Gelsenkirchen. Von der deutschen Försterplatte über mediterrane Köstlichkeiten aus Süd-Europa bis zur Asian Cuisine: Das bieten Gelsenkirchens Restaurants.

Zugegeben: Gelsenkirchen hat nicht wenige Probleme. Kulinarisch aber kann die Stadt sich wahrlich sehen lassen mit ihren zahlreichen guten Restaurants mit Köstlichkeiten aus verschiedensten Ländern. Hier kommen Tipps zu den – aus unserer Sicht – besten Restaurants, geordnet nach der Länder-Küche.

Aus Deutschland in die Welt

Das Hexenhäuschen an der Marienstraße 6 in Buer ist eine Traditionsgaststätte. Trotz Eigentümerwechsel zum 1. November 2023 – das Dorfkrug-Team hat übernommen – bleibt man beim bewährten gutbürgerlichen Konzept, wenn auch mit neuer, aber nicht minder üppiger Karte. Es gibt Fleisch in allen Spielarten, bürgerlich wie auch im Crossover-Gewand, auch Fisch und mehrere vegetarische Gerichte kommen auf den Tisch. Hauptspeisen gibt es zwischen 15,90 Euro (Jägerkrüstchen) und 42,90 Euro Argentinisches Filetsteak).

Bodenständige, gut-bürgerliche Küche im wahrsten Sinn des Wortes bietet auch das Gasthaus Plettenberg an der Buer-Gladbecker-Straße 21. Im gediegen-rustikalen Ambiente mit freundlicher Bedienung und üppiger Auswahl bewirtet das Plettenberg-Team seine Gäste vorzüglich. Und bietet am Ende zum „Abrunden“ noch eine reichhaltige Whiskey-Auswahl. Montag ist Ruhetag, ansonsten geöffnet ab 17 Uhr, am Wochenende bis morgens um zwei Uhr nachts.

Der Lindengarten an der Lindenstraße 112 verwöhnt vor allem Fleischliebhaber, vom Steak über Schnitzel in vielen Varianten und SEHR üppigen Portionen, alles mit Schwerpunkt in der Balkanküche und zwar bei gemäßigten Preisen. Ruhetag ist hier der Dienstag.

Das Waldhaus am See an der Nienhausenstraße 43 in der Feldmark überrascht am idyllischen See mit edel-modernem Ambiente und separatem Raum für Feiern mit einer sehr internationalen Küche. Schnecken und Jakobsmuscheln stehen ebenso auf der Karte wie Dry Aged Schweinelachse, italienische Fischzubereitungen mehrere vegetarische und vegane Gerichte. Montag ist Ruhetag.

Das Schloss Berge inmitten des Parks verwöhnt Gäste im edlen Ambiente mit einem Mix aus deftigen (Matjes auf geröstetem Schwarzbrot) sowie klassischen Fleisch- und Fischgerichten. Eine saisonale Karte ergänzt das auch preislich gehobene, aber nicht extreme Angebot mit Spezialitäten. Geöffnet mittwochs bis sonntags.

Das Team um Chefkoch Stefan Opgen-Rhein (Mitte) hat mit dem „GEwölbe“ der ehemaligen Fabbrica im Schloss Horst endlich wieder neues Leben eingehaucht.
Das Team um Chefkoch Stefan Opgen-Rhein (Mitte) hat mit dem „GEwölbe“ der ehemaligen Fabbrica im Schloss Horst endlich wieder neues Leben eingehaucht. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Vom Kürbis Graupenrisotto bis zum Sauerbratengeschnetzeltem (je 21 Euro) reicht die Bandbreite der Hauptspeisen im neuen „GE-Wölbe“ im Schloss Horst, der ehemaligen Fabricca. Die Sonderkarte für Kids ist nahezu ebenso lang wie die Hauptspeisenliste mit fünf Speisen plus Gratis-Besteck für den Räuberteller. Geöffnet ist die Event-Gastronomie donnerstags bis sonntags ab 17 Uhr, für Hochzeiten und andere Feiern auch an anderen Tagen.

Italienische Küche

Apropos Extras für Kinder: Im Purino am Hafen Graf Bismarck, Johannes-Rau-Allee 15, essen Kinder unter sechs Jahren grundsätzlich kostenlos und zwar nicht per „Räuberteller“ bei den Eltern, sondern mit eigenem Gericht. Ansonsten gibt es hier frische Pizza und Pasta in allen erdenklichen Formen und entsprechender Auswahl bei Soßen und Füllungen und eine breite Antipasti-Auswahl. Das Purino ist täglich ab 12 Uhr geöffnet.

Tris di Antipasti mit Carpaccio, geräuchertem Lachs und Vitello Tonnato: Eine gute Entscheidung im Ristorante Trulli.
Tris di Antipasti mit Carpaccio, geräuchertem Lachs und Vitello Tonnato: Eine gute Entscheidung im Ristorante Trulli. © MJG | MJG

Das Ristorante Trulli an der Sellhorstrasse/Husemannstraße zählt zu den ältesten italienischen Restaurants in Gelsenkirchen. Ein perfekter Ort für italienische Momente verbunden mit typisch italienischer Küche, Kandelaber und Stoffservietten, stattlicher Geräuschkulisse und Herzlichkeit. Pizza, Pasta, ausgezeichnete Antipasti plus Fleisch und Fisch im mittleren Preissegment.

Im „La Scala“ in Buer am Schlesischen Ring 3 gibt es neuerdings keine Pizza mehr. Unverändert reichhaltig ist jedoch die Palette bei Pasta, Fisch und auch Fleischgerichten zu durchaus zivilen Preisen. Sizilianische Involtini (Kalbsröllchen) mit Gorgonzola und Spinat zu 20,90 Euro und Pasta zwischen 8,90 Euro und 14,90 Euro schont bei gleichbleibender Qualität das Portmonnée. Montag Ruhetag.

Wer in der Waldschenke Avino an der Resser Straße 50 schlemmen möchte, kann sich den Appetit direkt vor dem Restaurantbesuch beim Spaziergang durch den Stadtwald holen. Auf der wechselnden Karte gibt es saisonale Angebote, aktuell unter anderem Gänsekeule mit Beilagen zu 30,90 Euro. Geöffnet mittwochs bis sonntags ab 12 Uhr.

Im Gebäude des Kunstmuseums an der Hoster Straße bewirten Magdalena und Giuseppe Mussara ihre Gäste ganztägig bis 20 Uhr. Nur Montags bleibt das „Pirandello“ geschlossen, ebenso wie das Kunstmuseum. Neben einem vor allem an Wochenenden reichhaltigen Frühstücksangebot ist hier die Vorspeisenplatte unübertroffen, auch die Pizza könnte italienischer kaum sein. Hungrig geht hier niemand heim und auch die Preise sind weiterhin ausgesprochen vernünftig.

Ein etwas größeres Portemoné sollte mitnehmen, wer es sich kulinarisch im Vitali an der Horster Straße 20 (sehr) gut gehen lassen möchte. Drei Gamberoni vom Grill auf Rucola für 19,50 Euro als Vorspeise, Hauptgerichte zwischen 24,50 Euro und 35,50 Euro (Filetto Mari e Monti). Auch gut, aber erschwinglicher freilich die knusprigen Pizze etwa Quattro Staggione für 14,50 Euro. Die sardisch-toskanische Küche öffnet für Gäste im Buerer Hof täglich außer montags.

Er führte als junger Mann einen der besten Italiener in der Stadt, das „La Stalla“ an der Kurt-Schumacher-Straße, heute kocht Francesco Risoli in seiner Genusswerkstatt „Risoli“ an der Schalker Straße 175 im kleinen, aber feinen Rahmen stets Frisches. Selbstgemachte Saucen und aromatisierte Grappe gibt es auch zum mitnehmen.

Türkische Küche

Gleich zwei neue türkische Lokale mit jeweils hohen Qualitätsansprüchen haben zuletzt in Gelsenkirchen neu eröffnet. Zum Beispiel das „Hanzade“ in der Neustadt hinter dem Bahnhof an der Bochumer Straße 1. Mediterrane Küche mit Schwerpunkt auf der Türkei gibt es hier im repräsentativ-gemütlichen Ambiente. Eine gutsortierte Getränke- und Weinkarte, eine riesige kalte und warme Vorspeisenauswahl mit Gemüse-Fokus, Lamm, Kalb, Hähnchen und Fisch in vielen Varianten. Die meisten Hauptgerichte bewegen sich preislich zwischen 20 und 30 Euro. Geöffnet täglich ab 9 Uhr mit Frühstücksangebot, sonntags ab 10 Uhr.

Eine neue Tapas-Bar mit gediegenem Ambiente und großer Auswahl an türkischen Weinen hat Arif Özbek mit dem Savarona an der Hauptstraße 50 eröffnet.
Eine neue Tapas-Bar mit gediegenem Ambiente und großer Auswahl an türkischen Weinen hat Arif Özbek mit dem Savarona an der Hauptstraße 50 eröffnet. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Türkische Tapas/Mezze und hochwertige Weine kredenzt Savarona-Wirt Arif Özbek seinen Gästen an der Hauptstraße 50. Die edlen Tropfen in seiner Tapas-Bar werden je nach Wunsch begleitet von marinierten Artischockenherzen, Zucchini-Reibekuchen, Lammspießen oder auch Spinat mit Gambas und Knoblauch.

Schon der Name stellt klar: Hier geht es um Fleisch! Bei „Sultan of the Meat“ in Buer an der Breddestraße 9 kommt die große Vorspeisenauswahl zwar noch weitestgehend gemüseorientiert daher. Bei den Hauptgerichten aber ist (Halal-)Fleisch der Dreh- und Angelpunkt, gleich ob am Spieß, vom Grill, als Spieß, gehackt oder als Burger. Preislich bewegen sich die Hauptgerichte zwischen 16,90 und 31,90 Euro. Geöffnet täglich außer Dienstag ab 9 Uhr, mit Frühstücksangebot.

Portugiesisch

Bei Freunden mediterraner Küche ist „Bei Gil“ schon längst eine feste Adresse. Das portugiesische Tapas-Lokal an der Hauptstraße 72 überzeugt mit einer gemütlichen Atmosphäre und gleichbleibender Essensqualität. Fleisch, Fisch und Gemüse überzeugen gleichermaßen zu bezahlbaren Preisen. Zumindest an Wochenenden sollte man reservieren. Montags ist Ruhetag, geöffnet sonst ab 16 Uhr.

In das ehemalige Officina an der Horster Straße 10 in Buer ist nun das „Fidalgo“ eingezogen. Clive Hüsken steht hier in der Küche. Der gebürtige Gelsenkirchener ist in seine Heimat zurückgekehrt, um seine kulinarische Heimat Portugal auch hier zu anspruchsvoll zu pflegen. Der Schwerpunkt liegt auf Fischgerichten, vom Bacalao, dem Kabeljau als Stockfisch über Oktopus-Zubereitungen bis zu Frischfisch und Meeresfrüchten aller Art. Die Tapas kommen zu Preisen zwischen 5,90 und 11,60 Euro auf den Teller. Dienst und Mittwoch ist Ruhetag.

Von Afghanistan nach Indien

Said Hameed Kazemi möchte Gelsenkirchenern die Köstlichkeiten seiner Heimat näherbringen. An der Horster Straße 94 ist sein Restaurant „Kabul Kabab täglich geöffnet.
Said Hameed Kazemi möchte Gelsenkirchenern die Köstlichkeiten seiner Heimat näherbringen. An der Horster Straße 94 ist sein Restaurant „Kabul Kabab täglich geöffnet. © Christoph Giese

„Kabul Kabab“ (NICHT Kebab) nennt sich ein noch recht neues Restaurant an der Horster Straße 94 mit einem in Gelsenkirchen einzigartigen Angebot: Afghanischen Köstlichkeiten! Die Speisekarte von Said Hameed Kazemi dürfte vor allem Vegetarier-Herzen höher schlagen lassen angesichts des breiten (aber nicht ausschließlich) fleischlosen Angebots. Die Preise sind sehr gemäßigt. Geöffnet täglich ab 12 Uhr.

Das „Taste of Masala“ an der Bochumer Straße 135 bringt originale indische (auf Wunsch entschärfte) Köstlichkeiten zu kleinen Preisen auf den Teller. Das (noch) sehr kleine Restaurant mit wenigen Tischen und freundlichem Personal verdient sein Geld aktuell zwar in erster Linie mit Außer-Haus-Service, ist aber einen Besuch vor Ort allemal wert. Geöffnet täglich außer montags mittags und abends, am Wochenende durchgehend.

Asien

Es hatte noch gar nicht geöffnet, da war es schon so gut wie ausgebucht: Das „Hoseki“ (zu deutsch „Juwel“) am Nordring 9 in Buer hat mit moderner vietnamesischer und japanischer Küche offenbar eine Leerstelle gefüllt in der Gelsenkirchener Restaurantlandschaft. Die Einrichtung mit vielen geschmackvollen Details signalisiert bereits: Hier gibt es etwas Besonderes. Die Karte mit vietnamesischen Klassikern und Spezialitäten und japanischen Köstlichkeiten auch jenseits von Sushi ist vielversprechend, ganz preiswert ist das freilich nicht. Geöffnet täglich von 12 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 21.30 Uhr.

Ohne Reservierung geht beim neuen „Hoseki“ mit Modern Asian Cuisine eher nichts. Japanische und vietnamesische Küche treffen hier aufeinander.
Ohne Reservierung geht beim neuen „Hoseki“ mit Modern Asian Cuisine eher nichts. Japanische und vietnamesische Küche treffen hier aufeinander. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Ein extrem breites Angebot inklusive Buffet bietet das XXL-Restaurant „Xiao“ in Erle an der Willy-Brandt-Allee 65. Exotisches, Live-Grill und „All you can taste“ sind die Stichworte hier. Das Erlebnis-Buffett erwartet Gäste mit Fisch, Fleisch, Vegetarischem, auf Wunsch scharf wie die Hölle oder mit samtweicher Würze. Täglich mittags und abends geöffnet.

Mit Chinesischem und Mongolischem Grill sowie Gerichten mit verheißungsvollen Namen wie „Drachenfeuer“ und „Meer der Erleuchtung“ zu erschwinglichen Preisen bewirtet der „Löwenpark Wok & Grill“ seine Gäste an der Westerholter Straße 135. Dienstag ist Ruhetag, montags und mittwochs ist nur abends geöffnet.