Bottrop-Kirchhellen. Das Netz der Bottroper Fahrradstraßen wächst weiter. Drei Bauabschnitte des Fahrradstraßenkonzeptes sind fertig. So soll es weitergehen.
So langsam wird aus den Insellösungen für Fahrradfahrer ein Fahrradstraßennetz. In Kirchhellen ist die erste Radstraßenverbindung zwischen Kirchhellen-Mitte und Grafenwald fertig, in der Innenstadt soll der Ausbau am Rathaus spätestens im Juni beendet sein. Möglich gemacht hat das ein Förderprogramm des Landes, aus dem 1,1 Millionen Euro nach Bottrop geflossen sind.
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Rund um die Gregorschule entstanden Ende 2015 die ersten Fahrradstraßen Bottrops. Wie im Fahrradstraßenkonzept vorgesehen, sind die über die Burgstraße inzwischen an die Kirchhellener Ortsmitte angebunden und durch die neue Fahrradstraße Am Schleitkamp auch an die Ortsmitte Grafenwald. Ein echter Meilenstein, sagen Baudezernent Klaus Müller und Steffen Jonek, Leiter des Fachbereichs Tiefbau. Um so mehr, als durch intelligenten Lückenschluss eine weitere Verbindung zwischen Kirchhellen und Grafenwald entstanden ist, nämlich durch Weiterführung der Radwegeverbindung Töfflingerstraße.
In der Innenstadt hat die Stadt die ersten Stränge geknüpft mit dem Umbau von Brauer-, Schützen- und Zeppelinstraße. Es folgten Verknüpfungen mit dem vom Bund geförderten „Rad-Quadrat“ rund um Museum und Stadtgarten. „So langsam wird aus dem Rad-Ring um die Innenstadt ein Netz“, sagt der Baudezernent. Derzeit arbeitet die Stadt auf der Kirchhellener Straßen am Lückenschluss zwischen Eichenstraße und Fußgängerzone. Der soll spätestens zum Schützenfest im Juni fertiggestellt sein, sagt Müller.
Die im November begonnene und jetzt fertiggestellte Fahrradstraße Am Schleitkamp ist ein gutes Beispiel für den Interessensausgleich zwischen Autofahrern und Radlern, lobt Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs (CDU): „Hier haben die Anwohner fast alle Parkplätze behalten. Ein guter Kompromiss zwischen den Nutzergruppen ist entscheidend für die Akzeptanz einer Fahrradstraße.“
Und es ist wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer die Spielregeln kennen, ergänzt Ratsherr Markus Kaufmann (SPD). Die heißen im Kern: Radfahrer haben Vorrang und dürfen auch nebeneinander fahren. Für Autofahrer gilt Maximum Tempo 30 und: Nur wenn ausreichend Abstand möglich ist, dürfen Radler überholt werden.
Aus der Bottroper Innenstadt soll das Wegenetz nach Osten gespannt werden
Für die weitere Fahrradplanung in der Innenstadt will der Baudezernent sich für die Zeit nach der Fertigstellung der Hauptverkehrsachse Horster Straße bei der Politik eine Vorgabe einholen, wo das Fahrradstraßennetz von der Innenstadt Richtung Osten weiter wachsen soll. Möglichkeiten dazu sieht er auf der Scharnhölz- und der Paßstraße.
In Kirchhellen hat die Stadt einen Förderantrag gestellt, um die ersten drei Fahrradstraßen der Stadt zu modernisieren. Wer durch die Burgstraße Richtung Grafenwald fährt, unternimmt derzeit eine Reise in der Vergangenheit der Verkehrsplanung, sagt Dierichs: „Bei Fahrradstraßen hat sich der Standard in den letzten Jahren deutlich erhöht.“
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Auf der Wunschliste der SPD steht ein Lückenschluss in der Verbindung nach Grafenwald, sagt Ratsherr Oliver Altenhoff: „Wir brauchen Am Schleitkamp eine Querungshilfe über die Bottroper Straße.“ Solange die fehlt, empfiehlt die Stadt Radlern, an der Gregorstraße die Fußgängerampel und den Radweg auf der Bottroper Straße zu nutzen.
Kirchhellen: Gespräche über den Alleenradweg
Gemeinsam mit der Emschergenossenschaft will die Stadt weitere Radwegeverbindungen Richtung Gladbeck knüpfen. Für den „Alleenradweg“ zwischen Gladbeck, Kirchhellen und Dorsten gibt es schon Teillösungen, sagt der Baudezernent. Die alte Bahntrassse werde aber nicht durchgängig zu nutzen sein. Deshalb suchen Müller und Dierichs das Gespräch mit Eigentümern benachbarter Flächen.