Gladbeck. Bernd Lehmann wird ab April nicht mehr Fraktionsvorsitzender der Grünen in Gladbeck sein. Über die Gründe und den möglichen Nachfolger.
Seit knapp einem Jahr ist Bernd Lehmann Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat der Stadt Gladbeck. Doch zum kommenden Monat gibt der 52-Jährige sein Amt auf. Es gab bereits Gespräche mit einem möglichen Nachfolger.
Bernd Lehmann hat seine Fraktionskollegen am Mittwochabend über seine Entscheidung informiert. Lehmann nennt private Gründe für seinen Entschluss. „Es ist schwierig, das Ehrenamt mit Arbeit und Familie zu vereinbaren. Daher habe ich angekündigt, dass ich den Fraktionsvorsitz gerne abgeben möchte“, bestätigt Lehmann auf WAZ-Anfrage. Sein Ratsmandat wolle er behalten, sich aber aus dem Vorstand zurückziehen.
Am 20. März wird ein neuer Fraktionsvorsitzender bei den Grünen gewählt
Die Arbeit im Fraktionsvorstand erfordere viel Koordination, zudem seien oft Termine wahrzunehmen. Mit seiner Arbeit sei das nicht immer gut vereinbar. „Zudem ist meine Mutter pflegebedürftig geworden“, so Lehmann, der als Stadtplaner bei der Stadt Dorsten tätig ist. Sein Fraktionsamt habe er nicht mehr so ausfüllen können, wie er es sich ursprünglich vorgestellt hatte.
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Nun müsse geschaut werden, wer in der Lage sei, den Fraktionsvorsitz zu übernehmen. Am 20. März soll in der Fraktionssitzung über die Nachfolge entschieden werden. Dabei zeichnet sich bereits eine Lösung ab. „Es bietet sich an, dass die bisherige FraktionsvizeRamona Karatas übernimmt“, so Lehmann. Er habe bereits mit ihr gesprochen, dabei habe sie ihre Bereitschaft signalisiert. „Das finde ich gut.“
Offen ist, wer künftig den Stellvertreter-Posten übernehmen wird
Wer wiederum den Stellvertreter-Posten übernehmen würde, ist noch unklar. „Rein formal müssten wir erst ab einer Zahl von acht Ratsmitgliedern einen Stellvertreter haben.“ Aktuell haben die Grünen sieben Sitze im Rat. Aber: „Es wäre schon hilfreich, wenn es eine Vertretung geben würde.“ Eine Diskussion über die Neubesetzungen wolle er in den kommenden zwei Wochen ermöglichen, bevor dann am 20. März neu gewählt wird. Politik mache Lehmann weiterhin Spaß, es erfordere aber viel Arbeit, die eben ehrenamtlich sei.
Ramona Karatas kann sich durchaus vorstellen, Lehmanns Job zu übernehmen. „Noch ist aber alles offen, entschieden wird in zwei Wochen“, so Karatas zur WAZ. Bis dahin könne sich die Fraktion und auch Bernd Lehmann noch einmal Gedanken darüber machen, welche Lösung am besten sei. „Vorstellbar ist auch eine Doppelspitze gemeinsam mit Bernd Lehmann, um ihn zu entlasten“, meint Karatas.
Karatas selbst traut sich die Aufgabe der Fraktionsvorsitzenden zu, zumal sie keine Familie habe und sich ihre Arbeit frei einteilen könne. Die 59-jährige Germanistin arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen.
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