Mülheim. Für 3,6 Millionen Euro entsteht in Mülheim-Winkhausen eine neue Kita. Was die Einrichtung von Vivawest und evangelischer Kirche auszeichnet.
Bis zu 75 Mädchen und Jungen sollen ab kommendem Sommer am Steigerweg ihre neue Kita beziehen können. Vivawest investiert in dem neuen Quartier in Winkhausen 3,6 Millionen Euro in die neue vierzügige Kindertagesstätte, die die evangelische Kirche betreiben wird. Zur Grundsteinlegung gaben nicht nur Pfarrerin und Bezirksbürgermeister dem neuen Gebäude gute Wünsche mit, auch die Kinder hatten eine Gabe vorbereitet.
Neugierig stehen sie am Bauzaun und recken die Hälse – dort unten, da entsteht gerade das Untergeschoss ihrer neuen Kita. Die Jüngsten, die bei der Grundsteinlegung am Steigerweg am Montag dabei waren, werden auch noch Kita-Kinder sein, wenn die neue Einrichtung im Sommer kommenden Jahres ihre Türen öffnet.
Betreuer-Team der Kita am Steigerweg in Mülheim wird deutlich aufgestockt
Spannend finden die Knirpse, was da auf der Baustelle passiert, die direkt neben dem Außengelände ihrer bisherigen Kita, dem evangelischen Familienzentrum „Unter dem Regenbogen“ am Knappenweg, liegt. „Da haben wir jeden Tag allerhand zu gucken“, sagt Kita-Leiterin Katja Schwinkendorf, die der Erweiterung ihrer bislang einzügigen auf eine viergruppige Einrichtung gespannt entgegenblickt: „Eine Herausforderung, aber auch ein Beweis für das große Vertrauen, das das Presbyterium uns entgegenbringt.“
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Nicht nur deutlich mehr Kinder werden sich künftig auf dem Areal am Steigerweg, genau gegenüber der Grundschule, tummeln, auch das Betreuer-Team wird wachsen. Zurzeit sind sie zu viert, sagt die Kita-Leiterin. Steht die neue Einrichtung, werden wohl um die zwölf Mitarbeitende benötigt. Geplant ist eine Mehrzweckhalle, in der die Mädchen und Jungen sich bewegen können, sowie eine Küche, in der frisch gekocht werden soll. Der Außenbereich, das versprechen Presbyterium und der ausführende Architekt, werde ungewöhnlich groß und naturnah gestaltet – mit Spielgeräten aus Vollholz und mit Matschecke.
Den Gewinn fürs Viertel durch den Zuwachs an Familienfreundlichkeit hob auch Bezirksbürgermeister Heinz-Werner Czeczatka-Simon bei der Grundsteinlegung hervor: „Ein modernes Betreuungsangebot für Kinder trägt zur Attraktivität des Standorts Mülheim bei. Daher bin ich sehr glücklich, dass alle Beteiligten sich dazu entschlossen haben, das Projekt zu realisieren.“ Junge Familien werden von dem Angebot profitieren, ist Czeczatka-Simon überzeugt.
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Wie in ganz Mülheim so sei auch in Winkhausen ein enormer Bedarf an Betreuungsmöglichkeiten für Kinder ermittelt worden, weiß der Bezirksbürgermeister, schließlich solle auch die städtische Grundschule am Steigerweg um einen Zug erweitert werden. Das Winkhauser Viertel zwischen Freiherr-vom-Stein-Straße und Knappenweg habe einen regelrechten Aufschwung erfahren, seitdem Vivawest an seinen Bestandsgebäuden Sanierungen angestoßen oder neu gebaut hat, hat Czeczatka-Simon beobachtet.
Vivawest hat am Steigerweg in Mülheim-Winkhausen modernisiert und neu gebaut
Am Steigerweg hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan: Vivawest hat dort nach eigenen Angaben umfassende Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt, die zum Teil eine Wärmedämmung der Fassaden sowie eine Erneuerung der Dächer, Fenster, Heizungsanlagen, Balkone und Terrassen in 203 Wohneinheiten beinhaltete. Zuletzt hat das Wohnungsunternehmen am Steigerweg drei Mehrfamilienhäuser mit 33 barrierearmen Wohnungen errichtet, die in diesem Frühjahr fertiggestellt wurden.
Das Gesamtvolumen der Neubau-Investition inklusive der Kindertagesstätte beträgt Angaben von Vivawest zufolge 10,8 Millionen Euro. Eben nicht nur Wohnraum, sondern auch Räume für die Kinderbetreuung zu schaffen, sei ein wichtiger Bestandteil der Quartiersentwicklung, um eine vielfältige Durchmischung im Viertel zu bekommen, sagte Gregor Boldt, Fachbereichsleiter Presse bei Vivawest, angesichts des Kitabaus am Steigerweg.
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Architekt verspricht viel Licht, ein kindgerechtes Farbkonzept und Barrierefreiheit
Das neue Gebäude werde von außen geprägt sein durch unterschiedliche Materialien: Holz, Naturstein und Putz, skizziert Architekt Ralf Ebben. Zudem mache man sich die Topographie zunutze: Das 1500 Quadratmeter große Grundstück in Hanglage werde teils ein- und teils dreigeschossig bebaut. „Es gibt barrierefreie Zugänge nach draußen und einen Aufzug“, so Ebben. Im Inneren soll ein Farbkonzept die Kleinsten empfangen, zudem werden bodentiefe Fenster viel Licht hineinlassen, stellt der Architekt in Aussicht.
„Dass wir uns mit der Kita vergrößern und zukunftsfähig werden, ist der richtige Schritt, denn Kinder liegen uns als Gemeinde am Herzen“, betonte Petra Jäger, Pfarrerin der Evangelischen Markuskirchengemeinde.
Und damit die künftigen kleinen Nutzer pünktlich zur Eröffnung im kommenden Sommer in den neuen Räumen am Steigerweg empfangen werden können, kündigte Kita-Leiterin Katja Schwinkendorf an, dass Anmeldungen bereits möglich sind.
Die Mädchen und Jungen, die mit ihren Eltern die Grundsteinlegung verfolgten und aufgeregt fürs Foto posierten, freuen sich schon auf die „Verstärkung“. Einen Gruß, eine besondere Botschaft für ihre eigenen Nachkommen in zig Generationen, versenkten die Kinder in der kupfernen Zeitkapsel: ein selbstgemaltes Plakat samt Bagger und Baustellenschild.
Vivawest baut Kitas
Vivawest hat eigenen Angaben zufolge insgesamt elf Großtagespflegen für 99 Kinder und 28 Kindertagesstätten mit 2015 Betreuungsplätzen in Nordrhein-Westfalen errichtet.
In Mülheim bewirtschaftet das Wohnungsunternehmen mit Sitz in Gelsenkirchen aktuell rund 1350 Wohnungen.