Gladbeck. Dienstag und Mittwoch sind Streiktage, auch in Gladbeck fahren die Busse nicht. An den Schulen war es daher teilweise chaotisch.
Stillstand im Busverkehr: Dienstag und Mittwoch bleiben die Busse in ihren Depots, die Fahrerinnen und Fahrer streiken. Das hat natürlich Auswirkungen auf all diejenigen, die zur Arbeit oder zur Schule müssen. So hat es am Dienstag an der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule gerade einmal die Hälfte der Schülerinnen und Schüler zum Unterricht geschafft. „Unsere Schülerschaft kommt aus dem ganzen Stadtgebiet. Die, die ohnehin mit dem Fahrrad kommen, sind da. Diejenigen, die aus Brauck kommen, schaffen es an einem solchen Tag nicht bis hierher“, sagt Schulleiterin Alrun ten Have.
„Ärgerlich“ findet Alrun ten Have die Situation, zumal es nun schon der x-te Streik sei. Verständnis für die Streikenden hat ten Have nicht. „Ich bin der Meinung, dass sich Erwachsene anders einigen müssten als auf diesem Weg. Ich glaube nicht, dass die Streikenden im Blick haben, wen sie damit alles schädigen.“
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An der Waldorfschule ist Online-Unterricht theoretisch möglich
„Der Elterntaxi-Verkehr hat heute Morgen massiv zugenommen“, berichtet Stefan Weijers, Geschäftsführer der Waldorfschule. Viele Kinder, die sonst mit dem Bus zur Schule kämen, seien Dienstagmorgen von den Eltern gebracht worden. „Entsprechend chaotisch war es bei uns.“ Von den insgesamt 470 Schülern kommen rund 200 mit dem Schulbus, denn das Einzugsgebiet der Schule an der Horster Straße ist groß und längst nicht nur auf Gladbeck beschränkt. Wer den Schulbus nutzt, ist von dem Streik nicht betroffen. Zumindest nicht am Vormittag. Aber: „Der Kursunterricht bei uns geht bis 15.30 Uhr, der letzte Schulbus fährt um 13.20 Uhr. Dann müssen die Schüler am Nachmittag sehen, wie sie nach Hause kommen, wenn die öffentlichen Busse nicht fahren.“
Elterntaxis seien an einem solchen Streiktag nicht vermehrt im Einsatz, berichtet hingegen Alrun ten Have. „Viele Eltern haben kein Auto und sind selbst auf den ÖPNV angewiesen.“ Hier und da habe es aber Fahrgemeinschaften gegeben, aber nur sehr vereinzelt. Aber, diese Meinung vertritt die Leiterin der Gesamtschule auch: „In Gladbeck wäre es aufgrund der Größe der Stadt möglich, auch ohne Bus zur Schule zu kommen.“ Doch in vielen Familien sei es nicht mehr „in“, sich zu bewegen und daher sei oftmals auch gar kein Fahrrad mehr vorhanden. „Und, man muss ehrlich sein: Dem ein oder anderen passt es auch ganz gut, mal länger zu schlafen, statt zur Schule zu kommen.“
Die Schulpflicht gilt, auch wenn die Busse aufgrund eines Streiks nicht fahren
Dennoch: Es gilt auch an einem Streiktag die Schulpflicht und wer nicht anwesend ist, muss den Unterricht nacharbeiten. „Wir geben vorher bekannt, was Unterrichtsgegenstand sein wird“, so die Gesamtschul-Leiterin. Hybridunterricht, also dass diejenigen, die zu Hause sind, digital zugeschaltet sind, sei nicht möglich. „Die Digitalisierung kommt, ist aber noch nicht da.“ So fehlten beispielsweise noch immer Ladeschränke, um die vorhandenen Tablets der Schüler laden zu können.
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Online-Unterricht sei an der Waldorfschule theoretisch möglich. „Wir haben die Strukturen aus der Corona-Zeit übernommen“, sagt Weijers. Am Dienstag aber fehlten insgesamt rund 30 Schüler. „Da ist der Bedarf einfach nicht da, wenn pro Klasse ein bis zwei Schüler nicht da sind.“ Einige Jungen und Mädchen seien am Dienstag auch von den Eltern mit dem Grund entschuldigt worden, dass die Busse streiken. „Das ist aber natürlich kein Grund.“
Am Heisenberg-Gymnasium und an der Erich-Kästner-Realschule gibt es kaum Ausfälle
Anders sieht es am Heisenberg-Gymnasium aus. „Wir haben keinen Schüler, der aufgrund des Streikes fehlt“, sagt Heisenberg-Leiter Peter Hogrebe. Ohnehin gebe es an seiner Schule nur wenige auswärtige Schüler und viele Fahrradfahrer. Ein ähnliches Bild zeigt sich ebenfalls an der Erich-Kästner-Realschule. Die meisten Schüler kommen zu Fuß oder mit dem Rad, entsprechend wenig Ausfälle gibt es am Streiktag, heißt es.
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