Düsseldorf. Seit mehreren Wochen ist die Pizzeria auf dem Worringer Platz in der Düsseldorfer Innenstadt geschlossen. Was mit dem Pavillon passieren soll.

Die demolierte Eingangstüre und einige weitere zerstörte Schaufenster werden durch Holzplatten geschützt oder sind abgeklebt: Bereits seit einigen Wochen ist die Pizzeria „Grüne Insel Tantuni“ am Worringer Platz in der Düsseldorfer Innenstadt geschlossen. Offenbar aufgrund von Renovierungsarbeiten. Zumindest verweisen Aushänge an dem Pavillon daraufhin, dass die Pizzeria modernisiert wird.

Und wer regelmäßig am berüchtigten Düsseldorfer Drogen-Hotspot vorbeikommt, sieht, dass tagsüber in der Grünen Insel auch das Licht brennt. Demnach plane Betreiber Hasan Akgüvercin die Erweiterung seiner Pizzeria. Neben Pizza und Dönergerichte sollen dort künftig auch türkische Backwaren und Süßgebäck über die Ladentheke gehen. Etwaige Pläne wollte Akgüvercin auf Nachfrage dieser Redaktion aber nur teilweise bestätigen: „Ja wir renovieren und dann sehen wir weiter. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.“

Plant die Stadt Düsseldorf die Umgestaltung des Worringer Platzes?

Auch die Stadt Düsseldorf gab auf Anfrage an, dass man sich derzeit wegen der Zukunft der Grünen Insel mit dem „Betreiber der Pizzeria weiter im Gespräch“ befinde. Worum es bei diesen Gesprächen gehe, wollte die Landeshauptstadt jedoch nicht verraten. Dem Vernehmen nach gibt es im Rathaus aber auch Pläne, den Worringer Platz umgestalten zu lassen.

Ein Aushang an den Schaufenstern verweist auf die geplanten Renovierungsarbeiten im Pavillon „Grüne Insel“ auf dem Worringer Platz.
Ein Aushang an den Schaufenstern verweist auf die geplanten Renovierungsarbeiten im Pavillon „Grüne Insel“ auf dem Worringer Platz. © NRZ Düsseldorf | Christopher Damm

Dies wird von Anwohnenden und Geschäftsbetreibenden bereits seit Jahren gefordert. Zudem kämpft eine Bürgerinitiative bereits seit einiger Zeit für mehr Sicherheit am Drogen-Hotspot. Denn seit Jahren ist der Worringer Platz für Dealer und Crackabhängige eine Anlaufstelle für Drogengeschäfte. Zuletzt spitzte sich die Lage vor Ort immer weiter zu. Deswegen fordert die Initiative unter anderem mehr Überwachungskameras, eine bessere und längere Beleuchtung und mehr Kräfte von OSD und Polizei, die vor Ort für Sicherheit sorgen sollen.

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Mit dem Projekt „Sicherheit im Bahnhofsumfeld“ (SiBu) will die Stadt gemeinsam mit der Polizei Düsseldorf und der Bundespolizei sowie weiteren Akteuren Maßnahmen umsetzen, um im Bahnhofsviertel und vor allem am Worringer Platz für mehr Sicherheit zu sorgen. 250.000 Euro stehen dafür zur Verfügung. Die Reinigungsintervalle sind in diesem Rahmen vor Ort bereits erhöht worden. Welche Maßnahmen demnächst von den Kooperationspartnern in die Wege geleitet werden, ist aber noch nicht klar. Genau dies kritisiert Martin Volkenrath, Ratspolitiker der Düsseldorfer SPD: „Ein Konzept war und ist bislang nicht wirklich zu erkennen. Die Stadt hüllt sich in Wolken. Es tut sich nichts, bis auf die Ankündigungen des Oberbürgermeisters.“

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Pizzeria-Betreiber: „Die Umgebung ist schlimm geworden“

Von Umgestaltungsplänen am Worringer Platz habe Volkenrath jedenfalls „bislang noch nichts gehört“. Ebenso wenig, was mit der Pizzeria und dem Pavillon passieren wird. Dieser ist im Besitz der Stadt, Hasan Akgüvercin darf ihn bereits seit knapp 20 Jahren unbefristet nutzen. Und die Zeit am Worringer Platz hat Spuren bei dem Gastronomen hinterlassen. Weil sich immer mehr Drogenhändler und Suchterkrankte rund um den Pavillon für ihre illegalen Geschäfte trafen, ließ Akgüvercin vor 2021 einen Zaun um die Pizzeria errichten – mit Genehmigung der Stadt.

Im Jahr 2021 wurde um den Pavillon am Worringer Platz ein Zaun errichtet. Das sorgte damals für viel Kritik.
Im Jahr 2021 wurde um den Pavillon am Worringer Platz ein Zaun errichtet. Das sorgte damals für viel Kritik. © NRZ Düsseldorf | Christopher Damm

Dies sorgte damals bei Kommunalpolitikern, Sozialarbeitern und Streetworkern für viel Kritik. Denn durch den Zaun würden die Menschen auf noch engeren Raum aufeinandertreffen, was weitere Konflikte verursacht und den Drogenhandel vor Ort noch einmal verstärke. Die Architektin, die den Worringer Platz im Jahr 2004 umgestalten ließ, klagte gegen den Zaun. Im Januar dieses Jahres urteilte nach mehreren Instanzen schließlich das Oberverwaltungsgericht zugunsten von Hasan Akgüvercin.

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Nun soll die Pizzeria also erweitert werden, zumindest wenn es nach dem Betreiber geht. Dennoch sei die Lage am Worringer Platz aus Sicht von Akgüvercin so schlecht wie nie: „Die Umgebung ist schlimm geworden. Alles ist dreckig. Und es wird jeden Tag schlimmer.“ Wann und ob die Grüne Insel nochmal öffnen wird, ist nach derzeitigem Stand noch unklar. Ebenso, wie mögliche Umgestaltungspläne seitens der Stadt aussehen. Für Martin Volkenrath ist jedenfalls klar: „Es muss endlich was passieren.“