Bottrop. In einer Spedition in Ebel ist ein gefährlicher Stoff aus einem beschädigten Fass ausgetreten. Sechs Mitarbeiter atmeten giftige Dämpfe ein.

Sechs Menschen sind durch das Austreten eines giftigen Stoffes in einer Spedition in Bottrop-Ebel verletzt worden. Ein Gabelstaplerfahrer beschädigte laut Angaben der Feuerwehr am Montagabend gegen 22.15 Uhr beim Entladen eines Lastwagens ein 200-Liter-Fass, wodurch der gefährliche Stoff auslief und sich ätzende Dämpfe in der Halle verbreiteten. 

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Sechs Mitarbeiter der Spedition an der Straße „Am Rhein-Herne-Kanal“ erlitten Atemwegsreizungen und wurden ins Krankenhaus gebracht. Zunächst war von fünf Verletzten die Rede gewesen, die Feuerwehr korrigierte später ihre Angaben. Der Gabelstaplerfahrer brachte das beschädigte Fass ins Freie, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. 

Bei dem ausgetretenen Stoff handelt es sich laut Feuerwehr um den Gefahrstoff Phenylphosphordichlorid – eine ätzende, sehr unangenehm riechende Flüssigkeit. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte hatten alle Personen die betroffene Speditionshalle bereits verlassen. 

Einsatzkräfte aus Essen und Oberhausen unterstützten Bottroper Rettungsdienst

Zur besseren Organisation der Versorgung wurde der sogenannte „Massenanfall von Verletzten“ festgestellt. Einsatzkräfte der Rettungsdienste aus Essen und Oberhausen unterstützten den Bottroper Rettungsdienst. Alle sechs Mitarbeiter wurden nach der ersten Behandlung vorsorglich in umliegende Krankenhäuser transportiert.

Parallel wurde die Bergung des beschädigten Fasses und die Aufnahme des ausgelaufenen Gefahrstoffs vorbereitet. Hierzu wurden auch Spezialisten aus der chemischen Industrie zurate gezogen. Das beschädigte Fass wurde von einem Trupp unter Atemschutz in einen entsprechenden Behälter verpackt.

Chemie-Unfall in Bottrop: Bindemittel aus dem Chemiepark Marl

Die ausgelaufene Flüssigkeit in der Halle wurde von zwei Trupps in Chemikalienschutzanzügen mit einem speziellen Chemikalienbindemittel abgestreut und aufgenommen. Das Bindemittel wurde während des Einsatzes von der Werkfeuerwehr des Chemieparks Marl nach Bottrop gebracht. Anschließend wurde die Speditionshalle gelüftet.

Gegen 4 Uhr konnten die letzten Einsatzkräfte die Einsatzstelle verlassen.

Die Feuerwehr Bottrop war mit circa 50 Einsatzkräften an der Einsatzstelle. Neben der Berufsfeuerwehr waren die Freiwilligen Feuerwehren Altstadt, Boy, Fuhlenbrock und Vonderort vor Ort. Die Freiwillige Feuerwehren Eigen und Kirchhellen standen während des Einsatzes für weitere Einsätze in Bereitschaft.