Der Hamburger Senat und der Energieversorger Vattenfall haben sich auf den Bau des umstrittenen Steinkohlekraftwerks Moorburg geeinigt.
Hamburg. Der Hamburger Senat und der Energieversorger Vattenfall haben sich auf den Bau des umstrittenen Steinkohlekraftwerks Moorburg geeinigt. Das Unternehmen verpflichtet sich unter anderem, für mehr Umwelt- und Klimaschutz 120 Millionen Euro zusätzlich zu investieren. Im Gegenzug wird die Stadt eine Sofortgenehmigung für den Baubeginn erteilen.
Bürgermeister Ole von Beust (CDU) sagte: "Ich bin überzeugt, dass wir höchsten Anforderungen an den Klimaschutz genügen." Hans-Jürgen Cramer, Vorstandssprecher von Vattenfall Europe, meinte: "Das ist ein guter Tag für Hamburg wie auch für unser Unternehmen." Die letzten Hürden wurden gestern Nachmittag in einem Gespräch im Rathaus ausgeräumt, an dem unter anderem von Beust, Cramer und Umweltsenator Axel Gedaschko (CDU) teilnahmen.
Das sind die drei zentralen Punkte der Einigung:
1. Um die wasserrechtliche Erlaubnis zu erhalten, baut Vattenfall zusätzlich eine Laufwasserkühlung für 70 Millionen Euro. Die Anlage soll sicherstellen, dass das zur Kühlung entnommene Elbwasser bei der Rückleitung in den Fluss maximal drei Grad wärmer ist.
2. Die Fernwärmeleistung wird von 450 auf 650 Megawatt erhöht, das Netz in Richtung Veddel, Wilhelmsburg und Harburg ausgebaut (Kosten: 50 Millionen Euro). Dadurch erhöht sich der Wirkungsgrad des Kraftwerks auf 60 Prozent (Kraftwerks-Durchschnitt: 33 Prozent).
3. Vattenfall baut eine innovative CO 2-Abscheideanlage, die voraussichtlich 2015 in Betrieb gehen soll. Falls die Verpflichtungen nicht eingehalten werden, zahlt das Unternehmen drei Jahre lang je 3,5 Millionen Euro in einen Klimaschutzfonds.
Das Kraftwerk, das 2012 in Betrieb gehen soll, produziert in seinen zwei Blöcken (je 827 Megawatt) jährlich 8,5 Millionen Tonnen CO2. Laut TÜV Rheinland wird Moorburg dafür sorgen, dass insgesamt 2,3 Millionen Tonnen CO2 in Deutschland weniger emittiert werden, weil veraltete Kraftwerke abgeschaltet werden.