Bochum. Knuth Meyer-Soltau (AfD) bedrohte Max Lucks (Grüne). Jetzt treffen beiden in einem Bochumer Gymnasium aufeinander. Das sagt der Schulleiter.

Gut eine Woche liegt der Eklat bei der Podiumsdiskussion in der Friedenskirche in Bochum-Wattenscheid zurück. Dort hatte AfD-Mann Knuth Meyer-Soltau dem Grünen-Politiker Max Lucks mit einer Ohrfeige gedroht. Der Vorfall schlug hohe Wellen und hat nun ein Nachspiel: Lucks will Anzeige erstatten. Am Donnerstag, 13. Februar, treffen er und Meyer-Soltau wieder aufeinander – bei einer politischen Diskussion der Bochumer Bundestagskandidaten am Hellweg-Gymnasium in Wattenscheid. Dort hat man die Geschehnisse in der Friedenskirche natürlich auch mitbekommen – und reagiert.

Nach Eklat bei Poli-Talk in Bochum: Politiker von AfD und Grünen treffen wieder aufeinander

Die Veranstaltung sei aus der Demokratie-AG erwachsen, teilt Schulleiter Timm Jakat auf Anfrage dieser Redaktion mit. Von daher sei eine Absage nicht infrage gekommen. Er erwartet von den Teilnehmern eine „energische, aber sachliche Diskussion“. Alles andere werde nicht geduldet.

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Timm Jakat, Schulleiter des Hellweg-Gymnasiums in Bochum-Wattenscheid.

„Wir werden vor Beginn mit jedem Politiker ein Vorgespräch führen und darauf hinweisen, dass wir eine sachliche Diskussion erwarten.“

Timm Jakat, Schulleiter Hellweg-Gymnasium

„Wir werden vor Beginn mit jedem Politiker ein Vorgespräch führen und darauf hinweisen“, so Jakat. Sollte so etwas wie in der Friedenskirche passieren, „werden wir die Veranstaltung sofort abbrechen“. Geleitet wird die Podiumsdiskussion von einer Schülerin und einem Schüler. „Ihnen stehen aber natürlich erfahrene Kollegen zur Seite“, sagt Jakat.

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Besorgt sei er nicht. „Wir hatten schon einmal eine Podiumsdiskussion mit einem AfD-Politiker und keine Probleme.“

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Ein „Problem“ war hingegen am 4. Februar bei einer ähnlichen Veranstaltung in der Wattenscheider Friedenskirche aufgetreten. Nachdem Max Lucks von den Grünen kritisiert hatte, dass es in Berlin zum umstrittenen Fünf-Punkte-Plan der CDU zur Migration eine Abstimmung mit Rechtsextremen und Nazis gegeben habe, platzte es aus Meyer-Soltau heraus. Er drohte dem Grünen-Politiker mit einer „Backs“, wenn dieser ihn noch einmal Nazi nennen sollte. Auf Nachfrage der übrigen Diskussionsteilnehmer erklärte der AfD-Mann, was mit „Backs“ gemeint ist: eine Ohrfeige.

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Meyer-Soltau ruderte später zurück. Er räumte ein, überreagiert zu haben und kündigte an, sich persönlich bei Max Lucks entschuldigen zu wollen. Dazu wäre die politische Runde im Hellweg-Gymnasium wohl die erste Gelegenheit. Ob es dazu kommt, ist fraglich. Der Grünen-Politiker hat angekündigt, eine Entschuldigung nicht annehmen zu wollen.