Witten. Bis zur Kommunal- und Bürgermeisterwahl 2025 ist es zwar noch etwas hin. Trotzdem denken die Parteien in Witten schon über ihre Kandidaten nach.
Die nächsten Kommunal- und Bürgermeisterwahlen in Witten werfen bereits ihren Schatten voraus. Zwar dauert es noch eine ganze Weile, bis die Kandidatinnen oder Kandidaten feststehen. Aber die Suche hat in den Parteien längst eingesetzt, zumindest nach geeigneten Bewerbern für den Chefsessel im Rathaus. Wir hörten uns einmal bei den drei größten Fraktionen im Rat um, SPD, CDU und Grünen.
Um mit Letzteren anzufangen. Die Grünen sind erst ganz selten mit einer eigenen Kandidatin oder einem Kandidaten ins Rennen gegangen. Die langjährige Bürgermeisterin Sonja Leidemann (SPD) und die ehemalige Fraktionssprecherin der Grünen, Birgit Legel-Wood, hatten nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie sich gut verstehen. Deshalb verwunderte es nicht, dass Leidemann von den Grünen mehrmals mitgetragen wurde. Diese Zeiten sind aber vorbei, nicht nur, weil sie längst pensioniert ist.
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Zwar gibt es auch in der aktuellen Legislaturperiode eine Kooperationsvereinbarung von Rot-Grün. Das bedeutet aber nicht, dass SPD und Grüne 2025 wieder mit einem gemeinsamen Kandidaten antreten werden. Ohne dem Votum ihrer Partei vorgreifen zu wollen, verrät Fraktionschefin Liane Baumann, nach einem eigenen Bewerber oder einer Bewerberin gefragt: „Wir hätten da schon große Lust drauf.“ Mit der SPD gebe es diesbezüglich bisher keine Gespräche. Nach einem Wahlergebnis von über 20 Prozent bei der letzten Wahl ist für die 56-Jährige jedenfalls klar, „dass wir uns nicht mehr als kleine Beiläufer-Partei sehen“.
Auch wenn die Würfel bei der CDU ebenfalls noch nicht gefallen sind, dürfte die Richtung schon klar sein. Dem amtierende Bürgermeister Lars König gefällt der Job und derzeit hat er die besten Karten für eine erneute Kandidatur. „Es ist doch wohl klar, dass ein erfolgreicher Bürgermeister weitermachen soll“, sagt Unionschef Ulrich Oberste-Padtberg (56).
Bei der Wittener SPD sind zwei Namen im Spiel
Bleibt die spannende Frage, wie sich die SPD aufstellt, die mit Sonja Leidemann 2020 eine krachende Niederlage einstecken musste. Nach Informationen der Redaktion sollen sich in den nächsten Wochen zwei Kandidaten in den Ortsvereinen vorstellen, die von einer Personalfindungskommission ausgeguckt wurden.
Dabei handelt es sich zum einen um Dirk Leistner vom Ortsverein Bommern. Der 50-Jährige ist der breiteren Öffentlichkeit noch nicht bekannt. Er ist bei der Stadt Bochum als Referatsleiter Service tätig und verfügt über langjährige Verwaltungserfahrung.
Der eine ist Referatsleiter in Bochum, der andere Referent des Landrats
Der zweite Genosse, der sich eine Kandidatur zutraut, ist Armin Suceska (42) vom SPD-Ortsverein Innenstadt. Der langjährige frühere stellvertretende Vorsitzende der bosnischen Gemeinde leitet hauptberuflich das Büro des EN-Landrats, dessen Referent er ist. Die beiden möglichen SPD-Bewerber wollen sich noch nicht öffentlich äußern, solange sie sich nicht innerhalb der Partei vorgestellt haben.
SPD-Parteichef Axel Echeverria spricht von einem „Prozess, der noch offen ist“. Der 43-Jährige bestätigt aber, dass es „mindestens zwei Interessenten gibt“. Namen werde er nicht kommentieren. Aber seine Partei wolle sich frühzeitig Gedanken machen, „wie wir uns für die Kommunalwahl aufstellen. Die ist ja schon nächstes Jahr“. Erstmals gehe die SPD in eine Wahl, ohne den bisherigen Bürgermeister zu stellen.
Amtsinhaber Lars König (CDU) verweist seinerseits darauf, dass „wir erst Anfang 2024 haben“ und es noch nicht einmal einen verlässlichen Termin für die Kommunal- und Bürgermeisterwahl im Herbst 2025 gebe. König: „Bis dahin fließt noch viel Wasser durch die Ruhr. „Wir“, sagt er und meint damit die Union, „werden das alles in der zweiten Jahreshälfte 2024 intern besprechen.“
Der 53-Jährige fühlt sich aber „hochmotiviert“. Und es gebe noch viel zu tun. Er wolle das „gelingende Aufwachsen“ der neuen dritten Gesamtschule noch sehen, 2025 die Sanierung des Rathauses abschließen und in den nächsten Jahren das Bildungsquartier Annen eröffnen.
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Als herausfordernde Themen in der Zukunft nennt der Unionspolitiker unter anderem den OGS-Ausbau, die Sanierung der Sprockhöveler Straße, den Neubau der Lakebrücke, die IGA 2027 und die immer noch nicht gelöste Altschuldenproblematik. Er lässt auch den Schwund beim Führungspersonal innerhalb der Stadtverwaltung nicht unerwähnt. „Vier Positionen sind vakant.“ Lars König würde jedenfalls gerne noch länger an Bord bleiben.