Ich erinnere mich noch genau: Es war der 28. September 2003 als ich mit meiner Familie nach Deutschland gekommen bin. Am Anfang war das sehr interessant: Ein anderes Land, eine neue Stadt, fremde Leute, eine unbekannte Sprache - das alles hat mich sehr gereizt.

Ich wollte mir alles genau angucken. Ich hatte damals noch gar nicht verstanden, daß ich so weit von Rußland, von meinen Freunden, von meinen Verwandten entfernt war. Aber jeden Morgen mußten wir zum Arbeitsamt, zum Sozialamt oder sonst irgendwohin gehen. Das machte keinen Spaß. Später wurde es langweiliger und langweiliger.

Ich habe zu der Zeit keine Schule besucht und keine Freunde gehabt. Nur meine Schwester war mit mir zusammen. Und allmählich habe ich begriffen, wie weit ich von Rußland, von meinen Freunden, von meinen Verwandten entfernt bin, und ich vermißte sie alle sehr. Tatsächlich fehlen sie mir noch immer.

Doch inzwischen habe ich hier viele neue Freunde gefunden. Ich besuche die Schule und lerne Deutsch. Ich möchte gern Bankkauffrau werden. Und trotz allem glaube ich: Ich kann es schaffen.

Helen Stang, BVJM 03-2 Gewerbeschule 8