Bochum. Ein AfD-Politiker droht einem Grünen Gewalt an – das gab es in Bochum so noch nicht. Ist das die neue Normalität? Ein Kommentar.
Was ist los in Deutschland? Ist es inzwischen normal, wenn AfD-Politiker offen Begriffe wie Remigration verwenden? Dass eine demokratische Partei alle Vorsätze und Versprechungen über Bord wirft und wissentlich in Kauf nimmt, ein Gesetz mit Stimmen der AfD durchzuboxen? Und müssen wir uns nun auch daran gewöhnen, dass man politischen Widersachern Gewalt androht? Was kommt als Nächstes?
Gewaltandrohung bei Polit-Talk: Die neue Normalität? Ein Kommentar
Eine besorgniserregende Entwicklung, der wir geschlossen und besonnen entgegentreten müssen. Die Politiker, die bei der Podiumsdiskussion in der Wattenscheider Friedenskirche auf der Bühne standen, haben es richtig gemacht. Es wäre durchaus nachvollziehbar gewesen, die Runde zu verlassen, nachdem AfD-Mann Knuth Meyer-Soltau dem Grünen-Politiker Max Lucks mit einer Ohrfeige gedroht hatte. Doch sie blieben, ließen sich nicht abschrecken, nicht einschüchtern. Gut so.
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Wahlen sollte man immer noch mit politischen Inhalten gewinnen, nicht mit Drohungen. Am Ende haben wir selbst es in der Hand, indem wir wählen gehen. Wer von den 400 Zuschauern in der Wattenscheider Friedenskirche noch unschlüssig war, dürfte wertvolle Erkenntnisse gesammelt haben.