Winkhausen. .
Viele haben sich für ihn stark gemacht, haben Mahnwachen gehalten, Briefe geschrieben und sich in den Medien zu Wort gemeldet, um ihn am Leben zu halten - den Kindergarten „Unter dem Regenbogen“ der Ev. Markuskirchengemeinde. Stürmische Zeiten hat er durchlebt und sie überlebt. Jetzt wird er 40 Jahre alt - und feiert.
Eingruppig - und derzeit überbelegt
Eigentlich sogar zwei runde Geburtstage. Denn Brigitte Schwarz leitet die Einrichtung, die seit einiger Zeit auch Familienzentrum ist, seit genau 30 Jahren. Schon 1975, zwei Jahre nach der Gründung, kam sie als Praktikantin her, kann daher die Geschichte des Kindergartens genau skizzieren.
„Damals zu Beginn hatten wir noch vier Gruppen mit je 15 Kindern. Zwei Gruppen vormittags und zwei nachmittags“, erinnert sie sich. Später war der Kindergarten zweigruppig, dann eingruppig mit 25 oder 30 Kindern. „Je nachdem, wie die Rechtslage gerade war“, erinnert sich Schwarz.
„Wir haben und hatten immer Wartelisten“
Heute tobt eine Gruppe mit 24 Kindern umterm Regenbogen herum. Die reguläre 20er-Gruppe, zu der auch U 3-Knirpse gehören, ist nämlich überbelegt – mit zusätzlich vier Kindern. Wie andere Einrichtungen in der Stadt auch. Um den bald geltenden Rechtsanspruch auf die U 3-Betreuung zumindest annähernd erfüllen zu können.
An Interessenten gemangelt hat es dem Kindergarten nie – auch nicht 2010, als die Fusion der evangelischen Gemeinden Dümpten, Styrum, Johannis und Winkhausen zu einer Lukaskirchengemeinde anstand – mit der Auflage, das Gemeindezentrum am Knappenweg samt der Kindertageseinrichtung zu schließen. „In Winkhausen gibt es genug junge Familien. Wir haben und hatten immer Wartelisten“, so die Kita-Leiterin, deren zwei Mitstreiterinnen übrigens ebenfalls seit über 20 Jahren „an Bord“ sind.
Kita-Erweiterung ist kein Thema
Statt der Schließung wäre damals auch eine Erweiterung denkbar gewesen. Da habe es aber geheißen, die Stadt hätte stadtgebietsweit genug Kindergarten-Plätze. Auch als neuer Träger der Einrichtung wollte die Stadt Mülheim nicht fungieren. Der Einsatz der Initiative „Winkhausen 24“ in 2011/12 führte dazu, dass die Markuskirchengemeinde blieb, wie sie war – mitsamt Kindergarten. Auch heute ist die Kita-Erweiterung kein Thema, die Gemeinde hat beschlossen, vorerst mal in die Jugendarbeit zu investieren.
Gemeinsam mit allen Winkhausenern will das Familienzentrum nun das 40-jährige Bestehen feiern - mit einem Frühlingsfest bei vorhergesagten Frühlingstemperaturen.