Ab Juni sollen alle Toyota-Werke in Europa wieder zu 100 Prozent laufen. Wegen dem Beben in Japan waren wichtige Zulieferteile knapp geworden.

Köln. Der japanische Autobauer Toyota fährt seine Produktion in Europa wieder hoch. Ab Juni sollten alle Werke auf dem Kontinent wieder volle Leistung fahren, teilte Toyota Deutschland am Dienstag in Köln mit. Die Kunden könnten deshalb bald wieder von normalen Lieferzeiten ausgehen. Als Folge der Erdbeben-Katastrophe in Japan waren auch in den europäischen Werken die Zulieferteile knapp geworden. Deshalb hatte Toyota im April und Mai die Produktion an fünf Standorten gedrosselt. Die Auswirkungen machten sich inzwischen auch beim Absatz bemerkbar, sagte eine Unternehmenssprecherin.

Im April seien in Europa nach vorläufigen Berechnungen knapp 70.000 Autos der Marken Toyota und Lexus an die Händler geliefert worden, in den vorherigen drei Monaten waren es durchschnittlich jeweils 75.000 Stück. Allerdings lägen die April-Zahlen trotzdem noch höher als im Vorjahresmonat.

Jetzt könne Toyota in Europa schneller als erwartet auf das alte Produktionsniveau zurückkehren: „Die Zulieferer haben sich sehr ins Zeug gelegt“, sagte die Sprecherin. Zurzeit müssten Autokäufer noch mit ungefähr einem Monat Lieferzeit mehr rechnen. „Es wird natürlich noch eine Weile dauern, bis das wieder aufgeholt ist.“ Die Werke in Wales, Polen, der Türkei und in England sollten im Laufe des Juni wieder auf Normalniveau kommen, ein Werk in Frankreich habe seine reguläre Produktion am Montag wieder aufgenommen.

In der vergangenen Woche hatte der Konzern angekündigt, dass auch die Fabriken in den USA in Kürze wieder Fahrt aufnehmen sollen. Ab Juni dürften die Werke demnach ihre Produktion von jetzt 30 auf dann 70 Prozent ihrer Kapazität anheben. Auch in den japanischen Werken will Toyota im Juni wieder auf 70 Prozent kommen.

Der Produktionsstopp in den USA hatte den größten Autohersteller der Welt an einer empfindlichen Stelle getroffen. In den USA waren die Verkäufe nach einer Serie von technischen Pannen in den vergangenen 18 Monaten stark zurückgegangen. Toyota verlor seinen ersten Platz in der Gunst der US-Autokäufer mittlerweile an den US-Konkurrenten Ford.