SOZIALE NETZWERKE im Internet wachsen weiter: backen, schnorren, Freunde finden ohne Grenzen. <BR>Wir stellen große und kuriose Communitys vor.

Wer während der Schulzeit viele Freunde hatte, war meistens auch im Besitz eines kleinen Buches, in das sich all diese Best Buddys eintragen konnten - mit gereimten Lebensweisheiten und Widmungen an den Besitzer oder einer Art Steckbrief: "Name: Anna. Alter: 12. Hobbys: Lesen, Reiten, Schwimmen". Wer heute viele Freunde hat, der ist in einem der zahllosen sozialen Netzwerke im Internet registriert: myspace, studivz, Bebo, facebook und etliche mehr.

Denn wo Poesiealben & Co. auf Mitmenschen in unmittelbarer Nähe beschränkt sind, bieten Online-Communities die Möglichkeit, Freunde in der ganzen Welt zu sammeln. Allein myspace. com, das gegenwärtig größte Netzwerk, hat nach eigenen Angaben 160 Millionen Mitglieder - bei anhaltendem Wachstum: 500 000 Neuzugänge aus allen Ländern der Erde verzeichnet die Plattform pro Woche. Wem das zu breitgestreut ist und wer lieber nur mit Landsleuten kommunizieren wil, nimmt mit den kleineren deutschen Communities vorlieb. Das Studentenverzeichnis (kurz: studivz) beispielsweise vernetzt etwa eine Million deutsche Studierende an Universitäten rund um den Globus. Hier diskutieren Kommilitonen über die letzten Vorlesungen oder versenden Einladungen zur nächsten Party.

Die Netzwerke bieten nicht nur gute Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen; sie dienen gleichzeitig als Plattform für den Austausch mit Gleichgesinnten. Das amerikanische bakespace.com beispielsweise vernetzt Liebhaber des Backens und Kochens: Jedes Mitglied stellt seine Lieblingsrezepte sowie Eigenkreationen vor und steht anderen beim Nachahmen mit Rat und Tat zur Seite. Ob Brownies, Cookies oder Muffins - hier findet man nicht nur jedes Rezept, sondern bekommt auch die besten Tipps und Tricks, damit das Naschwerk am Ende tatsächlich so lecker aussieht wie auf dem Foto. Darüber hinaus stellen die User Bilder ihrer Küchen online, tauschen sich über neue Rührstäbe aus oder diskutieren im "Tea Room", dem hauseigenen Chat-Forum, über Brot und die Welt.

Doch nicht nur Freizeitköche teilen ihre Leidenschaft online: Mit dem "Pennerverzeichnis" will ein äußerst eigenwilliges Projekt für Obdachlose in Deutschland an den Start gehen. Im "Verzeichnis der Armen und Ärmsten" sollen bei pennervz.de zukünftig Informationen über bequeme Schlafplätze, soziale Einrichtungen und schnorrtechnisch ergiebige Einkaufsstraßen ausgetauscht werden. Das Projekt begann als Persiflage auf den Trend der sozialen Netzwerke und ist im Design stark an studivz angelehnt. Entgegen aller Erwartungen hatte die Seite viel positive Resonanz, sodass Gründer Andreas Jacob jetzt ernsthaft über eine Realisierung des Projektes nachdenkt.

Mit eigenen E-Mail- und Kommunikationssystemen machen die sozialen Netzwerke den Austausch von Informationen einfach und sicher. Statt anderen seine persönliche E-Mail-Adresse zu geben, läuft der gesamte Nachrichtenverkehr über die Internetseite. So bleiben potenzielle Stalker draußen. Und wer seinen Freunden auch im digitalen Zeitalter lustige Sinngedichte und Zeichnungen zukommen lassen will, kann das in persönlichen Gästebüchern machen - fast wie damals im Poesiealbum.

>> Webverzeichnisse