Kiffen: Mit 15 rauchte er seinen ersten Joint. Es folgte der Absturz in die Sucht.

Natascha Görner Schule Sinstorf, 10 a

Immer mehr Jugendliche greifen zum Joint. Etwa 18 Prozent aller Jugendlichen haben schon einmal Haschisch konsumiert. Nach Angaben des Leiters der Drogenambulanz des UKE sind es bei den 18- bis 20jährigen sogar 38 Prozent. Warum einige Menschen zu diesem, andere zu jenem Suchtmittel greifen, ist noch nicht völlig geklärt.

Wesentlich scheint allerdings die durch die Droge erhoffte Stimmungsänderung zu sein. Unzureichendes Selbstbewußtsein, mangelnde Konfliktfähigkeit, Zweifel am Sinn des Lebens und das Gefühl der Überlastung können genauso Gründe für Drogenkonsum sein wie Probleme im familiären und sozialen Bereich. Nicht nur die Neugierde und der Drang des Experimentierens spielt eine Rolle. Auch der Spaßfaktor z.B. auf Partys ist ein Grund für den Cannabiskonsum. Durch diesen Spaß kann aber schneller, als mancher Jugendliche denkt, ein Suchtverhalten entstehen.

Hier ein Beispiel aus dem Leben meines Freundes Karl M. (Name geändert):

Der 15jährige Karl wird von einem Freund überredet, mit ihm einen Joint zu rauchen. Karl hat gerade ein Stimmungstief und macht sich Sorgen um seine Eltern, die in der vergangenen Zeit häufiger von Trennung sprechen. Er hat das Gefühl, die Schuld an dem Zerwürfnis zu haben, denn es gibt auch oft Streit wegen seiner schlechten schulischen Leistungen. Das befreiende Erlebnis nach dem Kiffen gefällt ihm sehr, und so raucht er auch in der folgenden Zeit fleißig Haschisch.

Er lernt andere Freunde kennen, die ihm dann "harte" Drogen anbieten. Er macht bald erste Erfahrungen mit Ecstasy und Crack.

Es dauert nicht lange, und Karls sozialer Abstieg beginnt. Er bricht die Schule ab, wird immer gleichgültiger sich und seiner Umwelt gegenüber, und seine alten Freunde distanzieren sich von ihm.

Nach fast zwei Jahren Drogenabhängigkeit, verbunden mit Beschaffungskriminalität wie Handtaschenraub und Ladendiebstahl, bekommt er richterliche Auflagen. Karl begibt sich in Therapie. Den Schritt in die Beratungsstelle für Suchtkranke macht er aus eigener Überzeugung. Dabei hilft ihm die Jugendgerichtshilfe.

Große Unterstützung leisten auch seine Eltern, die in die Suchtberatung einbezogen werden. Langsam findet Karl wieder einen Sinn im Leben und kann den Alltag wieder allein bewältigen.

Jede Stadt verfügt über Beratungsstellen für Menschen mit Suchtproblemen. Hier können sich Betroffene und Eltern auch schon bei einem Verdacht der Gefährdung beraten lassen. Karl und seine Eltern haben diese Chance genutzt.