Gelsenkirchen-Buer. In Gelsenkirchen-Buer gibt es seit Oktober ein neues afghanisches Restaurant, das (noch) ein Geheimtipp ist: Das bietet „Kabul Kabab“.
Natürlich, die über Holzkohle gegrillten Fleischspieße aus Lamm, Hähnchen oder Hack gibt es beim ihm auch. Schließlich heißt sein Restaurant ja „Kabul Kabab“. Und nein, das ist kein Rechtschreibfehler. In Afghanistan wird das „Kebab“ eben „Kabab“ genannt und geschrieben. In Buer, an der Horster Straße 94, gibt es ein afghanisches Restaurant. Und das schon seit Ende Oktober. Aber kaum einer hat es bislang mitbekommen.
Gelsenkirchen-Buer: Restaurant macht neugierig auf die afghanische Küche
Und das ist bislang noch das Problem von Said Hameed Kazemi, der zugibt dass jeder Monat seit Eröffnung im Minus geendet ist. „Ich wollte schon aufgeben“, gibt der sympathische 28-Jährige zu. Aber er will dem Restaurant doch noch ein wenig Zeit geben.
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Denn es gibt auch Lichtblicke. „Am Sonntag hatte ich den Laden voll. 80 Leute kamen zu einer Geburtstagsparty.“ Solche Tage müsste es öfter geben. Und mehr Gelsenkirchener müssten neugierig werden auf die afghanische Küche.
Denn die kann viel mehr als die schon genannten Kebab-Spieße. Die sind lecker, aber Said Hameed Kazemi kann richtig gut kochen. Seine hausgemachten Teigtaschen mit Hackfleischfüllung, Tomaten- und Joghurtsauce und verfeinert mit Minze – ein Gedicht.
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Mindestens genauso lecker ist die vegetarische Variante, mit Lauch gefüllt. Überhaupt werden Nicht-Fleischesser glücklich lächeln beim Blick auf die Speisekarte, finden sich dort doch einige interessante vegetarische Gerichte.
Im Jahre 2015 kam Said Hameed Kazemi nach Deutschland und fand über München und Bielefeld den Weg nach Essen, wo er heute lebt. Eigentlich sei er Handwerker von Beruf, erzählt er. Doch sein Vater war Koch und hatte ein Restaurant in Kabul. Da hat er mitgearbeitet und ihm auf die Finger geschaut.
Vor einem halben Jahr haben nun auch die Eltern die Heimat verlassen und leben aktuell im Iran. Vor ein paar Jahren sei das Leben in Afghanistan schon nicht mehr schön gewesen, aber seit der Übernahme der Taliban sei es katastrophal. „Die Taliban sind wie Tiere und verstehen alles andere als ihre eigene Ideologie überhaupt nicht.“
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Mit seinem „Kabul Kabab“ möchte Said Hameed Kazemi nun schöne, leckere Seiten seines Heimatlandes zeigen. Kazemi bietet auch Essen zum Abholen an oder liefert für private Veranstaltungen wie Feiern oder Hochzeiten. Das Restaurant an der Horster Str. 94 ist täglich geöffnet von 12h mittags bis 22h, Freitags und Samstags bis 23h.