Nachrodt-Wiblingwerde. Der Baustopp wegen Hochwassers sorgte an der einsturzgefährdeten und gesperrten Brücke für Verzögerung. Wie es nun weitergeht.

Der Wasserstand der Lenne in Nachrodt-Wiblingwerde ist in den vergangenen Tagen wieder gesunken. Einen Meter und 30 Zentimeter melden die Behörden am Dienstagmorgen. „Die Arbeiten an der Lennebrücke können damit am Mittwoch wieder aufgenommen werden“, sagt Andreas Berg, Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW. Was klingt wie eine Lappalie, ist alles andere als das.

Denn das Bauwerk entlang der Bundesstraße 236 im Sauerland ist wegen akuter Einsturzgefahr Ende Januar gesperrt worden – sogar für Fußgänger. Tausende Autos befahren sonst die Straße, die die beiden Orte miteinander verbindet – und für die es keine adäquate Alternative gibt. Tausende Bürger sind von ihrer Arbeitsstelle, von der Schule der Kinder oder von Freunden und Bekannten abgeschnitten und müssen zum Teil erhebliche Umwege in Kauf nehmen. Noch schlimmer: Gewerbetreibende an der Brücke fürchten seit der Sperrung um ihre Existenz. Jeder Tag Sperrung bedeutet für sie: Verlust.

Reparatur der Lennebrücke um mehrere Tage verzögert

Nun steht fest: Fünf Tage Hochwasser haben für fünf Tage Verzug gesorgt. Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hatte bei einem Besuch vor Ort zwei Tage nach der Sperrung angekündigt, dass das Bauwerk nach drei Wochen wieder freigegeben werden könne. Dies scheint nicht der Fall zu sein.

„Diese fünf Tage fehlen uns natürlich“, sagt Berg und skizziert die weiteren Arbeiten: Am Dienstagmorgen rücken erneut die Spezialtaucher an, um Hohlräume an einem von zwei Pfeilern zu verfüllen. Das Fundament war in einem ersten Arbeitsschritt bereits verstärkt worden. Sind diese Arbeiten erledigt, kann das Bett aus großen Steinen in der Lenne verlagert werden, um die Strömung am zweiten Pfeiler zu verlangsamen.

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Diese Arbeiten benötigen mehrere Tage. Erst dann können auch an diesem Pfeiler Taucher nach möglichen Schäden schauen. „Wenn wir dabei keinen Schaden finden, der die Standfestigkeit der Brücke beeinträchtigt, können wir die Brücke ohne Verzug freigeben“, sagt Berg. Andernfalls muss auch der zweite Pfeiler in der Lenne mit Spezialbeton am Fundament verstärkt werden. Dazu wäre ein weiterer Tauchgang erforderlich. Anschließend müsste geprüft werden, inwieweit die Arbeiten von Erfolg waren. Bedeutet: weitere Tage würden verstreichen bis zur Öffnung der Strecke, die eine Alternativroute zur ebenfalls gesperrten Autobahn 45 darstellt.

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