Schleswig-Holsteins FDP-Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki rechnet bei der Landtagswahl am 6. Mai mit 6,5 bis 9 Prozent für seine Partei.
Kiel. 6,5 bis 9 Prozent für seine Partei: „Das ist ein realistisches Ziel“, sagte Schleswig-Holsteins FDP-Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd in Kiel. Das Ergebnis hänge vor allem von der „allgemeinen Stimmungslage um den Wahltag herum“ ab. Im Falle einer erneuten Beteiligung der FDP an der Landesregierung wolle er Finanzminister werden, sagte Kubicki.
Zwar richteten sich derzeit in der Partei alle Augen auf ihn und den nordrhein-westfälischen Spitzenkandidaten Christian Lindner. Dass ihm mehr zugetraut werde, liege an seinem hohen Bekanntheitsgrad im nördlichsten Bundesland. „Die FDP besteht aber nicht nur aus Wolfgang Kubicki“, sagte er.
Spekulationen über ein mögliches Aus für Parteichef Philipp Rösler im Falle von Niederlagen bei den anstehenden Landtagswahlen höre er immer nur von außen. „In meiner Partei gibt es sie definitiv nicht“, sagte Kubicki.
Mit Blick auf die niedrigen Umfragewerte der FDP im Norden räumte der 60-Jährige Fehler der Partei seit der Regierungsübernahme gemeinsam mit der Union vor drei Jahren ein. „Wir hätten nicht darauf verzichten dürfen, das Wirtschaftsministerium zu beanspruchen“, sagte Kubicki.
Sollte es zu einer erneuten Regierungsbeteiligung der Liberalen kommen, wolle er sich um das Finanzressort bemühen. „Ich meine das ernst“, sagte Kubicki. Der jetzige Finanzminister Rainer Wiegard (CDU) mache zwar einen wirklich guten Job, arbeite aber wie ein Buchhalter. „Man darf Finanzpolitik nicht nur mit Excel-Tabellen machen.“
Das Land müsse sich im Zuge des Sparkurses Freiräume erarbeiten, um in bestimmten Bereichen zu investieren, sagte Kubicki. „Wenn Schleswig-Holstein nur genauso gewachsen wäre wie der Durchschnitt der westdeutschen Bundesländer, hätten wir heute fast 500 Millionen Euro mehr Steuereinnahmen für die Landeskasse. Wir hätten dieses Geld gern in Bildung und die Verkehrsinfrastruktur investiert.“
(dapd)