Mülheim. Die evangelische Markuskirchengemeinde will ihre Kita in Winkhausen um drei Gruppen vergrößern. Den Neubau übernimmt Vivawest.
Vom Neubauvorhaben am Steigerweg in Winkhausen sollen auch junge Familien profitieren. Die Markuskirchengemeinde möchte ihre Kita um drei Gruppen erweitern und arbeitet dabei mit Vivawest zusammen. Geduld ist allerdings gefragt.
Im Mittelpunkt der Planung steht das evangelische Familienzentrum Unter dem Regenbogen. Momentan umfasst es nur eine einzige Gruppe, in der 22 Kinder betreut werden. Der Bedarf im Stadtteil ist jedoch deutlich größer. Darauf reagiert die Markuskirchengemeinde: „Das Presbyterium hat beschlossen, einen viergruppigen Kindergarten zu betreiben“, erklärt Pfarrer Hans-Joachim Norden, bei dem die Fäden für das Projekt zusammenlaufen.
Baubeginn am Steigerweg im April
Mit dem Neubau der Wohnhäuser am Steigerweg möchte Vivawest im April 2020 beginnen. Das Unternehmen rechnet mit einer Bauzeit von etwa 20 Monaten, demnach wären die Wohnungen zur Jahreswende 2021/2022 fertiggestellt.
Ursprünglich waren hier vier Neubauten mit insgesamt 40 bis 45 Wohnungen geplant. Nun werden es nach Auskunft von Vivawest drei dreigeschossige Gebäude mit 33 Wohneinheiten. Diese sind zwischen 50 und 105 qm groß. Hinzu käme dann die neue Kita.
Verschiedene Optionen habe man geprüft, auch einen Neubau in Eigenregie. Diese Variante wurde aber verworfen. Die bestehende Kita liegt am Knappenweg, das Grundstück stößt allerdings direkt an das Gelände am Steigerweg, auf dem die Wohnungsgesellschaft Vivawest mehrere Neubauten plant. Hier sind im vergangenen Jahr die maroden Blocks der Hausnummern 4 bis 18 abgerissen worden, um moderne Wohnungen zu errichten.
Gemeinde wird künftig ihren Kindergarten anmieten
Im Zuge dieses Projektes ist die Markuskirchengemeinde an Vivawest herangetreten und hat letztlich einen Partner für den Kita-Neubau gefunden. „Wir sind froh, dass wir jetzt beim Investitionsmodell gelandet sind“, sagt Hans-Joachim Norden. Künftig wird die Gemeinde den Kindergarten anmieten.
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Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Zunächst brauchte die Gemeinde eine Bedarfszusage der Stadt Mülheim, die ohne Weiteres erteilt wurde, da in Winkhausen Betreuungsplätze fehlen. „Die Markuskirchengemeinde hilft uns, den Rechtsanspruch im Stadtteil zu gewährleisten“, bestätigt Lydia Schallwig, stellvertretende Leiterin des Amtes für Kinder, Jugend und Schule.
Pfarrer Norden hofft, dass im Frühjahr alles Vertragliche geregelt ist und der entsprechende Bauantrag gestellt werden kann. Der Kita-Neubau soll auf dem Gelände von Vivawest stehen, während als Außenbereich ein Grundstück der Gemeinde genutzt wird, gleich gegenüber der Grundschule am Steigerweg. Wenn alles optimal läuft, könnte mit dem Bau 2021 begonnen und die viergruppige Kita im folgenden Jahr eröffnet werden.
50 weitere Plätze sind geplant, davon 15 für Kleinkinder
Dann gäbe es in Winkhausen drei weitere Kita-Gruppen mit insgesamt 50 Plätzen, davon 15 Plätze für Kleinkinder unter drei Jahren. „2022 wäre wirklich ein idealer Verlauf“, meint Minka Gerent, die bei der Stadt Mülheim für Jugendhilfeplanung zuständig ist. Sie macht zumeist die Erfahrung, dass Verfahren länger dauern als geplant. Vivawest hält sich mit Informationen noch sehr zurück: Zum zeitlichen Ablauf der möglichen Errichtung einer Kita könne man noch keine Auskunft geben, so eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage.
Hoffnung auf Sponsoren und Fundraising
Die Markuskirchengemeinde stellt sich mit dem Projekt auch einer finanziellen Herausforderung, denn für die Inneneinrichtung und Ausstattung der neuen Kita muss sie selber aufkommen. Pfarrer Norden ist zuversichtlich: „Wir haben einen Förderverein, der uns dabei hilft.“ Außerdem hofft die Gemeinde auf Sponsoren und will sich Gedanken über Fundraising machen.
Das bestehende Familienzentrum am Knappenweg soll übrigens nicht abgerissen werden, so der Pfarrer. Die Kita-Räume wolle man anderweitig nutzen, wenn der Neubau eines Tages steht.