Gladbeck. Was gehört in die Pausendose von Schülern? Warum ein Kinderarzt aus Gladbeck nichts gegen ein Brot mit Nutella hat – und ein anderer widerspricht.

In ein paar Monaten steht für einige Kinder in Gladbeck die Einschulung an, und schon jetzt laufen in vielen Familien die Vorbereitungen für den Beginn der Schulzeit. Dazu tauchen Fragen nach dem passenden Tornister auf, oder aber auch, was eigentlich in die Brotdose gehört – und was nicht.

„Das Wichtigste ist, dass das Kind etwas isst und die Pausenbrote nicht im Müll landen“, sagt Kinderarzt Carsten Rothert, der im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Horster Straße praktiziert. Dabei sollte es nicht zu ballaststoffarm sein, gerne auch Obst und Gemüse dabei sein, aber: „Ich habe auch nichts gegen ein Nutella-Brot.“

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Kinderarzt aus Gladbeck setzt bei der Ernährung auf viel Abwechslung

Das sieht Kinderarzt Stefan Kusserow, der seine Praxis am Marktplatz hat, ganz anders. „Was Süßes morgens beim Frühstück zuhause ist ok, aber nicht in der Schule zur Pause um kurz nach zehn. Da darf es etwas Deftiges sein.“ Also etwa ein Brot mit Käse oder Wurst. Aber, so schränkt der Mediziner ein: „Kein Toast und kein Weißbrot. Da ist keine Energie drin.“ Eltern sollten ihren Kindern lieber Roggen- oder Körnerbrot einpacken. „Deutschland ist das Land mit den meisten Brotsorten, da haben wir so viel tolle Auswahl.“ Dazu gehörten in die Box für die Pause Obst in Variationen und Gemüsesticks. „Abwechslung ist angebracht.“

Kinderarzt Dr. Stefan Kusserow behandelt in seiner Praxis immer wieder Patienten, die sich falsch ernähren und dann etwa unter Verstopfungen und Blähungen leiden.
Kinderarzt Dr. Stefan Kusserow behandelt in seiner Praxis immer wieder Patienten, die sich falsch ernähren und dann etwa unter Verstopfungen und Blähungen leiden. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Häufig stelle er in seinem Arbeitsalltag fest, dass Kinder zwar viel Obst, aber kein Gemüse essen. „Das ist unglaublich.“ Denn aufgrund des vielen Zuckers in den Früchten könne das zum Problem werden. Falsche Ernährung führe dazu, dass es viele Jungen und Mädchen mit Verstopfungen und Blähungen gebe. „Wir machen wöchentlich drei Einläufe bei Kindern, da sie sich mit Obst, Toast und Nutella falsch ernähren.“

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Eltern haben eine Vorbildfunktion, auch was die Auswahl der Speisen betrifft

Dabei stehen natürlich vor allem die Eltern in der Verantwortung. Es komme im Familienalltag auf eine Vorbildfunktion an. „Alle, auch die Eltern, sollten sich gesund ernähren, nicht nur das Kind“, so Kusserow. Der Kinderarzt setzt in seiner Praxis viel auf Aufklärung rund um das Thema gesunde Ernährung. „Den Zuckerkonsum sollte man überschaubar halten.“

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