Gladbeck. Viele Gladbecker kümmern sich täglich um kranke Angehörige, die Belastung für alle Seiten ist immens. Drei Menschen erzählen von Erfahrungen.
Putzen, Einkaufen, Kochen, Arztbesuche erledigen, Gespräche führen, dazu ständig erreichbar sein müssen, das eigene Privatleben völlig hinten anstellen – und das alles, ohne einen Cent dafür bezahlt zu bekommen. Auf diese Jobbeschreibung würde sich wohl kaum jemand bewerben, dennoch kommen zahlreiche Gladbecker tagtäglich genau dieser Arbeit nach – sie pflegen ihre Angehörigen. Drei Betroffene erzählen davon, wie belastend und überfordernd die Pflege der nahestehenden Personen wirklich ist. Sie teilen die gleichen Gedanken und Gefühle, hier lassen wir sie zu Wort kommen.
57 Jahre alte Gladbeckerin: “Man hätte mich einsargen können“
In Gladbeck leben, an der polnischen Grenze pflegen: Dorina Buske versorgt ihre Mutter, die 650 km entfernt auf der anderen Seite Deutschlands wohnt. Bis vor wenigen Monaten kümmerte sie sich zusätzlich um ihren dementen Vater, eine immense Belastung. Die 57-Jährige berichtet: „Wenn ich nach den Besuchen bei meinen Eltern wieder nach Hause kam, fühlte ich mich völlig ausgelaugt. Man hätte mich quasi einsargen können.“ In einen nahezu unlösbaren Zwiespalt bringt sie derzeit der Wunsch ihrer Mutter, Buske solle doch näher zu ihr ziehen – dabei hat die Gladbeckerin hier ebenfalls Menschen, die sie brauchen und einen Job, den sie liebt.
Pflegebedürftige Ehefrau: Wenn „unverzeihliche“ Gedanken aufkommen
Auch Michael Becker (Name geändert) kommt bei der Pflege seiner querschnittsgelähmten Frau täglich an seine Grenzen – und geht weit darüber hinaus. Niemals hat er richtig „frei“, selbst nachts ist er verfügbar, wenn seine geliebte Ehepartnerin Hilfe benötigt. Manchmal sei die Situation so schlimm, dass „unverzeihliche“ Gedanken bei dem Ehepaar aufkommen, der Gladbecker schildert seine Verzweiflung: „Wer weiß schon, wie es ist, sich den Tod des geliebten Partners zu wünschen, weil das die einzige Erlösung zu sein scheint?
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Gladbecker Agentur hilft bei Pflege, damit mehr Zeit für schöne Dinge bleibt
„Ich hatte das Gefühl, ich reiche nicht mehr aus und bekam jedes Mal ein schlechtes Gewissen, wenn ich ‘Nein’ zu meiner Mutter sagen musste – aber ich konnte manchmal einfach nicht noch mehr leisten“, erinnert sich Sabine Paschen-Schnarkowski an die Zeit, in der sie ihre kranke Mutter pflegte. Um Menschen, denen es ähnlich geht, zu unterstützen, gründete sie die Agentur „Tat und Rat“. Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern hilft die 57-Jährige pflegebedürftigen Personen im Alltag, damit den Angehörigen mehr Zeit für schöne gemeinsame Momente bleibt.
Wie die Gladbecker Agentur genau da unterstützt, wo Hilfe am meisten benötigt wird