Gladbeck. Bei der Umgestaltung der Hauptverkehrsstraße werden Schutzstreifen für Radler vorgesehen. Erste Details der Planung liegen inzwischen vor.

Rund 10.000 Fahrzeuge nutzen nach der letzten Verkehrszählung täglich die Kirchhellener Straße in Gladbeck-Rentfort zwischen Berliner Straße und Marcq-en-Baroeul-Straße. Eine komplette Umgestaltung des 1065 Meter langen Abschnitts soll den Verkehr – insbesondere für Radfahrer und Fußgänger – sicherer machen. Angedacht ist das etwa 3,2 Millionen Euro teure Vorhaben (2,4 Millionen Euro sollen vom Land kommen) voraussichtlich für 2025. Inzwischen liegen mit der Vorentwurfsplanung erste Details vor, wie sich das Planungsamt die Neugestaltung vorstellt.

Danach wird es in den Kreuzungsbereichen der Kirchhellener Straße mit Berliner-/Josefstraße sowie mit Marcq-en-Baroeul-/Hegestraße jeweils auf einer Länge von 155 Metern einen Komplettumbau geben – wobei die Kreuzung mit Berliner- und Josefstraße als neues Eingangstor von Kirchhellen kommend zu einem Kreisverkehr ausgebaut wird. Bei der Kreuzung mit Marcq-en-Baroeul- und Hegestraße bleibt es bei einer beampelten Kreuzung. Vor und hinter den Kreuzungen gibt es noch kleine „Anpassungsbereiche“, die vor allem markierungstechnisch neu gestaltet werden.

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Radfahrer bekommen auf der neuen Kirchhellener Straße einen Schutzstreifen

Blick in den Verkehrsfluss Kirchhellener Straße zwischen Hegestraße und Josefstraße (die Kirchhellener wird demnächst umgebaut. Mittwoch, 12. Oktober 2022 in Gladbeck.
 Foto: Christoph Wojtyczka / Funke Foto Services
Blick in den Verkehrsfluss Kirchhellener Straße zwischen Hegestraße und Josefstraße (die Kirchhellener wird demnächst umgebaut. Mittwoch, 12. Oktober 2022 in Gladbeck.
 Foto: Christoph Wojtyczka / Funke Foto Services © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Der große Bereich zwischen den Kreuzungen – immerhin 660 Meter lang – wird nicht komplett neu gebaut, sondern erhält – vor allem aus finanziellen Gründen – „nur“ eine Fahrbahnsanierung inklusive neuer Fahrbahndecke und wird neu markiert, wovon insbesondere der Radverkehr profitieren soll. Das heißt vor allem: Die heutige Fahrbahnbreite von 8 Metern schrumpft für den Kfz-Verkehr zugunsten des Radverkehrs auf eine 5 Meter breite „Kernfahrbahn“. Auf jeder Straßenseite wird es künftig einen 1,50 Meter breiten Schutzstreifen für Radfahrer geben.

Es bleibt bei dem beidseitigen Parkstreifen von 2,30 Meter. Ein ausreichender Sicherheitsabstand zum Radstreifen (auch mit weiß eingefärbten Pflastersteinen) sei gewährleistet, heißt es. Das Planungsamt weist darauf hin, dass der Platz für einen getrennten Radfahrstreifen, der 1,85 Meter breit sein müsste, und eine Mindestbreite von 2,75 Meter für die Kfz-Fahrbahn ohne einen teuren Vollumbau nicht reiche. Die Nutzung der teils parallel verlaufenden Ortsfahrbahn für den Radverkehr sei – da insgesamt zu kurz – keine Alternative.

Etliche Parkplätze auf der Kirchhellener Straße fallen beim Umbau weg

Die Ortsfahrbahn auf der Nordseite bleibt im übrigen unangetastet, sie erhält allerdings zwei neue Ausfahrten auf die „Hauptstraße“: In Höhe des Hauses Nr. 74 und am Ende der Ortsfahrbahn in Höhe des Hauses Nr. 98. An die Stelle der heutigen Ausfahrt wird eine neue Bushaltestelle gebaut. Die anderen Bushaltestellen werden umgerüstet in Sachen Barrierefreiheit und taktiler Streifen für Sehbehinderte und an die neue Führung des Radverkehrs angepasst. So werden auch die vorhandenen Mittelinseln ausgestattet.

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Vor dem Ärztehaus/Apotheke (Haus Nr. 45) entfallen künftig übrigens fünf Schrägstellplätze, da bei neuer Radverkehrsführung auf der Straße das Zurücksetzen große Gefahren berge, so das Planungsamt. Es gibt künftig an dieser Stelle zwei Parallelparkplätze als Behindertenstellplätze. Apropos Parkplätze: Elf Stellplätze auf der Nordseite der Straße im Umbaubereich westlich der Kreuzung Marcq-en-Baroeul-/Hegestraße entfallen künftig zugunsten des Radverkehrs ersatzlos. Hier im Kreuzungsbereich wird es auch einen verbreiterten Radfahrstreifen von 1,85 Meter Breite geben.

Der Kreisverkehr mit Berline- und Josefstraße wird im Durchmesser 34 Meter groß sein

Der Kreisverkehr in Höhe Berliner-/Josefstaße wird einen Durchmesser von 34 Metern haben, so die Planer. Damit könne, so heißt es, angemessen die Geschwindigkeit des Kfz-Verkehrs reduziert als auch die Verkehrsabwicklung sichergestellt werden. An den Zufahrten wird es Fahrbahnteiler und Fußgängerüberwege geben. Der Radverkehr wird von allen vier Richtungen in die Fahrbahn des Kreisverkehrs geführt.

Die Ausfahrten werden zwischen 3,50 und 4 Meter breit sein. Auch der Kreisverkehr mache den Radverkehr auf der Kirchhellener Straße sicherer. Insgesamt schließe man durch den Umbau zugunsten des Radverkehrs eine Netzlücke im Gladbecker Radverkehrsnetz, heißt es.

Mehr Grün und rote Radstreifen

Der Bau des Kreisverkehrs anstelle der seit den 70er Jahren bestehenden beampelten Kreuzung Kirchhellener-/Berliner-/Josefstraße zieht sich jeweils auch ein Stück weit in die Josef- und in die Berliner Straße hinein. Sowohl die Mittelinsel als auch sämtliche Seitenstreifen in diesen Bereichen werden begrünt.

Weitere Grünflächen (auch neue Bäume) sind aus Sicherungsgründen an den stark frequentierten Einmündungen im Verlauf der Kirchhellener Straße vorgesehen, etwa an der Einmündung Hövelweg oder am Lebensmittelmarkt (Haus Nr. 46). Dort erhalten die Radschutzstreifen auch eine Roteinfärbung.