Bochum. Nicht alle Händler sind auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt zufrieden. Wo es Probleme gibt und wo die Organisatoren viel Lob bekommen.
Ein durchaus gemischtes Zwischenfazit ziehen Händler auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt nach mehr als drei Wochen. Während Essens- und Getränkestände im Schnitt auf einigermaßen erfolgreiche Tage zurückblicken, läuft es für andere eher schleppend.
So berichten wir über den Weihnachtsmarkt in Bochum:
- Alle Infos über den Bochumer Weihnachtsmarkt 2024 im Überblick
- Glühwein, Bratwurst und Co.: Bochums Weihnachtsmarkt im Preis-Check
- Glühwein auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt: So viel zahlen Besucher
- Neuheiten auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt: Das erwartet Besucher
- Sicherheit auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt: So werden Besucher geschützt
- Weihnachtsmarkt 2024 in Bochum: „Ich habe mir mehr erhofft“
- Waffenverbot auf Weihnachtsmarkt: Wie viele Verstöße es gab
Am Glühwein-Stand „Kuhstall“ auf der Kortumstraße bereitet Johannes Vogelsang den Eierpunsch zu. Sahnehaube – fertig! Über zu wenig Kundschaft können sich die Betreiber, unter anderem Three-Sixty-Chef Christian Bickelbacher, nicht beklagen. „Für uns läuft es ganz gut“, sagt auch Standleiter Mario Lihra (32). Das Wetter spiele dem Glühweinverkauf in die Karten. „Wir merken aber auch, dass viele Leute vorsichtiger mit dem Geldausgeben sind.“ Insgesamt sei das im Vergleich mit den Vorjahren bisher ein Weihnachtsmarkt „im Mittel“.
Schmerzhaft sei vor allem der Tag gewesen, an dem der Markt wegen zerstochener Terrorsperren komplett geschlossen bleiben musste. Ein 42-Jähriger aus Bochum hat in der Nacht zu Dienstag, 3. Dezember, aus Wut über Sicherheitskräfte mehr als 70 der mit Wasser gefüllten Sperren zerstochen. Aus Sicherheitsgründen – auch weil das Motiv zwischenzeitlich unklar war – mussten die Stände an dem Tag geschlossen bleiben. „Diesen Tag werden wir am Ende deutlich merken“, sagt Mario Lihra.
Weihnachtsmarkt in Bochum: Standbetreiber lobt Organisation
Wenige Meter weiter bereitet am Rande des Mittelaltermarktes gerade Göhkan Kesekler Corndogs (von Mais umhüllte Würstchen) zu. „Wir sind zum ersten Mal in Bochum auf dem Weihnachtsmarkt“, sagt sein Chef, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. So richtig lohne sich das Geschäft bisher aber nicht. „Ich habe mir mehr erhofft. Vielleicht liegt es am Standort.“
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Federico Biraben kann dagegen nach eigenen Angaben mit 30 Jahren Erfahrung auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt aufwarten. An seinem Stand an der Huestraße verkauft er Duftstäbchen, Traumfänger, kleine Geschenke. „Ich bemerke eindeutig die schlechte wirtschaftliche Lage in Deutschland“, sagt er. „Die Leute geben ihr Geld für Essen und Trinken aus, aber der Konsum findet weniger statt. Ich spüre eine sehr bedrückte Stimmung.“ Er ärgere sich außerdem - auf dem Weihnachtsmarkt, aber auch generell, über chinesische Firmen, die Produkte kopieren und zu Schnäppchenpreisen verkaufen. „Da kann ich ja gar nicht mithalten.“
Ein großes Lob möchte der Händler den Veranstaltern aussprechen. Trotz Baustellen – der Husemannplatz ist zum zweiten Jahr in Folge nicht nutzbar – sei es Bochum Marketing gelungen, eine schöne Atmosphäre zu schaffen. „Das ist nicht selbstverständlich!“
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Bochum Marketing ihrerseits zieht als Veranstalterin ein positives Zwischenfazit: „Das Besucheraufkommen ist sehr gut, insbesondere wenn das Wetter trocken bleibt. Vor allem an den Wochenenden ist der Bochumer Weihnachtsmarkt richtig gut gefüllt. Auch von vielen Beschickern haben wir bislang positive Rückmeldungen erhalten.“