Bochum. Nachdem ein Mann 70 Terrorsperren in Bochum zerstört hat, blieb der Weihnachtsmarkt am Dienstag dicht. Wie es zu der Entscheidung kam.
70 mit Wasser gefüllte Straßensperren, sogenannte Indutainer, hat ein Mann in der Nacht zu Dienstag beschädigt und so den Bochumer Weihnachtsmarkt für einen Tag lahmgelegt. Bei den Behörden fürchtete man, dass Terror im Spiel sein könnte.
„Seit dem Vorfall 2016 in Berlin ist man da einfach nochmal vorsichtiger“, sagt Thomas Richter, Leiter des Ordnungs- und Veterinäramts. Damit meint er einen Vorfall vom 19. Dezember 2016. Damals fuhr abends ein LKW den gutbesuchten Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz neben der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Elf Menschen starben durch den Aufprall, zahlreiche weitere wurden verletzt.
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Weiter sensibilisiert hätte etwa der mutmaßlich islamistische Terroranschlag am Abend des 23. August in Solingen, wo ein Mann bei einem Stadtfest drei Menschen mit einem Messer tötete und acht weitere, teils lebensgefährlich, verletzte. „Wir wussten nicht, ob es Terror ist“, erklärt Jutta Papenheim, erste Polizeihauptkommissarin, auf einem Streifzug über den nun wieder belebten Weihnachtsmarkt.
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Kein Risiko: Gemeinsame Entscheidung zur Weihnachtsmarktabsage
Obwohl zunächst also nicht bekannt war, welche Motive hinter der Beschädigung der Indutainer steckten, waren verschiedenste Behörden sofort alarmiert, berichtet Richter. Die Polizei habe empfohlen, den Weihnachtsmarkt für den Tag abzusagen, entschieden habe darüber schließlich ein Krisenstab. Dafür seien unter anderem das Ordnungsamt, das Kommunale Krisenmanagement aber auch die Feuerwehr, Bochum Marketing und die Polizei zusammengekommen und hätten schließlich beschlossen, den Markt nicht ohne die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen stattfinden zu lassen – besonders nicht, solange Terror nicht ausgeschlossen war. „Bei der Sicherheit können wir keine Risiken eingehen“, erklärt Richter.
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Gerade deshalb sei es umso beeindruckender, dass der Weihnachtsmarkt nun am Mittwoch schon wieder öffnen konnte. Aus Duisburg hatte die Stadt andere Absperrungen bekommen – aus Beton und rund 800 Kilogramm schwer – die bis Mittwochabend gegen 23 Uhr aufgestellt wurden. Derweil nahm die Polizei den mutmaßlichen Täter zwischenzeitlich fest und vermutet inzwischen kein terroristisches Motiv mehr.