Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit: Sind das nur beliebte Ausreden, um den Unterricht schwänzen zu können? Oder sind diese Beschwerden Folgen des Unterrichts? Wer macht wen krank - die Schüler die Lehrer oder umgekehrt?

Eine Studie der Klinik für Psychosomatische Medizin in Freiburg fand heraus, daß das destruktive Verhalten der Schüler und Klassen mit zu vielen Schülern eine zu große Belastung für Lehrer darstellen. Diese verausgaben sich zu sehr und sind dementsprechend erschöpft. Dabei stellt sich die Frage, ob das nicht übertrieben ist. Schließlich haben die Lehrer mehr Urlaub als jede andere Berufsgruppe. Warum sind dann aber 35 Prozent aller Lehrer ausgelaugt und jeder fünfte sogar behandlungsbedürftig? Liegt das wirklich überwiegend an den Schülern?

Denn auch die klagen immer mehr über anhaltende Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenprobleme, Ängste, Depressionen, Schlafstörungen, Nervosität etc. Anscheinend sind die Schüler einem Druck ausgesetzt, dem sie nicht standhalten können.

Zumindest sind Schüler wie Pädagogen gleichermaßen betroffen. Man könnte die Schuld bei der Schulbehörde suchen, auch im Elternhaus. Oder sind es nicht vielleicht die Betroffenen selbst, die es versäumen, sich frühzeitig den härteren Formen des Bildungswesens zu stellen? Oder ist das Abitur nach zwölf Jahren und die damit verbundene, zusätzliche Belastung zu schwer mit dem Privat- und Alltagsleben zu vereinbaren?

Mein Fazit: Es gibt Faktoren, die Schüler und Lehrer belasten, zum Beispiel die zu großen Klassen oder auch das oft unerfreuliche Verhalten untereinander. Doch bleibt die Frage, warum die Störungen im Schulbetrieb so gravierend sind. Vielleicht sollte eine Studie das mal untersuchen.

Anja Bothien, 10 a, Gymnasium Rissen