Bochum. Polizei und Ordnungsdienst sind sehr präsent auf dem Weihnachtsmarkt. Wir haben zwei Beamte auf Streife begleitet. Hier erzählen sie.
Der Duft von gebrannten Mandeln mischt sich mit dem Geruch frischer Bratwurst, Besucher schlendern durch die Reihen, während Lichterketten den dämmrigen Himmel erhellen. Noch nicht lange ist es her, dass ein Mann 70 Terrorsperren am Bochumer Weihnachtsmarkt beschädigt und diesen so für einen Tag lang ganz lahmgelegt hat. Trotzdem ist die Stimmung auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt wieder festlich. Mitten im Treiben sind sie dennoch unübersehbar: Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst (KOD) ziehen ihre Runden. Ihre Präsenz ist kein Zufall – Sicherheit steht hier an erster Stelle – ganz unabhängig von dem Vorfall von der Nacht zu Mittwoch.
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„Dein Schnürsenkel ist offen“, sagt Jutta Papenheim, Polizeihauptkommissarin, während zu einem kleinen Jungen. Er beißt gerade in seinen Corn Dog und grinst verlegen. Papenheim ist ansprechbar und freundlich, grüßt bekannte Gesichter, von Standbetreibern bis hin zu Obdachlosen, die auf eine Spende hoffen. Fragen zum Weg oder zur nächstgelegenen Toilette oder zum Bahnhof beantwortet sie geduldig.
Warum Polizei und Ordnungsdienst so viel auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs sind
„Unsere Hauptaufgabe ist es, Präsenz zu zeigen und ansprechbar zu sein – für ein besseres Sicherheitsgefühl, sowohl subjektiv als auch objektiv“, erklärt Papenheim. Dabei arbeitet die Polizei eng mit dem KOD des Ordnungs- und Veterinäramts der Stadt Bochum zusammen. Während der Öffnungszeiten des Marktes sind ständig Beamten der beiden Behörden auf dem Veranstaltungsgelände unterwegs, um Sicherheitskonzepte zu überprüfen. Eine Streife pro Tag machen sie daher in der Regel auch gemeinsam.
Besonders im Blick der beiden Behörden: die beweglichen Terrorsperren, die an Punkten platziert sind, an denen etwa Busse verkehren und die von Sicherheitsleuten gemanagt und überwacht werden müssen. „Es ist wichtig, dass dort nur geschulte und überprüfte Personen sitzen“, sagt Thomas Richter, Leiter des Bochumer Ordnungs- und Veterinäramtes. Sonst könnten eben diese Sperren schnell zu Schwachstellen im Konzept werden, deshalb würden diese Leute teils mehrfach am Tag kontrolliert.
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Polizei und Ordnungsdienst arbeiten eng zusammen: Hier sind sie zu finden
Die Zusammenarbeit der Behörden zeigt sich auch in der zentralen Anlaufstelle für die Besucher: Bis zum Ende des Weihnachtsmarktes teilt sich die Stadt Bochum ihre City-Wache in der Bongardstraße 25-27 mit der Polizei, um schneller aufeinander reagieren zu können, aber auch, um Bürgern die Wege bei Anliegen wie der Abgabe von Fundsachen und der Anzeige von Diebstahl oder anderen Straftaten zu verkürzen. Egal was sei, seien sie so am richtigen Ort und müssten nicht erst noch einmal woanders hingeschickt werden, so Richter.
So berichten wir über den Weihnachtsmarkt in Bochum:
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Im Großen und Ganzen bleibe der Bochumer Weihnachtsmarkt ruhig, findet Papenheim, doch hin und wieder fließe etwas zu viel Glühwein. Dann müssen Polizei oder KOD bei kleineren Streitigkeiten oder unschönen Szenen eingreifen. Damit es in solchen Fällen nicht so schnell eskaliere und allgemein für mehr Sicherheit gilt zudem ein Waffenverbot, das die Polizei durch stichprobenartige Kontrollen der Besucher durchsetzen will.
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„Fast täglich verlieren Eltern hier ihre Kinder“, erzählt Papenheim weiter aus ihrem Alltag auf dem Weihnachtsmarkt. Das sei beinahe schon ein Klassiker. „Bisher haben wir aber jedes Kind wiedergefunden und mit den Eltern wiedervereint“, schmunzelt sie.
Taschendiebe auf Bochumer Weihnachtsmarkt: Polizei empfiehlt, Taschen vor dem Körper zu tragen
Neben Kindern kommen auf Weihnachtsmärkten vor allem Wertsachen häufig abhanden und werden verloren oder langfingrigen Taschendieben gestohlen. Wenn Passanten, oft sind es Senioren, zu ihr kommen, und sich fürs Aufpassen bedanken, nimmt Papenheim das nicht nur lächelnd an, sondern gibt noch ein paar Tipps ab, wie man sich vor Taschendieben schützen kann: „Taschen nach vorne nehmen“, empfiehlt sie etwa einer Seniorin. Außerdem gilt: Wertsachen eng am Körper tragen und immer aufmerksam bleiben.
Und während Polizei und KOD für die öffentliche Sicherheit sorgen, überprüft zudem ein weiteres Team, dass der Konsum von Speisen und Getränken auf dem Weihnachtsmarkt ebenfalls sicher ist. Dieses gehöre ebenfalls zum Ordnungs- und Veterinäramt, habe aber keine Schnittmenge zum KOD. „Wie auch in jedem Restaurant ist Hygiene auch hier ein wichtiges Thema“, so Richter. Eine Position als „Glühweintester“ gibt es ihm zufolge übrigens nicht.