Essen. Von außen zeigt sich die Huyssenallee 48 in einem Mausgrau. Doch als Ingo Plass das erste Mal in der ehemaligen Aareal-Bank stand, da entfuhr ihm ein schlichtes „Wow“.
Von außen zeigt sich die Huyssenallee 48 in einem Mausgrau. Doch als Ingo Plass das erste Mal in der ehemaligen Aareal-Bank stand, da entfuhr ihm ein schlichtes „Wow“. Das war irgendwann im Herbst vergangenen Jahres und das Licht fiel warm durch das Atrium der einstigen Schalterhalle. Rechts im Raum schwang sich die Treppe aus schwarz-grünen Marmor in das erste Stockwerk. „Das ist doch Titanic pur.“ Der Immobilienunternehmer wusste damals freilich nicht, ob er mit seinen Plänen Schiffbruch erleiden würde. Aber er kaufte das Büro-Gebäude, wie er sagt, aus dem reinen Bauchgefühl heraus, dass sich daraus etwas machen ließe.
Etwa sechs Jahre lang stand die Bank leer. Ein Schicksal, das das Haus aus den 50er Jahren eine ganze Zeit auch mit anderen Gebäuden auf der ehemaligen Prachtstraße teilte. Eigentümerin war eine Fondsgesellschaft, die sich von der Immobilie trennen wollte – die mit dem Gebäude im Hinterhof immerhin 3600 Quadratmeter Fläche umfasst.
Thema Wohnen ist neu auf der Huyssenallee
Heute ist die erste Etage bereits komplett entkernt. Das Erdgeschoss und die Räume unmittelbar darüber hat die Trivari-Mediengruppe gekauft und baut sie zum neuen Firmensitz aus. Die Werbeagentur mit 100 Mitarbeitern will hier im Frühjahr einziehen.
Aareal-Bank wird Wohnhaus
In den vier Geschossen darüber entstehen Eigentumswohnungen – auf jeder Etage eine, jeweils 200 Quadratmeter groß. Damit ist Plass Pionier. Einer, der das Thema Wohnen erstmals in größerem Stil auf die Huyssenallee bringt und somit der Hoffnung Nahrung gibt, dass die Meile zwischen Rüttenscheid und Innenstadt belebter wird.
Blick bis zum Gasometer
Sein Plan, die Bank zum Wohnhaus umzunutzen, scheint aufzugehen: Das sechsstöckige Gebäude im Hinterhof ist verkauft. Hier werden die neuen Eigentümer die ehemaligen Büros zu 18 Mietwohnungen umbauen. Zwei der vier Wohnungen im Haupthaus sind ebenfalls schon verkauft. Bei den beiden restlichen laufen Verhandlungen.
Der neue Besitzer der fünften Etage hat derweil weiter gehende Pläne: Er wird auf seine 200 Quadratmeter ein Penthouse setzen. Schon jetzt hat er auf der einen Seite einen grandiosen Blick über das Thyssen-Krupp-Hauptquartier hinweg bis hin zum Gasometer nach Oberhausen. Und auf der anderen Seite blickt er wie die Eigentümer unter ihm in das Grün des Stadtgartens zwischen Philharmonie und Aalto. Es sind Menschen, die hier einziehen, die das urbane und dennoch individuelle Wohnen suchen. Wo gibt es beispielsweise Wohnungen in Essen, in denen es einen Fahrstuhl direkt in der Wohnung gibt?
Keine Schnäppchenpreise
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Plass stellt ihnen allerdings keine fertig ausgestattete Eigentumswohnung hin, sondern übergibt sie quasi nur im fertigen Rohbauzustand. Auf den riesigen Etagen, auf denen am Ende nur noch wenige Säulen stehen werden, können sich die Besitzer beim Innenausbau selbst austoben. „Ich will nicht Fliesen und Armaturen aussuchen und mich anschließend mit den Eigentümern über irgendwelche Kleinigkeiten streiten“, sagt Plass. Das sei auch nicht sein Metier. Die unfertigen Eigentumswohnungen haben dennoch ihren Preis. Je nach Etage sollen sie um die 1600,1700 Euro pro Quadratmeter kosten. Dafür spart man sich die Garderobenmarke in der Philharmonie und die Parkplatzsuche sowieso.
Plass hatte nicht damit gerechnet, dass er die Wohnungen so rasch weiterverkaufen würde. Die Huyssenallee 48 hielt eben so manche Überraschung für ihn bereit.
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