Nachrodt-Wiblingwerde. Drei Wochen sollte die Strecke im Sauerland gesperrt bleiben – ohne den Dauerregen. Wann die Arbeiten wieder aufgenommen werden können.

Für alle, die gehofft haben, dass die Sperrung der Lennebrücke in Nachrodt-Wiblingwerde möglichst schnell aufgehoben werden kann, ist dies eine schlechte Nachricht: Denn die Bauarbeiten an der einsturzgefährdeten Brücke entlang der Bundesstraße 236 sind wegen Hochwassers vorerst unterbrochen. „Es hat die ganze Nacht heftig geregnet. Der Pegel ist über Nacht so nach oben geschnellt, dass Arbeiten derzeit nicht oder nur sehr, sehr eingeschränkt möglich sind“, bestätigt Andreas Berg, Sprecher von Straßen NRW, am Mittwochvormittag.

Pegelstand der Lenne derzeit: 164 Zentimeter

Am vergangenen Freitag, als die Notinstandsetzung des ersten beschädigten Pfeilers vorgenommen worden war, war der Wasserpegel auf etwa 70 Zentimeter abgesunken. Der Regen hat die Lenne nun wieder aufgefüllt. Sie steht derzeit bei 164 Zentimetern. Tendenz eher steigend, weil weiterer Regen vorhergesagt ist. Erst ab einem Pegelstand von 130 Zentimetern können die Arbeiten vollumfänglich wieder aufgenommen werden. „Das kostet uns auf jeden Fall den heutigen Tag – und wirft uns in den Planungen etwas zurück“, sagt Berg.

Wie weit? Schwer zu beurteilen. Der Ruhrverband rechnet aber vorerst nicht mit sinkenden Pegeln in der Region. „Wir stehen gerade am Beginn einer vom Deutschen Wetterdienst angekündigten Dauerregenlage“, sagt Sprecherin Britta Balt und verweist auf eine Pressemitteilung des Ruhrverbandes, die just erschienen ist. Darin heißt es: „Nur wenige Wochen nach den Hochwassern über Weihnachten und nach Neujahr steht dem Ruhreinzugsgebiet eine erneute Hochwasserlage bevor. Der Deutsche Wetterdienst DWD hat für die kommenden Tage ergiebige Niederschläge angekündigt. Insgesamt werden bis Freitagfrüh in weiten Teilen des Ruhreinzugsgebiets zwischen 60 und 80 Litern pro Quadratmeter erwartet.“

Eigentlich sollten Bagger in dieser Woche schwere Steine in die Lenne hieven, damit die Strömung rund um den zweiten möglicherweise beschädigten Pfeiler möglichst gering ist. Erst dann können Taucher mögliche Schäden feststellen und diese auch beheben. Dies wäre ohnehin erst Anfang der kommenden Woche möglich gewesen. Wegen des Hochwassers und der damit verbundenen starken Strömung können die Bagger aber derzeit nicht weit genug in die Lenne vordringen. Zudem würden die Steine keinen Halt finden, erklärt Berg.

Zwei der angekündigten drei Wochen sind schon vergangen

Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hatte angekündigt, dass die Brücke nach drei Wochen wieder freigegeben werden könne. Das Bauwerk war am 26. Januar von einer Stunde auf die andere wegen erheblicher Schäden am Fundament der Pfeiler gesperrt worden. Zwei der drei Wochen sind Ende dieser Woche also schon vergangen.

Die Bundesstraße 236 über Iserlohn, Nachrodt-Wiblingwerde und Altena ist eine wichtige Ausweichroute für die ebenfalls auf Höhe von Lüdenscheid gesperrte Autobahn 45. Für Bürger und Unternehmer, die von der Sperrung betroffen sind, ist jeder Tag der Sperrung eine Belastung.

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