Gladbeck. Wer sein Fahrrad über den Winter eingemottet hat, muss es jetzt für die Saison herrichten. Das rät ein Experte für Bremsen, Reifen und Licht.

Wenn Fahrräder den Winter über einige Monate ungenutzt herumgestanden haben, sind sie zum Frühlingsstart nur bedingt verkehrstauglich und sicher. Um jeglicher Fehlfunktion vorzubeugen und die Einsatzbereitschaft sicherzustellen, kann durch einen Experten eine Inspektion durchgeführt werden.

Ein solches Angebot bietet unter anderem auch die Radstation der Rebeq am Bahnhof West in Gladbeck. Neben der Bewachung am Bahnhof abgestellter Fahrräder, überprüfen und reparieren Mario Köhler und sein Team auch Drahtesel gegen kleines Geld. Jedem Radfahrer, vor allem aber E-Bike-Besitzern, empfiehlt Köhler auf jeden Fall zudem auch schon mal, einen Helm zu tragen.

Bremsen, Beleuchtung, Bereifung

„Das Auffälligste an einem lange ungenutzten Rad sind die platten Reifen“, so Mario Köhler, der die Radstation seit zehn Jahren leitet. „Um zu überprüfen, ob der Reifendruck ausreicht und genügend Luft vorhanden ist, versuche ich, den Reifen mit zwei Fingern einzudrücken.“ So misst er ganz einfach den Widerstand.

Wer es professioneller machen möchte, kann eine Luftpumpe mit Druckmesser verwenden. An der Seite des Reifenmantels, so Köhler weiter, steht die vorgegebene Barzahl. Ist der Reifen mit der vorgegebenen Druckmenge Luft gefüllt, lasse sich das Fahrrad optimal und leichter fahren. Allerdings führt zu hoher Reifendruck dazu, dass der Reifen schneller platzen kann, wenn man über Kanten oder Scherben fährt, warnt der Rad-Experte.

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Bei einer kleinen Testfahrt könne der Halter des Fahrrads außerdem die Bremsen überprüfen. Sollte das Licht über einen Dynamo betrieben werden, könne auch dieses bei der Probefahrt getestet werden. Ob das Licht stark genug und richtig abgewinkelt ist, könne beim Beleuchten zum Beispiel einer Hauswand aus verschiedenen Entfernungen getestet werden.

Kette ölen nicht vergessen

„Außerdem würde ich in jedem Fall die Kette ölen“, so Köhler. „Optimalerweise liegt die Fahrradkette fürs Ölen vorne und hinten auf dem mittleren oder unteren Zahnrad. Dann kann jedes Kettenglied auf der Innenseite mit Öl behandelt werden. Das geht sowohl mit einem Spray als auch mit einem Tropfer.“

Kleinere und größere Reparaturen erledigt das Team der Radstation in der hauseigenen Werkstatt am Bahnhof West in Gladbeck.
Kleinere und größere Reparaturen erledigt das Team der Radstation in der hauseigenen Werkstatt am Bahnhof West in Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Diesen einfachen Check-Up könne jeder zuhause vollziehen. Allerdings seien richtiger Reparaturen schon etwas kniffliger. „Wer das handwerkliche Geschick und, ebenso wichtig, das richtige Werkzeuge daheim hat, kann das Fahrrad ohne Probleme wieder flott machen“, meint der Rad-Experte. In der Werkstatt der Radstation kosten Inspektion und Reinigung 20 Euro.

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„Beim Einstellen des Sattels und Lenkers gibt es keine allgemeingültige Regel. Da kommt es ganz auf die eigene Bequemlichkeit beim Fahren an. Als Faustregel könnte der Sattel auf Hüfthöhe festgezogen werden“, meint der 59-Jährige. Seine Tipps: Beim Treten der Pedalen sollte das Bein nie ganz durchgestreckt werden können. Lenker haben am Hals eine Markierung, die die maximale Weite beim Ausfahren anzeige.

„Sichtbarkeit ist für Fahrradfahrer wichtig“

Um auch bei Nacht gut sichtbar mit dem Fahrrad unterwegs sein zu können, empfiehlt Mario Köhler die üblichen Reflektoren am Fahrrad anzubringen: „Gute Front- und Heckleuchten reflektieren auch, obwohl die Lichter bei Nachtfahrten ohnehin eingeschaltet werden sollten. Zusätzlich gehören Katzenaugen in die Speichen.“ Alternativ rät der Experte zu reflektierenden Streifen an den Speichen oder am Außenrand der Felge.

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„Wer sein Kind morgens mit dem Rad losschickt, sollte ihm zusätzlich zum Helm auch eine Warnweste anziehen“, sagt Köhler außerdem. „Gute Modelle gibt es schon für wenig Geld an fast jeder Tankstelle.“ Die Weste verbraucht so gut wie keinen Platz und könnt nach der Fahrt problemlos in der Jackentasche verstaut werden. Und der Nachwuchs ist, so ausgerüstet, auf jeden Fall immer sicher mit dem Rad unterwegs.

>> Die Radstation der Rebeq ist an der Hansemannstraße 10, direkt am Bahnhof West in Gladbeck. Dort gibt es 300 überdachte Fahrradstellplätze, die bewacht werden. Zudem können dort auch einige Fahrräder gemietet werden.

Zum Service der Radstation zählen unter anderem das Reinigen und Warten von Fahrrädern. Es gibt eine Tauschbörse für Kinder- und Jugendfahrräder, und gespendete Räder werden natürlich kostenlos abgeholt. Weitere Infos rebeq.de/radstation/gladbeck/