Gelsenkirchen-Buer. Warum das Restaurant „Lindengarten“ in Gelsenkirchen-Buer seinem Namen alle Ehre macht. Und für welche Gäste sich der Besuch besonders lohnt.
Leidenschaftlich kochen, liebevoll servieren, lustvoll genießen: So bewirbt das Restaurant „Lindengarten“ seine Philosophie. Wer die internationale Küche mit Fokus auf Kroatien ausprobieren möchte, sollte aber angesichts der zumeist üppigen Portionen nicht nur ordentlich Hunger mitbringen, sondern auch eine Spürnase haben: Das Lokal an der Lindenstraße liegt versteckt hinter einer Kurve am Ende einer Sackgasse im Gewerbegebiet. Ob der Ausflug lohnt, haben wir getestet.
Rechts ein Discounter und das neue Post-Zustellzentrum, links ein Autohaus: Einen „Lindengarten“ erwartet man hier nicht unbedingt. Umso überraschender, welch grüne Oase sich da plötzlich am Ende der Straße auftut: Das Restaurant von Dracenka Schettki beeindruckt mit einem großen Außenbereich, dessen dunkles Mobiliar in Rattan-Optik gesäumt ist von üppig blühenden Pflanzen. Größer könnte der Kontrast zum Gewerbegebiet kaum sein!
Gelsenkirchener „Lindengarten“ glänzt mit großer Speisenkarte
Wir haben für Fünf reserviert und werden freundlich-routiniert an unseren Tisch mit spiegelblank geputzter Glasplatte geführt. Fix nimmt der Mitarbeiter unsere Getränkewünsche entgegen, genauso schnell stehen die Gläser auch schon vor uns. Für unser Studium der Speisenkarte braucht es indes deutlich länger.
Je zwei Nudel- und Fischgerichte listet diese auf. Heißt: Vegetarier werden auf eine der sechs Salat-Varianten zwischen 8,50 und 16,50 Euro oder die fleischfreie Pasta mit Champignonrahm und gemischtem Salat (14,50 Euro) zurückgreifen müssen. Es sind besonders Fleischfans, die im „Lindengarten“ auf ihre Kosten kommen.
Besonders Fleisch-Fans mit großem Hunger kommen auf ihre Kosten im „Lindengarten“
Dabei gibt’s sowohl klassische Variationen mit Pute, Schwein, Rind oder Lamm als auch kroatische Spezialitäten, insgesamt zu durchaus fairen Preisen – vom Schweineschnitzel „Wiener Art“ mit Pommes und Beilagen-Salat (16,50 Euro) bis zum Rinderfilet „Miro“ mit Champignonrahm und Kartoffelwedges (34,50 Euro).
Wen außerordentlicher Fleischhunger plagt: Argentinische Hüft-, Rump- und Filetsteaks im XL-Format (200 und 300 Gramm, von 19,50 bis 39,50 Euro) gibt’s auch. Beilagen (3,50 bis 6 Euro) und Saucen (4 Euro) werden dann allerdings extra berechnet. Die Grillplatte Lindengarten (37,50 pro Person) und die Steakplatte Buer (47,50 Euro, beide ab zwei Personen) laden zu einem echten Fleischfest mit verschiedenen Fleischsorten, Beilagen und Saucen ein.
Die Auswahl fällt schwer. Am Ende entscheide ich mich für „Pjeskavica ,Hirten Art’“ (18,50 Euro), ein Hacksteak gefüllt mit Schafskäse. Als Vorspeisen ordern wir Tomatensuppe (6 Euro) und einen kleinen Brotkorb mit zweierlei Dips, Peperoni und Oliven (7,50 Euro), die – trotz des gut besuchten Biergartens – überraschend schnell serviert werden. Gut so, wir haben Hunger! [Lesen Sie auch: Gastrokritik: So schmeckt es im „Hexenhäuschen“ in Buer]
Die Tomatensuppe kommt mit Gin und Sahnehaube pikant-fruchtig daher, ein Hauch mehr Würze hätte ihr aber gut getan. Dafür trumpfen die Dips zum kleinen Brotteller mit Kräutern und ordentlich viel Knoblauch auf. Dazu die knackigen Oliven und Peperoni – klasse!
Deftig-würziges Hacksteak mit Schafskäse begeistert
Mein „Pjeskavica ,Hirten Art’“ ist eine Bestätigung dafür, dass ich keine Vegetarierin bin. Der milde Schafskäse ergänzt herrlich das deftige, gut gewürzte Hacksteak samt Pommes, nur der typische rote Djuvecreis mit Erbsen und Paprika kann noch eine Prise Salz vertragen. Etwas enttäuscht bin ich vom Beilagen-Krautsalat, dessen Sauce nicht nur mich an ein Fertigprodukt erinnert. [Lesen Sie auch:So schmeckt es im Gelsenkirchener Museumscafé „Pirandello“]
Sonst sind die übrigen Vier hochzufrieden: „Lustiger Bosnjak“ (25,50 Euro) begeistert sowohl Mann als auch Sohn. Das mit Käse und Schinken gefüllte Rumpsteak ist geschmacklich top; dazu gibt’s eine ordentliche Portion goldgelb gebratener Bratkartoffeln. Hungrig steht hier keiner vom Tisch auf! Auch das Schnitzel „Wiener Art“, das meine Mutter geordert hat, ist mit seiner knusprigen Panade so riesig, dass sie nach der Hälfte aufgeben muss.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis im Gelsenkirchener „Lindengarten“ stimmt
Der jüngere Sohn ist schließlich mit seinem Pastagericht ebenso zufrieden. Die eigentlich dazu servierten Gambas konnte er problemlos abbestellen. Die Tomatenknoblauch-Sauce umhüllt die Tagliatelle großzügig unter einem Parmesankäse-Topping – lecker!
Nachtisch – zur Auswahl stehen Eis-Variationen – ist angesichts der üppigen Portionen bei keinem von uns mehr drin. Vielleicht beim nächsten Mal? Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen hier, der Service ist aufmerksam und freundlich, die bodenständige Küche so gut organisiert, dass lange Wartezeiten zumindest bei unserem Besuch ausblieben.
Hinweis: Unsere Restaurantbeschreibungen basieren auf subjektiven Bewertungen und erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Wir bezahlen unsere Rechnungen selbst und geben uns erst nach Begleichen der Rechnung als Tester zu erkennen.
Das Restaurant „Lindengarten“, Lindenstraße 12 (Telefon: 0209 17769508, Mail: kontakt@lindengarten.info), ist montags, mittwochs bis samstags von 17 bis 22 Uhr geöffnet, sonntags von 11.30 bis 21 Uhr.