbe Fußspuren im Gladbecker Rathaus weisen den Weg zum Büro des Kinder- und Jugendbeauftragten. © WAZ | Markus Grafenschäfer

Kinder und Jugendliche können sich von nun an Mathias Lazinski wenden, wenn sie Anliegen an die Stadt oder Probleme haben. „Die Jugend soll wissen: Dort kann ich hingehen, hier wird mit geholfen“, so der Gladbecker. Kann er selbst nicht helfen, vermittelt er die Anliegen weiter. Erreichbar ist der Jugendbeauftragte per Mail, Telefon und bald auch per Whatsapp. Auch persönlich können Kinder und Jugendliche ihn in seinem Büro im Erdgeschoss des Rathauses besuchen kommen. „Einfach den gelben Fußspuren folgen“, sagt Lazinski, zu dessen Tätigkeitsbereich zudem Führungen durch das Rathaus zählen. „Alle interessierten Gruppen, ob Schulklassen, Kitas oder Jugendgruppen, können sich dazu bei mir anmelden.“ Die eineinhalbstündigen Führungen sind kostenlos und sollen den Gruppen einen Blick hinter die Kulissen des Rathauses ermöglichen.

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