Nur 37,7 Prozent der Wähler haben bis 14 Uhr ihre Stimme abgegeben. Liveticker zur Landtagswahl ab 18 Uhr auf abendblatt.de.

Kiel. In Schleswig-Holstein zeichet sich be den Landtagswahlen die niedrigste Wahlbeteiligung seit Jahrzehnten ab. Bis 14.00 Uhr gaben nur 37,7 Prozent der 2,2 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie die Wahlleitung am Sonntag mitteilte.

Seit den 1980er-Jahren sei dies für die Mittagszeit der niedrigste Stand, sagte Landeswahlleiterin Manuela Söller-Winkler. Bei der letzten Wahl im September 2009 waren es zum gleichen Zeitpunkt 48,6 Prozent.

Damals wurde aber gleichzeitig der Bundestag gewählt. Bei anderen Landtagswahlen waren es bis 14.00 Uhr meist um oder über 40 Prozent.

Wahlleiterin Manuela Söller-Winckler zur Wahlbeteiligung um 14 Uhr:

Die ersten Wähler waren bereits kurz nach Öffnung der Wahllokale um 8 Uhr zur Abstimmung gegangen. Als erster Spitzenkandidat gab der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki seine Stimme ab. Der Vorsitzende der Landtagsfraktion füllte seinen Wahlzettel am Vormittag in seinem Wohnort Strande bei Kiel aus. Ihm folgten auf Nordstrand der scheidende Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) und in Eckernförde der CDU-Spitzenkandidat Jost de Jager.

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Kurz darauf schritt auch Anke Spoorendonk zur Urne. Die Spitzenkandidatin des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW) gab ihre Stimme bei in ihrem Heimatort Harrislee bei Flensburg ab. Der SSW hat seine Bereitschaft zu einer sogenannten Dänen-Ampel mit SPD und Grünen bekundet.

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Auch die Spitzenkandidaten von Grünen, Linker und Piraten wählten: Robert Habeck in Flensburg, Antje Jansen in Lübeck und Torge Schmidt in Büdelsdorf. De Jagers Rivale Torsten Albig von der SPD hatte bereits per Briefwahl abgestimmt.

Insgesamt sind 2,2 Millionen Wahlberechtigte zur Abstimmung aufgerufen. Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPD erwartet, die mit Torsten Albig als Spitzenkandidat antritt. Die ersten Hochrechnungen werden kurz nach 18.00 Uhr erwartet.

Die FDP mit Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki hat nach den letzten Umfragen wieder bessere Chancen, erneut in den Landtag zu kommen. Dort wird erstmals die Piratenpartei erwartet. Für die Linke erscheinen die Aussichten auf Wiedereinzug in das Parlament eher schlecht.

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Die SPD möchte nach der Wahl ein Regierungsbündnis mit den Grünen und dem Südschleswigschen Wählerverband (SSW) bilden. Die CDU will so viele Stimmen holen, dass eine Regierungsbildung ohne sie nicht möglich ist. Denkbar wäre dies über Koalitionen mit den Grünen oder mit der SPD. Eine Neuauflage der schwarz-gelben Koalition ist nach den Umfragen nicht in Sicht.

Mit Material von dpa