Mülheim. Mülheim plant das Kindergartenjahr 2022/23: Die Betreuungsquote steigt leicht, bleibt aber weiter unter der eigenen Vorgabe der Stadt.
Das neue Kindergartenjahr wirft bereits seine Schatten voraus. Bis zum 15. März muss die Stadt Mülheim einrichtungsscharf die künftigen Gruppenstrukturen an den Landschaftsverband Rheinland melden. Wenn am 7. Februar der Jugendhilfeausschuss darüber abstimmt, wird die Versorgungsquote bei den Drei- bis Sechsjährigen zwar minimal steigen, doch weiter unter der eigenen Vorgabe liegen.
Schon 2018 wollte die Stadt Mülheim ursprünglich Platz für 99 Prozent der Kinder zwischen drei und sechs Jahren schaffen. Eine steigende Geburtenrate und die Zuwanderung brachten dieses Ziel aber ins Wanken. Mittlerweile ist die Marke für 2025 angestrebt.
Mülheim: Betreuungsquote steigt auf 94,5 Prozent
Im kommenden Kindergartenjahr stehen für 5113 Ü3-Kinder 4833 Plätze zur Verfügung, was einer Quote von 94,5 Prozent entspricht. Um dieses Niveau aufrechterhalten zu können, werden die beiden Interimseinrichten am Saarner Erlenweg (27 Kinder) und an der Wilhelmstraße in der Stadtmitte (51) fortgeführt.
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In ihr letztes Jahr gehen die städtischen Einrichtungen an der Richard-Wagner-Straße sowie der Friedhofstraße in Speldorf. Beide sollen aufgegeben werden, sobald die neue Einrichtung an der Teutonenstraße im selben Stadtteil in Betrieb gehen kann. Sie steht ebenso erst zum Ende des kommenden Kindergartenjahres zur Verfügung wie der Neubau am Steigerweg in Winkhausen, der die Kita am Knappenweg um drei zusätzliche Gruppen erweitert.
„Rettungsmäuse“ öffnen im Sommer am Wenderfeld
Schon in diesem Sommer eröffnet die Kita „Rettungsmäuse“ auf dem Grundstück der ehemaligen Peter-Härtling-Schule am Wenderfeld in Dümpten. Dort entstehen fünf Gruppen für 95 Kinder. „Das entlastet uns natürlich sehr“, sagt Minka Gerent vom Amt für Kinder, Jugend und Schule. Womöglich könne der neue Standort sogar noch im laufenden Kita-Jahr an den Start gehen. Die Kinder vom städtischen Standort an der Barbarastraße würden dann in die neue Einrichtung wechseln, die vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betrieben wird. Die Kita an der Barbarastraße wird anschließend abgewickelt.
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Am bisherigen Standort werden aktuell aber nur Kinder zwischen drei und sechs Jahren betreut, während am Wenderfeld bereits Kinder ab vier Monaten aufgenommen werden können. „Das DRK hat da sicherlich schon Wartelisten, die dann auch unterjährig abgearbeitet werden können“, erläutert Gerent.
Feste Gruppengrößen können um zehn Prozent überschritten werden
Dass die Quote minimal steigt, liegt zudem an weiteren Überbelegungen, die im sogenannten Trägerdialog erneut beschlossen wurden. Ein Abbau lasse sich aktuell aufgrund der hohen Bedarfslage nicht realisieren. Weil die Gruppenbelegungen als fachlich unbedenklich eingestuft wurden, ist die Refinanzierung durch Landesmittel sichergestellt.
Neue Kita im Forum frühestens ab 2023
Für die geplante Kindertagesstätte im Einkaufszentrum Forum kann die Stadt noch keinen genauen Zeitplan herausgeben. Minka Gerent schätzt die Eröffnung auf frühestens 2023.
70 bis 80 Kinder sollen im Erdgeschoss im jetzigen Ladenlokal von „dm“ betreut werden. Das DRK, das die Einrichtung betreiben wird, plant mit vier Gruppen.
Ad acta gelegt ist hingegen ist eine einst geplante Kita an der Raadter Straße auf der Heimaterde. Ob sich ein Ersatzstandort findet, ist aktuell noch nicht abzusehen. Umso wichtiger sei die Erweiterung am Steigerweg, um auch den Bereich Heißen zu bedienen.
Die festen Gruppengrößen können um bis zu zehn Prozent überschritten werden, um kurzfristige Schwankungen auszugleichen. Dies hat aber auch eine Aufstockung der Personalstunden zur Folge. Womöglich können die Überbelegungen in den nächsten Jahren aber zurückgefahren werden, weil im U3-Bereich aktuell ein leichter Rückgang der Kinderzahl zu bemerken ist – zumindest im Vergleich zu den geburtenstarken Jahrgängen, die sich mittlerweile im Ü3-Bereich befinden.
1198 Plätze für Kinder unter drei Jahren
Für Kinder unter drei Jahren stehen 1198 Kita-Plätze zur Verfügung. Dies entspricht einer Versorgungsquote von 25 Prozent (24,6 Prozent im Vorjahr). Ergänzt wird in dieser Altersklasse aber noch der Bereich der Kindertagespflege, wodurch die Quote auf 48 Prozent ansteigt. Hier strebt die Stadt bis 2025 eine 50-Prozent-Quote an.