Gladbeck. . Wenn es um die Interessen von Menschen mit Handicaps geht, meldet sich der Behindertenbeirat zu Wort. Der neue Vorstand will die Arbeit jetzt mehr ins Blickfeld rücken.

Immer, wenn es um die Interessen von Menschen mit Handicaps geht, meldet sich der Behindertenbeirat zu Wort. Ob es sich um Behindertenparkplätze handelt, um Spielplätze, die auch körperlich eingeschränkte Kinder nutzen können, um Behindertentoiletten auf Friedhöfen, um Bordsteine, die für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollatoren ein Hindernis darstellen, oder um so große Maßnahmen wie Barrierefreiheit beim Umbau der Fußgängerzone – der Behindertenbeirat sitzt mit am Tisch, hat beratende Funktion in verschiedenen Fachausschüssen, bringt eigene Vorschläge ein.

45 Organisationen sind dabei

Aus der Arbeitsgemeinschaft zur Integration behinderter Menschen ist im Jahre 2011 der Behindertenbeirat der Stadt Gladbeck hervorgegangen, dem Vertreter von 45 Organisationen angehören. Selbsthilfegruppen, Vereine und Verbände sind zum Beispiel dabei, die Werkstätten und stationäre Wohneinrichtungen. Vorsitzende ist seit dem vergangenen Jahr Alexandra Solbach. Die Geschäftsstelle ist im Amt für Soziales und Wohnen an der Wilhelmstraße angesiedelt. Beim dortigen Mitarbeiter Oliver Pietrzek laufen alle Fäden zusammen.

So wichtig die Arbeit des Gremiums auch ist – in der Öffentlichkeit wird sie eher selten wahrgenommen. Wer weiß zum Beispiel, dass es dem Behindertenbeirat zu verdanken ist, dass es auf der Toilette am großen Spielplatz im Wittringer Wald seit einiger Zeit eine Wickelmöglichkeit gibt? Oder dass die Behindertentoiletten auf den Friedhöfen Brauck und Rentfort der Hartnäckigkeit dieses Gremiums zu verdanken ist.

Der neue Vorstand will die Arbeit des Behindertenbeirats stärker in den Blickpunkt rücken. Mit einem Arbeitskreis Öffentlichkeit zum Beispiel und mit einer eigenen Hompage, die gestern der Vollversammlung präsentiert wurde. „Bis jetzt sind wir im Internet nur über die Seite der Stadt Gladbeck zu finden“, sagt die kommissarische Vorsitzende Josi Marten. „Mit einer eigenen Seite rücken wir mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit.“ Sie hofft, dass dann auch mehr Menschen mit Behinderung sich mit ihren Sorgen und Anregungen direkt an den Behindertenbeirat wenden als bisher.

Bei der Vollversammlung ging es auch um die Zusammenarbeit des Behinderten- mit dem Seniorenbeirat. Beispiele: Beim Umbau des Bahnhofs West und bei den barrierefreien Wegen im Wittringer Wald zogen beide Beiräte an einem Strang. Vorstandsmitglied Ingeborg Redmann: „Wir arbeiten eng zusammen, denn häufig decken sich die Bedürfnisse behinderter mit denen älterer Menschen.“