Bottrop-Kirchhellen. Gebäudemodernisierung, Nutzung erneuerbarer Energien, Fördermittel: Messe und neue Sprechstunden für Interessierte in Kirchhellen.

Was für große Teile Alt-Bottrops Innovation City war, könnte für Kirchhellen nun das Projekt „Prima Klima Ruhrmetropole“ werden. Nur: „So etwas wie die Innovation City-Förderung, die es bis zum Auslaufen 2020 sehr einfach zu bekommen war, gibt es nicht“, sagt Klaus Müller. Zwar habe von Landeseite eine Prima Klima-Förderung im Raum gestanden, aber eine konkrete Mittelzusage habe es bislang noch nicht gegeben, so der Technische Beigeordnete der Stadt. Er verweist aber zugleich auf die kostenlosen, umfangreichen Beratungsmöglichkeiten.

Das nimmt aus Eigentümersicht dem Klimaprojekt vielleicht etwas Drive, aber nichts von seiner Bedeutung in Sachen klimagerechter Umbau im Norden der Stadt. Denn dort ist schon Einiges nicht nur im Fluss, sondern funktioniert schon in Teilen, wie zum Beispiel die Nahwärme. Wo es dennoch Fördermittel für klimafreundlichen Umbau gibt, welche Tipps und Netzwerke man in Anspruch nehmen kann, darüber informiert „Prima Klima“ nun in einer konzertierten Auftakt-Aktion im Februar im Vestischen Gymnasium.

Individuelle Beratung steht zunächst im Mittelpunkt von Prima Klima Kirchhellen

Dort geht es dann ganz konkret um Fragen zur Gebäudemodernisierung, der Nutzung erneuerbarer Energien, auch vor dem Hintergrund, dass rein rechnerisch Kirchhellens Stromverbrauch schon jetzt zu 100 Prozent aus Erneuerbaren stammt. Auch die Fortführung des Nahwärmeprojekts nach dem Vorbild der Wärmegenossenschaft Kirchhellen, der energetische Umbau oder Anpassung an den Klimawandel stehen dann schwerpunktmäßig auf der Agenda.

Hintergrund: Kirchhellen ist eins von acht Quartieren, die für das Projekt „Prima Klima Ruhrmetrolpole“ des NRW-Bauministeriums den Zuschlag erhalten haben. Um dieses Projekt zunächst erst einmal auf die Schiene zu setzen, gibt es rund 420.000 Euro für das Sanierungsmanagement, so Katrin Knur vom städtischen Team im Prima Klima-Projekt.

Eine Besonderheit ist sicherlich dabei auch der Schulterschluss zwischen Stadtverwaltung, der projektbetreuenden Klimaagentur Rhein-Ruhr und lokalen Akteuren.

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Dazu gehört etwa die Wärmegenossenschaft, die Werbegemeinschaft Kirchhellen und angeschlossene örtliche Betriebe wie Wenkendiek, einem Kirchhellener Brunnenbau- und Erdwärmespezialisten. Denn die Werbegemeinschaft sei eben nicht nur ein Zusammenschluss der Geschäfte im Ortskern, sondern auch ein Netz mit größeren Betrieben im gesamten Bezirk, betont Valerie Heisterkamp von der Werbegemeinschaft.

Diese Verzahnung der Akteure und Betriebe aus Kirchhellen sieht Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs als ein wesentliches Merkmal im Prima Klima-Projekt. „Sicherlich wird bis zum Projektende 2029 noch nicht alles in diesem Bereich gelöst sein, aber wir werden auf diesem guten Weg bestimmt weit fortgeschritten sein“, zeigt Dierichs sich zuversichtlich. Auch er setzt auf die Auftaktveranstaltung, die wie eine Art Messe zu den unterschiedlichen Themenbereichen mit allen Beteiligten geplant ist.

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Profitieren möchte man bei Prima Klima nicht nur von lokaler Expertise. „Bei allen Beratungen stehen wir immer auch mit den sieben anderen Projektkommunen, wie zum Beispiel Duisburg, Essen, Gelsenkirchen oder Oberhausen in engem Austausch“, sagt Annika Lipke von der Klimaagentur Rhein-Ruhr. Ab sofort können dort auch individuelle Beratungstermine ausgemacht werden. Außerdem werden regelmäßig zunächst an jedem ersten Donnerstag im Monat, 14 bis 18 Uhr, in der Bezirksverwaltungsstelle am Kirchhellener Ring 86 Mitarbeitende zur Beratung präsent sein.

Die große Auftaktveranstaltung zu Prima Klima in Kirchhellen mit allen Beteiligten findet am Donnerstag, 13. Februar, ab 17 Uhr in der Aula des Vestischen Gymnasiums, Schulstraße 25, statt und richtet sich an alle Kirchhellenerinnen und Kirchhellener, die sich für klimafreundliche Sanierung interessieren. Individuelle Bratungstermine können ab sofort ausgemacht werden: Tel: 02041 77394-15 (Annika Lipke) oder primaklima.kirchhellen@klimaagentur-rr.de.