Mülheim. . Mit einer gemeinsamen Erklärung haben die katholischen und evangelischen Gemeinden das Startsignal für eine Quartierswerkstatt gegeben.

Die Pallottinner verlassen die Winkhauser Gemeinde Christ König, die zur Pfarrei St. Barbara gehört. Jetzt machen die Pfarrgemeinde St. Barbara und ihre benachbarte evangelische Markuskirchengemeinde aus der Not eine Tugend und starten in ihrem Stadtteil eine Quartierswerkstatt.

Als ersten Schritt unterzeichneten der katholische Pfarrer Manfred von Schwartzenberg und seine evangelische Amtskollegin Petra Jäger, die Christ-König-Gemeinderäte Helmut Schwellenbach und Marcel Wolff sowie der Kirchenbaumeister der Markuskirchen-Gemeinde Heinz-Wilhelm Meßmann eine Absichtserklärung. Deren Ziel ist es, eine Antragsfinanzierung durch das Kuratorium der deutschen Altershilfe und eine anschließende Projektfinanzierung durch die mit der Deutschen Fernsehlotterie verbundenen Stiftung Deutsches Hilfswerk für soziale Maßnahmen zu erhalten.

Eckdaten des Stadtteils werden zusammentragen

Jetzt werden Dr. Jörg Tauch und seine Mitarbeiterin Martina van Hall vom ortsansässigen Wissenscenter Transfer die Eckdaten des Stadtteils zusammentragen, um die Basis für eine qualifizierte Antragsstellung zu schaffen.

Bei einer Bürgerversammlung im evangelischen Gemeindezentrum am Knappenweg beschrieben der städtische Sozialplaner Jörg Marx und der Projektentwickler Kai Zander vor 120 interessierten Bürgern am Beispiel der Stadt Lindlar und anderer Stadtteile Mülheims ihre Erfahrungen mit Quartierswerkstätten und Quartiersentwicklung. Beide betonten, dass die Aktivierung vorhandener zwischenmenschlicher Beziehungen und die genaue Abfrage der tatsächlichen Bürgerbedürfnisse vor Ort die Grundlage einer nachhaltig erfolgreichen Quartiersentwicklung seien.

„Wir kommen ohne enge Kooperation nicht mehr klar“

„Unsere Gemeinde ist jetzt pfarrerlos. Unsere evangelische Nachbargemeinde wird vielleicht schon in wenigen Jahren vor dem selben Problem stehen. Das heißt: Wir kommen ohne eine enge Kooperation nicht mehr klar. Uns muss es im anstehenden Quartiersentwicklungsprozess darum gehen, nicht nur etwas für die Schäfchen unserer Gemeinde, sondern etwas für alle Menschen im Stadtteil zu erreichen. Unser Vorteil ist, dass wir genug Räume haben, die wir gemeinsam nutzen können“, betonte Christ-König-Gemeinderat Helmut Schwellenbach.

Der Gemeinderatsvorsitzende von Christ König, Wolff und Presbyter Meßmann sehen die beiden Gemeinden und ihren Stadtteil jetzt auf dem richtigen Weg, um zusammen zu kommen und gemeinsam voranzukommen. Markus-Kirchen-Pfarrer Hans-Joachim Norden beschreibt das Ziel des von ihm mit initiierten Projektes so: „Ich möchte, dass von unseren beiden Kirchengemeinden Initiativen ausgehen, die einerseits spirituelles Leben ermöglichen und andererseits die Lebensqualität in Mülheim verbessern.“