Bottrop-Kirchhellen. Seit Jahrzehnten wünschen sich Politiker den Alleen-Radweg zwischen Dorsten, Kirchhellen, Gladbeck und Bottrop. Jetzt wird ein Anfang gemacht.

Ein Jahrzehnte alter Wunschradweg könnte in den nächsten Jahren Realität werden, zumindest auf den ersten vier Kilometern: Die Pläne für den ersten Bauabschnitt des „Alleenradweges“ zwischen Dorsten, Kirchhellen, Gladbeck und Bottrop sind so konkret geworden, dass das vier Kilometer Teilstück im Frühjahr 2026 eröffnet werden könnte.

Das melden die Initiative „Aufbruch Fahrrad“ und der Bottroper Fahrradclub ADFC. Den Stand der Dinge wollen sie interessierten Radlern bei der nächsten Info-Radtour am Samstag, 7. Oktober, vorstellen.

In die Debatte um den Alleenradweg hatte die Initiative „Aufbruch Fahrrad“ im Sommer 2021 neue Bewegung gebracht. Sie hatte ihr Netz von „Wunschradwegen“ vorgelegt und die alte Bahntrasse zwischen Dorsten und Bottrop erneut ins Gespräch gebracht. Insbesondere die CDU Kirchhellen hatte die Forderung aufgenommen, über diese Trasse neu nachzudenken.

Baudezernent: Förderung und Bau gehen nur abschnittsweise

Baudezernent Klaus Müller hatte dem Verkehrsausschuss im September 2022 einen Überblick über alle Ausbaupläne für den Radverkehr in Bottrop vorgelegt. Wie von der Politik gefordert, haben die Planer auch über den Alleenradweg neu nachgedacht. Müller hatte aber vor zu großen Hoffnungen gewarnt: Ein Baubeginn sei je nach Förderzusage, frühestens im zweiten Quartal 2025 möglich. Möglicherweise müsse noch eine Phase zur Klärung bzw. Schaffung des Planungsrechts eingeschoben werden.

Darüber hinaus sei die Trassenführung noch nicht durchgehend gesichert, zum Beispiel für den Abschnitt mit einer Querung der A 31. Und: „Aufgrund der Länge der Strecke ist von einer abschnittsweisen Förderung und baulichen Umsetzung auszugehen.“ Den Kostenrahmen schätzte die Verwaltung damals auf rund sieben Millionen Euro – ohne Grunderwerb und zusätzlichem Brückenbau.

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„Jetzt sind wir ein gutes Stück weiter“, freuen sich Vertreter der Initiative und des ADFC: Nach einem Gespräch mit Oberbürgermeister Bernd Tischler und Baudezernent Klaus Müller halten sie die Fertigstellung eines ersten Bauabschnittes des Alleenradweges zwischen der Hegestraße in Grafenwald an der Grenze zu Gladbeck und dem Tappenhof in Kirchhellen bis Frühling 2026 für machbar (siehe Grafik).

Wichtige Beiträge dazu hat die Emschergenossenschaft geleistet. In Grafenwald hat sie auf dem Gelände des Boye-Pumpwerks ihr Programm fortgesetzt, Teile ihrer Betriebswege zu Radwegen auszubauen. Außerdem will sie den Betriebsweg entlang der Boye von der Hegestraße bis zum Brabecker Mühlenbach als Radweg mit Querung der A31 ausbauen. Dazu soll im Jahr 2024 unter der A31-Unterführung für die Boye ein Radweg angelegt werden. Nach dieser Blaupause könnte doch auch am Brabecker Mühlenbach eine Verbindung zum Schnepfenweg entstehen. finden Initiative und ADFC.

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Im Prinzip immer gerne, antwortet der Chef der Emschergenossenschaft auf eine entsprechende Anfrage. Nur sei die Emschergenossenschaft nicht zuständig für den Mühlenbach. Der mündet zwar in die Boye, dennoch sei die Stadt Bottrop zuständig. Paetzel sichert jedoch zu: „Gerne unterstützen wir die Stadt auch bei der Umsetzung.“

Die nächste Info-Radtour beginnt am Samstag, 7. Oktober, um 11 Uhr am Brauhaus am Ring. Auf der 15 Kilometer langen Strecke liegen neben dem Teilstück des Alleenradweges unter anderem das neue Stück Radweg am Geitlingsweg, der Kirchhellener Ring, der am Schulzentrum fahrradfreundlich umgebaut werden soll, die Feldhausener Straße und die geplante neue Fahrradstraße Am Schleitkamp. Eingeladen zur Tour sind ausdrücklich auch die Radler des Heimatvereins, der Kolpingsfamilie und der TSG Kirchhellen.