Die Jugend verbringt ihre Zeit vor dem Computer. Nichts Neues! Aber wieso? Weil sich das realer anfühlt als das wahre Leben? Wohl nicht! Eher das Gegenteil: Denn der Computer beleidigt uns nicht. Er stellt keine Fragen, und ihm müssen wir auch nichts beweisen.

Im wahren Leben sind wir hingegen immer mehr Feindschaften oder Druck ausgesetzt. Ständig müssen wir uns fragen: Haben wir uns richtig verhalten oder werden wir zur Rechenschaft gezogen? Gefahren, die beim Chatten oder Computerspielen nicht auftreten. Macht man etwas falsch, kann man notfalls den Stecker ziehen. Außerdem bietet uns der Computer die Möglichkeit, eine andere Persönlichkeit anzunehmen: Beim Chatten kann man sich so klug, so schön und so erfolgreich machen, wie man möchte. Bei Spielen können wir entscheiden, was wir sein möchten: Rennfahrer, Held, Soldat? So schützt uns der Computer vor negativen Einflüssen der realen Umwelt und gibt uns trotzdem das Gefühl, mitten im Leben zu stehen. Nur: Der Weg zurück in die Realität fällt oft schwer. Denn im wahren Leben kann man bei Problemen nicht den Stecker ziehen. Wir alle müssen lernen, mit schwierigen Situationen umzugehen. Und irgendwann braucht jeder Gesellschaft, und zwar am besten die von Freunden.

Ariane Horn, 10 b/g Hansa-Gymnasium