Bottrop. Klaus Hüls ist tot. Der bekennende Bottroper und ehemalige Arbeitsdirektor der Saarbergwerke ist im Alter von 86 Jahren verstorben.

Die Ruhrkohle AG (RAG) trauert um Klaus Hüls. Der ehemalige Bergmann, später Mitglied des RAG-Gesamtbetriebsrates und Arbeitsdirektor der Saarbergwerke, ist Ende Dezember im Alter von 86 Jahren verstorben. Oberbürgermeister Bernd Tischler würdigt ihn als „wichtigen Zeitzeugen der Geschichte des Bergbaus in unserer Stadt“. 1987 war Hüls einer der Organisatoren des Besuches von Papst Johannes Paul II. auf Prosper-Haniel.

„Klaus Hüls hat sein gesamtes Berufsleben in den Dienst des Bergbaus und der Bergleute an Ruhr und Saar gestellt – als Arbeitsdirektor, als Spitzenvertreter der Mitbestimmung und als Bergmann. Für sein Engagement, das ihm auch jenseits der Werkstore einen ausgezeichneten Ruf bescherte, gilt ihm unser aller Dank“, sagt der RAG-Vorstandsvorsitzende Peter Schrimpf.

Klaus Hüls, geboren am 1. September 1938, war gebürtiger Welheimer und hatte seine erste Schicht auf Prosper-Haniel im Alter von 14 Jahren verfahren. Er folgte dem Rat seines Onkels, Reviersteiger auf Fürst Leopold in Dorsten, und wurde nach der Volksschule 1953 als Berglehrling in der Zentralwerkstatt Prosper angelegt. Später arbeitete Hüls auf Prosper II als Knappe, Gedingeschlepper, Lehrhauer, Hauer und Schießmeister.

1990: Wechsel von Bottrop an die Saar

Der Besuch von Bergvorschule und Bergschule, Fachrichtung Bergtechnik, ebnete seiner Karriere als Steiger den Weg. Ab 1961 arbeitete Hüls auf der Schachtanlage Prosper III/IV als Lernsteiger, Grubensteiger sowie als technischer Angestellter über Tage und ab 1982 als Stabsstellenmitarbeiter.

1990 verließ Hüls die RAG und wechselte zur Saarbergwerke AG, wo er bis 1998 das Amt des Arbeitsdirektors bekleidete. Dort gestaltete er den Übergang der ehemals eigenständigen Saarbergwerke AG in die RAG maßgeblich mit.

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In den Betriebsrat gewählt wurde Klaus Hüls erstmals in den 1970er Jahren. Mit Hilfe der IG Bergbau und Energie wurde er später Betriebsratsvorsitzender und kam über den Gesamtbetriebsratsvorsitz bis in den Hauptvorstand der Gewerkschaft. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Gesamtbetriebsräte der RAG begrüßte er Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch des Bergwerks Prosper-Haniel. 1999 wurde Hüls vom damaligen saarländischen Ministerpräsidenten Reinhard Klimmt mit dem Saarländischen Verdienstorden ausgezeichnet.

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Nach seinem Ruhestand 1998 engagierte sich Klaus Hüls weiterhin in der Gewerkschaft. Und er machte sich stark für die Förderung der Musiktradition des Bergbaus. So gab er 2016, als das Ende des letzten deutschen Steinkohlebergwerks schon vor der Tür stand, den Anstoß zu einem Festkonzert der Bergkapelle Saar in der Kulturkirche Heilig Kreuz.

OB Bernd Tischler: „Wir sind sehr dankbar für das, was er damit für seine Heimatstadt getan hat“

Anlass war das 160-jährige Bestehen des Bergbaus in Bottrop. Gleichzeitig war das Konzert ein Dankeschön der Bergleute von der Saar an die Ruhr, weil viele von ihnen nach dem Auslaufen des Saarbergbaus auf Prosper-Haniel neue Arbeitsplätze gefunden haben.

Deshalb würdigt der Oberbürgermeister den Welheimer Klaus Hüls nicht nur wegen seiner Verdienste bei der Organisation rund um den Papstbesuch in Bottrop, sondern auch als Unterstützer des bergmännischen Chorgesangs. Tischler: „Wir sind sehr dankbar für das, was er damit für seine Heimatstadt getan hat. Seiner Familie und Angehörigen spreche ich mein Beileid aus.“