Gladbeck. Mit Jahresbeginn haben mehr Menschen in Gladbeck einen Anspruch auf Wohngeld. Die Stadtverwaltung registriert einen Andrang.

Mit Jahresbeginn hat ein größerer Personenkreis als bisher ein Anrecht, einen Antrag auf Wohngeld zu stellen. Die Stadtverwaltung Gladbeck hatte bereits Ende 2022 damit gerechnet, dass ein Ansturm Berechtigter auf die Fachleute im Rathaus zukommt – zu Recht, wie sich schon jetzt abzeichnet.

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Statt 1460 sind es ungefähr 4500 Menschen in Gladbeck, denen Wohngeld zustehen könnte. Rathaussprecher David Hennig berichtet: „Dass mehr Leute berechtigt sind, das spürt man in der Verwaltung schon.“ Bei dieser Feststellung handelt es sich nicht etwa allein um ein Gefühl, der Andrang lässt sich in konkrete Zahlen fassen.

Bereits im Dezember 2022 stieg die Zahl der Wohngeldanträge in Gladbeck rasant

„Bis jetzt liegen uns 102 Anträge auf Wohngeld vor – und der Monat ist noch nicht vorbei.“ Hennig zieht zum Vergleich die Daten des Vorjahres heran. Der Verwaltungssprecher: „Im gesamten Januar 2022 hatten wir 97 Anträge. Wir liegen nun also bis dato schon deutlich darüber.“

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Eine Steigerung der Wohngeldanträge ließ sich bereits im vorigen Dezember erkennen. „158 Anträge sind eingegangen“, so David Hennig, „im Vergleichsmonat 2021 waren es 84.“ Ob die Spitze im Januar erreicht ist? Der Sprecher meint: „Das können wir nicht einschätzen. Es könnte zu einer Verdreifachung der Anträge aufgrund des erweiterten Kreises der Berechtigten kommen. Vielleicht haben sich aber auch schon fast alle gemeldet, die Wohngeld beantragen, so dass da nun nicht mehr viel kommt.“

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Die Stadtverwaltung hat sich jedenfalls, soweit möglich, auf eine Flut von Neuanträgen vorbereitet. „5,5 Stellen – zwei zusätzliche – sind für die Bearbeitung der Wohngeldanträge eingerichtet“, sagt Hennig. Das heißt allerdings keineswegs, dass die Erledigung zügig vonstatten geht. Vielmehr ist Geduld gefragt.

Der Gladbecker Stadtsprecher David Hennig weist darauf hin, dass es mit der Auszahlung des Wohngelds vermutlich bis April dauert.
Der Gladbecker Stadtsprecher David Hennig weist darauf hin, dass es mit der Auszahlung des Wohngelds vermutlich bis April dauert. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Denn bis es zur Auszahlung kommt, können laut David Hennig Monate verstreichen – und das hat seine Ursache nicht in der Menge der Anträge. Er erklärt: „Während die Anträge, die noch Ende 2022 eingegangen sind, wie bisher bearbeitet werden, muss für die neuen erst die IT-Stelle funktionieren. Die Technik muss laufen.“ Und das sei bislang nicht der Fall.

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„Die Antragsteller müssen bis April warten“, kündigt der Rathaussprecher an. Können Berechtigte in Gladbeck auf Vorauszahlungen hoffen? David Hennig: „Wir müssen gucken, wie wir damit umgehen.“ Das sei noch nicht entschieden.

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Der Bundestag hat im November 2022 die Wohngeld-Reform beschlossen. Demnach haben mit Beginn des Jahres nicht nur mehr Menschen einen Anspruch auf diese finanzielle Unterstützung. Zudem werden die Bezüge erhöht.

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